Onlineveranstaltung: „Der Rassist in meinem Kopf – Wie kommt er da rein? Wie werde ich ihn wieder los?“ mit Björn Eisenmann

26.03.2021; 18.30 Uhr; Zoom

Zur Teilnahme ist eine Anmeldung mit Klarnamen unter anmeldung@toleranzundmenschlichkeit.org erforderlich. Nach der Anmeldung erhaltet ihr den Zugangslink zum Onlinevortrag!

Das Phänomen Rassismus ist wohl so alt wie die Menschheit selbst, schon seit alters her teilen Menschen Menschen in verschiedene Gruppen ein, die oftmals am äußeren Erscheinungsbild festgemacht werden. Viele aus der Sozialpsychologie stammende Annahmen legen nahe, dass Rassismus möglicherweise gar eine angebotene, spätestens aber in der frühen Kindheit erlernte Eigenschaft des Menschen als solchem ist. Mit den Überlegungen Charles Darwins und in der Folge denen Ernst Haeckels wurde dem Rassismus ein Fundament geebnet, das mit einem scheinbar wissenschaftlichen Anstrich getüncht wurde.

Soweit, so problematisch. Also gilt es Auswege aus diesem Dilemma zu finden und vorhandene rassistische Vorurteile aus den Köpfen zu vertreiben.

Diskussionsveranstaltung „Diskriminierung -think outside the box“ mit Giorgina Kazungu-Haß

24.03.2021 – 19 Uhr

Giorgina Kazungu-Haß ist seit 2016 Landtagsabgeordnete für die SPD im rheinlandpfälzischen Landtag und spricht mit den Jusos Landau i. d. Pfalz über ihre Erfahrungen mit Rassismus als Frau und PoC, sowohl im Landtag als auch im Privaten. Wir sprechen mit ihr darüber, was es bedeutet, als PoC in einem Landtag zu sitzen, in dem auch die AfD vertreten ist, wie sie im Privaten mit Rassismus konfrontiert wird und welche Stellschrauben gedreht werden müssen, damit Rassismus in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr hat.

Wir bitten euch um vorherige Anmeldung, damit euch der Zoom-Link für die Veranstaltung zugeschickt werden kann:

anmeldung@toleranzundmenschlichkeit.org

Offizielle Eröffnung der Landauer Wochen gegen Rassismus 2021

Gestern wurden die Landauer Wochen offiziell durch die (coronakonforme) Aufhängung des „Landau gegen Rassismus“ Banners am Rathaus vom Oberbürgermeister der Stadt Landau in der Pfalz Herrn Thomas Hirsch und dem Vorsitzenden des Beirat für Migration und Integration Landau in der Pfalz Herrn Orhan Yilmaz eröffnet!

Seit gestern ist auch die Ausstellung „Alltagsrassismus“ am Haus der Jugend Landau in der Pfalz eröffnet. 20 persönliche  Erfahrungsberichte mit Alltagsrassismus Landauer Bürger:innen sind an den Fenstern ausgestellt. Schaut doch mal vorbei.

Das Onlineprogramm das wir zusammen mit dem Beirat für Migration und Integration in Zusammenarbeit mit Toleranz und Menschlichkeit e.V. und den Jusos Landau i.d. Pfalz zusammengestellt haben, ist hier einzusehen:

https://www.wochenblatt-reporter.de/landau/c-lokales/gegen-alltagsrassismus_a272154

Aufzeichnung „Festung Europa…“ mit Alea Horst. Jetzt Online!

Die Aufzeichnung der Onlineveranstaltung mit Alea Horst und Lisa Wittmer (Café Asyl und Südstern landau) „Festung Europa – wie die Menschenrechte an den europäischen Außengrenzen mit Füßen getreten werden“ ist ab sofort auf unserem YouTube Kanal verfügbar für alle, die die Veranstaltung verpasst haben oder sie sich nochmal anschauen wollen! Alea berichtet sehr eindrucklich von ihren persönlichen Erlebnissen in Bosnien und auf Lesbos und der desaströsen und hoffnungslosen Situation der Menschen in den Lagern. Schaut es Euch an!

Videobeschreibung:

Diese Online-Veranstaltung vom 10. März 2021stellt den inoffiziellen Auftakt der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus dar und wird eine Art Zwiegespräch zwischen Tanja und Alea, samt Special Guest Lisa. Wir alle kennen die Fotos von Ertrinkenden im Mittelmeer und die Bilder des brennenden Lagers „Moria“ haben sich in unseren Köpfen eingebrannt. Wie schlimm es wirklich um die Menschenrechte dort unten steht, wird das Thema des Abends sein. Eingeladen haben wir dafür Alea.

Alea Horst ist Fotografin und Aktivistin aus Leidenschaft. Sie ist erfolgreiche Hochzeits- und Familienfotografin und macht sehr eindrucksvolle „Soziale Fotografie. Seit 2015 ist Alea an verschiedenen Brennpunkten der Welt aktiv. So war sie u.a. auf Lesbos, in Jordanien, Kroatien, Sri Lanka, Tunesien, Mexiko und Bangladesch u.v.m. Alea hat sich in den letzten Jahren für über 20 Länder und Projekte in Slums oder Flüchtlingslagern, in Brennpunkten und Krisengebieten entweder als Fotografin oder Nothelferin eingesetzt. Allein im letzten Jahr war Alea unter anderem 4x auf Lesbos, um dort zu helfen, die Lage zu dokumentieren und Hilfsprojekte zu unterstützen. Sie unterstützt verschiedene Hilfsorganisationen und ist dadurch besonders nah an den Betroffenen in den Krisengebieten. Ihre Philosophie ist es, die Würde der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und mit und durch die Menschen und nicht über die Menschen zu sprechen. Dies kann man an ihren eindrucksvollen Bildern deutlich erkennen. Nicht nur dass die Menschen, ihr vertrauen, auch sind deutlich die Emotionen der Menschen zu sehen, und wie sie sich Alea gegenüber öffnen. Dies macht ihre Bilder und Berichte auch so besonders eindrucksvoll, wie ihr auf ihrer Webseite sehen könnt: (https://aleahorst.de/index.php/blog_s…​)

Anfang Januar 2021 ist Alea Horst nach Bihac in Bosnien Herzegowina gereist und ist zuletzt erst erneut im Februar aus Lesbos zurückgekommen. Von diesen Erfahrungen wird sie uns gleich berichten.

Vielen Landauer:innen ist Lisa als gute Seele, Herzensmensch und Wirbelwind beim Café Asyl und dem Haus Südstern bekannt. Sie ist seit vielen Jahren als Aktivistin unterwegs, immer selbstlos für andere im Dienst und stellt auch ihre Zukunft in den Dienst anderer. Ihr Herz schlägt für Community-Projekte und ihr nächste ist kein geringeres als die Geflüchtetenhilfe von One Happy Family auf der griechischen Insel Lesbos. Wir freuen uns, dass sie sich heute, zwei Tage vor ihrem Abflug nach Lesbos,  die Zeit nimmt um mit uns ein wenig über ihre Motivation sprechen, Geflüchteten bei ihrer Integration zu helfen und in den Flieger nach Lesbos zu steigen  und vor Ort zu helfen. Wir freuen uns sehr darüber, dass sie dabei ist.

Ausstellung: Wenn aus Worten Taten werden!

Zum morgigen UN- Aktionstag „internationaler Tag gegen Rassismus“, vereinen  sich am morgigen Sonntag in der Zeit von 14 Uhr – 18 Uhr die Fensteraktion mit alltagsrassistischen Erfahrungsberichten Landauer Bürger:innen am Haus der Jugend Landau mit der Plakataktion rund um den Rathausplatz des Beirats für Migration und Integration und ToM zum Gedenken der Opfer rassistischer Gewalt zur Ausstellung „Wenn aus Worten Taten werden“

Die Fensteraktion „Alltagsrassismus wurde aufgrund der hohen Resonanz verlängert und ist noch bis einschließlich dem 12. April 2021 am Haus der Jugend zu sehen. Schaut vorbei, insbesondere am morgigen Sonntag, wenn die Veranstaltenden aufzeigen wie aus vermeintlich harmlosen Worten schnell Taten werden können. Hierzu wurden Namen und Schicksale von Todesopfer rechter Gewalt, beispielhaft und stellvertretend für alle Opfer, aus den 213 Opfern rassistischer Gewalt und weiteren 13 Verdachtsfällen seit der Wiedervereinigung alleine in Deutschland ausgewählt. Die Plakataktion ersetzt die jährliche Gedenkkundgebung „Bewegte Lichter gegen das Vergessen“.

Anm. der Veranstaltenden: Die Erfahrungsberichte stehen nicht im direkten Zusammenhang mit den Todesopfern rechter Gewalt. Die Geschichten sollen in Verbindung mit den Todesopfern lediglich symbolisch die Verbindung von (z.T. unüberlegten, aber trotzdem verletzenden) Worten und Taten aufzuzeigen. Ebenso sollen sie deutlich machen, wie auch Worte als verbale Form der Gewalt die Betroffenen psychisch verletzten können, auch wenn hinter diesen Worten oft keine vorsätzliche Verletztungsabsicht liegt.

Folgendes berührendes und eindrückliches Gedicht eines betroffenen Menschen hat die Veranstaltenden im Rahmen des Aufrufs persönliche Erfahrungsberichte einzureichen erreicht. Die Worte sind so eindrückliche und berührend und zeigen auf, was Worte anrichten können, wie das das Denken, das Erleben der Betroffenen berühren und beeinflussen, dass wir Euch dies nicht vorenthalten wollen.

Wo gehör ich hin, wenn ich hier nicht richtig bin?

Wo gehör ich hin?

Rassismus kannst du überall finden, die Frage ist, wie können wir ihn überwinden?

Das Alle einen gemeinsamen Ursprung haben

das sollten wir allen sagen,

dass sollten die Menschen verstehn’

Dann wird die gewaltsame Unterscheidung von alleine vergehn’

Als Kind kannst du das nicht sehn’

Du bist ein Mensch, wie alle anderen auch.

Doch später machen sie davon gebrauch

Dass du doch irgendwie anders zu sein scheinst

dnd dann fällt es dir auf

Du betrachtest dich im Spiegel

Doch wieso wird das zu deinem Problem?

Es schleicht sich in deinen Alltag und du fängst selbst an dich damit zu identifizieren. Weißt beim Einkaufen nicht, ob die Dame an der Kasse kein Wort mit dir gesprochen hat, dir nicht einmal den zu bezahlenden Betrag nannte, weil sie einen schlechten Tag hatte, dich nicht in Verlegenheit bringen wollte, deine Ausstrahlung nicht mag, oder sie ein schlechtes Gefühl überkommt, wenn sie einen farbigen Menschen sieht. Du kannst es nicht wissen.

Doch diese Sache fängt an dich zu beschäftigen, dich zu belästigen. Man will es selbst nicht sehn’, versucht es zu verdrängen, erzählt es keim’

man ist allein’.

Willst begreifen, wieso das Aussehen Menschen so bestimmen kann.

Als wäre deine Haut, dein Aussehen eine Hülle. Entweder bist du unsichtbar oder wirst angestarrt.

Es macht dich stark, es verletzt dich, es macht dich einsam.

Du fängst an dich selbst zu differenzieren. Dir fällt auf, dass du die einzige Farbige in deiner Vorlesung bist. Du fängst an dich zu fragen, ob dich das in deinem Leben benachteiligen wird. Manchmal hast du dieses Gefühl im Alltag. Auf einer Party in einem Club, eine wildfremde Person: “Woher kommst du?”- “ich komme aus Landau”, – “nein, ich meine woher DU kommst?” (Dabei fällt der Blick auf meine äußere Gestalt). Aus solch einer Situation können für mich unzählige Gedankengänge entstehn’, die hätte ich vorher niemals so gesehn’.

Die Geschichte hat uns geformt, leider hat sie uns immer noch nicht viel gelehrt.

Wenn deine Freunde Witze über Klischees, über die Kultur eines anderen Landes machen (Welches für dich einfach nur ein Teil der Erde ist, der weit entfernt ist), wenn deine Freunde Witze über den Nationalsozialismus machen, lachst du dann? Wenn du etwas sagst, heißt es wieder du würdest dich da reinsteigern, völlig übertreiben, “ es war ja nicht böse gemeint”.

Was fängst du mit all dem an, was deinen Alltag füllt?

All das Zeug, was deinen Alltag zumüllt.

Du weißt, dass das Beurteilen von Menschen anhand des Aussehens für dich kaum einen Platz im Leben hat,

Dennoch wird es ständig bei dir so gemacht.

Rettet unseren Boden für die Welt von Morgen,

Zeigt den Kindern in den Institutionen,

dass das Aufwachsen mit verschiedenen Menschen, Kulturen, Werten, Normen usw., voll ist von Inspirationen.

Ein Geschenk, das uns zu besseren Menschen machen kann,

Unsere Welt verbessern,

Vielleicht finden wir den Frieden sogar dann!?

Wo gehör ich hin? – wenn ich hier nicht richtig bin?

(Anonyme:r Verfasser:in aus Landau)

Onlineveranstaltung: „Vom Boatpeople zum engagierten Landauer Bürger“ mit Tri Tin Vuong

Zoomveranstaltung des Beirat für Migration und Integration Landau in der Pfalz mit Tri Tin Vuong „Vom Boatpeople zum engagierten Landauer Bürger“ am 18. März um 19 Uhr! Anmeldungen bitte unter @anmeldung@toleranzundmenschlichkeit.org

Zoomveranstaltung des Beirat für Migration und Integration Landau in der Pfalz mit Tri Tin Vuong „Vom Boatpeople zum engagierten Landauer Bürger“ am 18. März um 19 Uhr! Anmeldungen bitte unter @anmeldung@toleranzundmenschlichkeit.org

Tri Tin Vuong erzählt seine unglaubliche Geschichte. Die Geschichte eines Mannes, der vor dem kommunistischen Regime in Vietnam geflüchtet ist und in Deutschland eine neue Heimat gefunden hat. Er erzählt uns seine Geschichte wie er nach Deutschland kam, mit welchen Hürden er zu kämpfen hatte, seinen Erfahrungen mit Alltagsrassismus und wie er zur Kommunalpolitik kam.

Onlineveranstaltung: „Festung Europa – Wie die Menschenrechte an den europäischen Außengrenzen mit Füßen getreten werden“ mit Alea Horst

10. März 2021 – 18:30 Uhr

Anmeldung zur Veranstaltung unter anmeldung@toleranzundmenschlichkeit.org notwendig!

Die Fotografin und Aktivistin Alea Horst berichtet über ihre letzten Erfahrungen vom Januar und Februar dieses Jahres an der bosnisch-kroatischen Grenze sowie aus den Flüchtlingslagern auf Lesbos. Schwerpunkt im Gespräch werden die aktuellen Lebensbedingungen der Menschen sein, sowie deren mentale und körperliche Verfassung, die desaströse Menschenrechtslage vor Ort und was wir hier tun können, um den Menschen zu helfen. Die Fotografin hat viele persönliche Interviews mit den Betroffenen geführt und teilt offen ihre sehr tiefgehenden Erfahrungen und Begegnungen. Wie gehen die Menschen vor Ort mit der Situation um, was macht das psychisch und körperlich mit den Erwachsenen und vor allem auch den Kindern? Wie erleben sie die derzeitige Lage und ihre Perspektive und was bedeutet das auch für uns und unsere Gesellschaft in der Zukunft?

Zur Person

Alea Horst, 38 Jahre alt, ist seit 2015 an verschiedenen Brennpunkten auf der Welt aktiv. Alleine im Letzten Jahr war die Fotografin unter anderem 4-mal in Lesbos, um die Lage dort zu dokumentieren und gleichzeitig Hilfs- Projekte zu unterstützen. Anfang Januar 2021 ist Alea Horst nach Bihac in Bosnien Herzegowina gereist und ist zuletzt erst erneut im Februar aus Lesbos zurückgekommen. In den letzten 5 Jahren ist Alea unter anderem auch in Syrien gewesen, hat sich in Mexico mit Flucht und Vertreibung beschäftigt sowie Projekte gegen Kinderarbeit in Bangladesch oder Klimawandelprojekte unterstützt. Für über 20 Länder und Projekte in Slums oder Flüchtlingslagern, Brennpunkten und Krisengebieten hat sie sich entweder als Fotografin oder Nothelferin eingesetzt. Die Aktivistin unterstützt verschiedene Hilfsorganisationen und ist dadurch besonders nah an den Betroffenen in den Krisengebieten.
Viele Menschen sagen, dass man sieht, dass ihr die Menschen auf ihren Bildern vertrauen. Ihre Philosophie ist es, die Menschenwürde in den Mittelpunkt zu stellen und mit und durch die Menschen und nicht über die Menschen zu sprechen.

Aufruf: Erfahrungsberichte „Alltagsrassismus“

Gerne teilen wir den Aufruf des Beirat für Migration und Integration Landau in der Pfalz in Kooperation mit dem Jugendbeirat Landau und dem Haus der Jugend Landau in der Pfalz zur Plakataktion im Rahmen der Landauer Wochen gegen Rassismus:

„Aufruf Erfahrungsberichte „Alltagsrassismus“

An alle Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund

Viele Menschen mit Migrationshintergrund erfahren Rassismus in ihrem Alltag. Wir wollen ihre Geschichten sammeln und sie anonym veröffentlichen. Wenn auch Sie ihre Geschichte mit Alltagstassismus erzählen wollen, schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen, wir werden sie anonymisieren. Auch Geschichten von Menschen, die Zeugin/ Zeuge wurden oder sogar eingegriffen haben, können uns gerne geschickt werden.

Wir, als Beirat für Migration und Integration, sammeln Ihre Erfahrungsberichte und Geschichten, sei es als direktes Opfer von Alltagsrassismus oder als Zeugin / Zeuge.

Wieso wir das tun?

Wir möchten im Zuge der Internationalen Wochen gegen Rassismus aufzeigen, wie hoch die Betroffenheit in unserer Gesellschaft in diesem Themengebiet ist. Die Geschichten werden (ohne das Nennen von Namen) vom 15.3.-28.3. in Landau aufgehängt und soll die Menschen mahnen, Rassismus entgegenzutreten.

Für weitere Informationen oder zur Einreichung ihrer Geschichten (bis zum 14.03.2020) wenden Sie sich an:

ebru-tas@hotmail.de

Diese Aktion findet in Kooperation mit dem Jugendbeirat und dem Haus der Jugend statt.“

Landauer Wochen gegen Rassismus März 2021 – Digital

Ungeachtet der Pandemie finden die internationalen Wochen gegen Rassismus auch in diesem Jahr im Zeitraum vom 15. März 2021 – 28. März 2021 statt. Aber auch die Wochen gegen Rassismus können in diesem Jahr nicht stattfinden wie gewohnt.  Sie gar nicht stattfinden zu lassen, ist jedoch keine Option. Insbesondere da die Pandemie aufgezeigt hat wie schnell Fehlinformation, mangelnde Aufklärung, Angst, Hass und auch Neid durch gezielte Instrumentalisierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen (Alltags-)Rassismus und Antisemitismus vorantreiben und zu Übergriffen und gesundheitlicher Gefährdung der Mitmenschen führen.

In Landau haben der Beirat für Migration und Integration, die Jusos Landau und der Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz nun kurzfristig ein, auf die aktuelle pandemische Lage abgestimmtes digitales Veranstaltungsprogramm geplant. Den Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltungsreihe setzen die Veranstaltenden auf das Thema „Alltagsrassismus“

Zu den angebotenen Onlineveranstaltungen können sich interessierte Bürger:innen per Email unter anmeldung@toleranzundmenschlichkeit.org anmelden und erhalten dann die Zugangsdaten zur Teilnahme.

Den Start macht die Vorabveranstaltung „Festung Europa – Wie die Menschenrechte an den europäischen Außengrenzen mit Füßen getreten werden“ am 10. März 2021 um 18:30 Uhr. Die Fotografin und Aktivistin Alea Horst berichtet über ihre letzten Erfahrungen vom Januar und Februar diesen Jahres an der Bosnisch- Kroatischen Grenze sowie aus den Flüchtlingslagern auf Lesbos. Schwerpunkt im Gespräch werden die aktuellen Lebensbedingungen der Menschen sein, sowie deren Verfassung, die desaströse Menschenrechtslage vor Ort und was wir hier tun können um den Menschen zu helfen.

Unverändert wird auch in diesem Jahr die Stadt Landau zusammen mit dem Landauer Beirat für Migration und Integration wieder ein wichtiges Zeichen gegen Rassismus setzen. Am 15. März 2021 um 16 Uhr werden der Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration Herr Yilmaz zusammen mit dem Landauer Oberbürgermeister Herrn Hirsch und weiteren Vertretern des Stadtvorstandes das Antirassismusbanner am Balkon des Rathauses entrollen und so den offiziellen Beginn der Wochen gegen Rassismus einleiten.

Am 18. März 2021 um 19 Uhr erzählt der Landauer Bürger Tri Tin Vuong bei der Onlineveranstaltung „Vom Boatpeople zum engagierten Landauer Bürger“ die unglaubliche Geschichte eines Mannes, der als Boatpeople aus Vietnam geflüchtet ist und in Deutschland eine neue Heimat gefunden hat. Er erzählt uns seine Geschichte wie er nach Deutschland kam, mit welchen Hürden er zu kämpfen hatte, seinen Erfahrungen mit Alltagsrassismus und wie er zur Kommunalpolitik kam.

In der Onlineveranstaltung „Diskriminierung – Thinking outside the box“ am 24. März 2021 um 19 Uhr berichtet die Landtagsabgeordnete Giorgina Kazungu-Haß über ihre Erfahrungen mit Rassismus als Frau und PoC, sowohl im Landtag als auch im Privaten. Was bedeutet es als PoC in einem Landtag zu sitzen, in dem auch die AfD vertreten ist? Wie wird sie im Privaten mit Rassismus konfrontiert und welche Stellschrauben müssen gedreht werden, damit Rassismus in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr hat?

Den Abschluss der Veranstaltungsreihe macht am 26. März 2021 um 18.30 Uhr der Onlinevortrag „Der Rassist in meinem Kopf – Wie kommt er da rein? Wie werde ich ihn wieder los?“ von Björn Eisenmann. Er legt dar wieso alltagsrassistische Vorurteile seit jeher in den Köpfen der Menschen verankert sind, wie wir diese identifizieren und aus unseren Köpfen vertreiben können.

Um den auch in Landau vorhandenen Alltagsrassismus  öffentlich zu machen, ihn den Menschen vor Augen zu führen und insbesondere aufzuzeigen, was dieser Alltagsrassimus mit den Betroffenen macht und wie hoch die Betroffenheit in unserer Gesellschaft ist, rufen der Beirat für Migration und Integration der Stadt Landau in Kooperation  mit dem Jugendbeirat und dem Haus der Jugend Betroffene und Zeugen von Alltagsrassismus dazu auf, ihre Geschichte einzureichen. Die Geschichten werden anonymisiert im Zeitraum vom 15.03. – 28.03.2021 in Landau aufgehängt. Für weitere Informationen oder zur Einreichung der Geschichten (bis zum 14.03.2020) wenden Sie sich an: ebru-tas@hotmail.de

Da auch die jährliche Gedenkveranstaltung für die Opfer rassistischer Gewalt „Bewegte Lichter gegen das Vergessen“ am 21. März 2021, dem internationalen Tag gegen Rassismus, nicht wie gewohnt stattfinden kann, planen die Veranstaltenden zu diesem Tag unter dem Titel „Wie aus Worten Taten werden“ eine Plakataktion zur Mahnung und zum Gedenken der Opfer von körperlicher und verbaler rassistischer Gewalt und rufen die Bürger:innen auf Kerzen für ein würdiges Gedenken mit Abstand anzuzünden. Weitere Infos zur Plakataktion folgen zeitnah.