Am 30. Oktober 2022 verstarb Karl-Willi Beck, eine Ikone im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Unsere Gedanken und Herzen sind bei den Angehörigen und seinen Freunden.
Karl-Willi Beck war CSU-Kommunalpolitiker und jahrelang Bürgermeister der bayerischen Kleinstadt Wunsiedel. Dort befand sich das Grab des NS-Verbrechers Rudolf Hess, jedes Jahr am Todestag von Rudolf Hess marschierten Nazis aus ganz Europa durch Wunsiedel, um den verurteilten NS-Ideologen zu gedenken. Als Bürgermeister der Kleinstadt tat Karl-Willi Beck alles den Aufmarsch zu verhindern oder zumindest zu stören. Er ging immer wieder vor Gericht, nahm an Demonstrationen teil, beteiligte sich an Sitzblocken und ließ hin und wieder mal die Güllewagen auffahren um den Nazis so unangenehm wie möglich zu machen. Der unermüdliche Wille von Karl-Willi Beck und der Mut seiner Mitbürgerinnen erreichte schließlich, dass die Nazis jedes Jahr immer weniger wurden und am Ende nicht mehr kamen. Sein Einsatz wurde deutschlandweit bekannt und wurde zum Vorbild für viele Kommunalpolitikerinnen. Mit Vorträgen und öffentlichen Appellen regte Beck Kommunen in ähnlichen Situationen zur Nachahmung des durch Engagement, enge zivilgesellschaftliche Kooperation und Extremismusprävention geprägten „Wunsiedler Wegs“ und zu zivilem Ungehorsam an. Wir hoffen sehr, dass dies in den schweren Krisen viele Nachahmer*innen finden wird, denn gerade jetzt in diesen Zeiten ist Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen gegen Rechtsextremismus das höchste Gut, was unsere Demokratie dringend braucht. Denn uns allen muss bewusst sein, dass unsere Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist sondern immer wieder und zu jeder Zeit verteidigt werden muss.

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