Gedenken zum 76. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz – Holocaust Rememberance Day

Heute vor 76 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das KZ Auschwitz durch die Truppen der Roten Armee befreit. Wie kein anderer Ort steht Auschwitz auch heute noch für die Gräuel des Holocaust, für die industrielle Mordmaschinerie der Nazis, dafür, was Menschen anderen Menschen aus blindem Hass antun. Allein in Auschwitz wurden in den Jahren von 1940 – 1945 mindestens 1,1  Million Menschen ermordet. Darunter rund 1 Million Juden, 73.000 Polen, 21.000 Sinti und Roma, 15.000 sowjetische Kriegsgefangene und 13.000 weitere Häftlinge verschiedener Nationen.

Heute gedenken wir an diesem Tag allen Menschen, die Opfer des Nationalsozialismus wurden.  „Wir gedenken den Entrechteten, Gequälten und Ermordeten: der europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zeugen Jehovas, der Millionen verschleppten Slawen, der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, der Homosexuellen, der politischen Gefangenen, der Kranken und Behinderten, all derer, die die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatten. Wir erinnern heute auch an diejenigen, die mutig Widerstand leisteten oder Schutz und Hilfe gewährten und selbst allzu oft mit ihrem Leben bezahlen mussten. Und unsere Gedanken sind bei all denen, die […] vom Trauma des Überlebens gezeichnet gewesen und geblieben sind, deren Familiengeschichte vom Verlust ihrer Angehörigen und Freunde geprägt ist.“ (Ansprache des damaligen Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert, Gedenkstunde des Deutschen Bundestages am 27. Januar 2015).

Aber wir gedenken nicht nur! Wir mahnen und kämpfen! Wir mahnen an die Nachgeborenen, dass ein solcher Schrecken nie wieder geschehe! Wir kämpfen, setzen uns ein und stehen auf, damit #Niewieder nicht zur hohlen Phrase verkommt. Denn damals begann der Schrecken nicht mit Gaskammern. Sondern er begann mit Hassreden, Intoleranz und einer Politik, die von „wir“ gegen „die“ sprach.  Er begann mit Aberkennung von Grundrechten, mit geplünderten und brennenden Häusern. Er begann mit Menschen die wegschauten. Und genau dies geschieht auch heute wieder. Grund- und Menschenrechte werden willkürlich aberkannt und von der Politik mit Füßen getreten, Häuser brennen, Diskriminierung und Intoleranz breitet sich aus. Menschen schauen weg oder jubeln, wenn wieder Häuser brennen und Menschen sterben.  Wenn wir heute sagen NIE WIEDER, müssen wir handeln und uns dem entgegenstellen. Erinnern heißt kämpfen! Erinnern heißt, sich menschenverachtendem Gedankengut und Handeln entschlossen entgegen zu stellen, erbitterten antifaschistischen Widerstand zu leisten und so die Opfer zu ehren und unserer Verantwortung nachzukommen: Dafür zu sorgen, dass es nie wieder geschehe! 

„Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ (Auszug aus dem Schwur von Buchenwald)