Gedenken: Arbeiteraufstand in der DDR

„Kollegen, reiht euch ein, wir wollen freie Menschen sein“, das riefen die streikenden Arbeiter*innen am 17. Juni 1953 in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Was am Anfang ein Streik gegen die steigenden Arbeitsnormen war, entwickelte sich schnell zu einem landesweiten Protest gegen die stalinistische Diktatur, für das Recht freie Gewerkschaften zu gründen und für freie Wahlen. Dieser Aufstand wurde aber mit Waffengewalt und mit Unterstützung sowjetischer Panzer brutal niedergeschlagen. 55 Menschen kamen ums Leben und 20 Todesfälle konnten bis heute nicht aufgeklärt werden, die Zahl der Verletzten können nur geschätzt werden. Was 1953 scheiterte wird 1988/1989 seinen Erfolg finden, mit freien Volkskammer-Wahlen, dem Fall der Mauer und dem Ende der SED-Diktatur. Heute wird dieser Tag von Rechten und Rechtsextremen missbraucht, um Stimmung gegen soziales und antifaschistisches Engagement und gegen demokratische Strukturen zu machen, indem sie behaupten, all das seien Nachwirkungen des kommunistischen Systems der DDR. Ganz nach Hufeisen-Theorie-Manier werden Ziele für den Ausbau eines Sozialstaats als kommunistisch dargestellt, antifaschistische Arbeit als extreme Stasi-Methode umgedeutet und unsere heutige Demokratie mit der Diktatur der DDR gleichgestellt. Wir dürfen es nicht zulassen, dass dieser Tag umgedeutet und missbraucht wird von den Rechten und Rechtsextremen. Denn dieser Aufstand vom 17. Juni war nicht nur ein Aufstand für mehr Demokratie, sondern auch ein Aufstand für soziale Gerechtigkeit und für die Gründung freier unabhängiger Gewerkschaften.

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