Presse-Information Nr. 140: Bewegte Lichter gegen das Vergessen: Landau setzt Zeichen für Frieden, Respekt, Toleranz und Menschlichkeit – Stadtspitze dankt Veranstalterinnen und Veranstaltern der Wochen gegen Rassismus

Um der Opfer der NS-Verfolgung, aber auch aller anderen Opfer rassistischer
und rechtsextremistischer Gewalt zu gedenken, hat der Verein Aufstehen
gegen Rassismus Südpfalz in der Landauer Innenstadt die Aktion „Bewegte
Lichter gegen das Vergessen“ durchgeführt. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer trafen sich am Synagogenmahnmal in der Friedrich-Ebert-Straße zu
einer gemeinsamen Kundgebung und liefen von dort zum Rathausplatz, wo sie
mit brennenden Kerzen ein „menschliches Peace-Zeichen“ bildeten.

Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, der die Stadtspitze bei der
Veranstaltung vertrat, sprach im Anschluss von einer „bewegenden
Kundgebung“ und einem „beeindruckenden Bekenntnis“. „Zuerst brannten
die Gedanken, dann die Bücher, dann die Synagogen und schließlich die
Menschen und die Städte“, erinnerte Dr. Ingenthron in seiner Ansprache am
Synagogenmahnmal an die Opfer der NS-Diktatur. Um die Vergangenheit zu
verstehen und aus ihr zu lernen, sei es entscheidend, nicht nur die großen
Daten und Weichenstellungen zu sehen, sondern auch die vielen kleinen
Zwischenschritte, so Landaus Bürgermeister. „Es geht um die Veränderungen,
die sich aus der alltäglichen Warte heraus vielleicht kaum merklich vollzogen
haben – und die dies auch heute wieder tun. Verrohung der Sprache,
kalkulierte Tabubrüche, zunehmende Radikalisierung und Ausgrenzung sind
ein Gift, das sukzessive seine Wirkung entfaltet. Dagegen gilt es entschieden
vorzugehen.“ Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, gemeinsam ein Zeichen für Frieden, Respekt, Toleranz und Menschlichkeit zu setzen, so Dr.
Ingenthron.

Die Leiterin des Stadtarchivs, Christine Kohl-Langer, berichtete über die
zunehmenden Repressionen gegenüber den jüdischen Bürgerinnen und
Bürgern Landaus bis hin zur Deportation ins Lager Gurs nach Südfrankreich im
Oktober 1940. Am Ende des Kriegs sei die einst große und blühende jüdische
Gemeinde Landaus nicht mehr existent gewesen, so Kohl-Langer.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Bürgermeister Dr. Ingenthron und
Beigeordneter Rudi Klemm danken den Organisatorinnen und Organisatoren
von Aufstehen gegen Rassismus um Tanja Sattler für die Durchführung der
Aktion „Bewegte Lichter gegen das Vergessen“ im Rahmen der Internationalen
Wochen gegen Rassismus in Landau. Unterstützt von vielen Partnern wie dem
städtischen Beirat für Migration und Integration, veranstaltet der Verein
aktuell Vorträge, Filmabende, Ausstellungen, Konzerte und vieles mehr.
Informationen zu allen Veranstaltungen finden sich auf der Internetseite
www.agr-suedpfalz.org/events.

Pressemitteilung der Stadt Landau in der Pfalz.

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