Proteste in Annweiler gegen AfD „Bügerdialog“ mit Tino Chrupalla

Bei zunächst bestem Südpfalzwetter fanden am Samstag, den 23.03.2024 in der Spitze nach unserer Schätzung mehr als 600 Menschen zusammen um der #noafd zu signalisieren, dass sie in Annweiler nicht willkommen ist.
Mit der Eröffnung und der Begrüßung durch unsere erste Vorsitzende Tanja, Sebastian von ver.di und unserem Bündniskoordinator Björn machten wir von Anfang an deutlich, was der Konsens des Tages sein wird: Wir sind laut, wir sind bunt, wir sind solidarisch und wir sind friedlich. Dies fand bei den Menschen, die in Annweiler zusammenkamen, breite Annahme. Menschen auf der Kundgebung waren bunt durchmischt: Annweilerinnen, die sich gegen rechte Hetze in ihrer Stadt stellten, Gewerkschaften, Lokalpolitikerinnen, Kirchen, die Omas gegen Rechts, das Offenen Antifaschistischen Treffen Landau und weitere, Antifaschistinnen bilden einen stellvertretenden Ausschnitt der Breite des Teilnehmenden. Zu unserer großen Freude bezogen die Menschen lautstark vor dem Hohenstaufensaal Stellung gegen Rechts. Offensichtlich war das für Tino Chrupalla schon ausreichend um sich, wie wir Presseinformationen entnehmen konnten, durch einen Keller hat in den Hohenstaufensaal eskortieren zu lassen. Nachdem wir alle gemeinsam dem Stadtrat der kleinen Stadt Annweiler und der Stadtspitze für ihren Mut, bis zuletzt wie “Löwenbezwinger” gekämpft zu haben, lauten und donnernden Applaus spendeten richtete Benjamin Burckschat, der erste Beigeordnete ein Grußwort die Menschen, die zusammengekommen waren. Ihm folgte ein kurzer Redebeitrag von Christiane Huber aus dem Stadtrat, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der lokalen SPD-Stadtratsfraktion. Ein Antrag aus ihren Reihen sorgte dafür, dass die Stadt sich gegen die Vereinnahmung der in weiten Teilen rechtsextremen Partei erhob. Pfarrer Thomas Lang erinnerte daran, dass Hass nie gut sei. Einen emotionalen Höhepunkt Setzte Sabine von den Omas gegen Rechts, die sich mit ihre über 80 Jahren nicht zu schade war und keine Mühe scheute, um sich auf den Kleintransporter des AStA Landau zu quälen, der als Bühne diente. Von dort berichtete sie eindrucksvoll unter anderem von ihren eigenen Fluchterfahrungen zu berichten. Anschließend hatte David Rosenberg, der in der Vorwoche nur eingespielt werden konnte, das Wort. Als Vorsitzender des jüdischen Studierendenverbands Hinenu Rheinland-Pfalz und Saarland gab er uns einen Einblick in die jüdische Perspektive. Dass die Gewerkschaften jeglichen Widrigkeiten trotzen, demonstrierte Nils von der IG BCE. Trotz einsetzenden Sturms, kurzzeitigem Starkregens und Hagels ergriff er das Wort und betonte, wie Sozialabbau die Rechten beflügelt. Nach ihm hielt eine Aktivistin des OAT Landaus ihren Redebeitrag in dem Sie unter anderem auf Polizeigewalt und juristische Repressionen gegen Linksaktivistinnen aufmerksam machte und die Politik der Ampelregierung aber auch der Unionsparteien, wie bereits ihr Vorredner, kritisierte. Während ihres Vortrages kam es zu Störungen und Zwischenrufen, von denen wir uns als Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz distanzieren. Demokratischer Diskurs kann nur unter Einhaltung einfachster Regeln des gesellschaftlichen Miteinanders funktionieren. Forderungen einer Rednerin das Mikrofon auszuschalten, lautstarkes überbrüllen, gehören hier ganz klar nicht dazu. Wir verurteilen solches Verhalten klar und distanzieren uns hiervon deutlich! Selbstverständlich werden wir die Vorkommnisse aufarbeiten, um in Zukunft besser darauf reagieren zu können. Gleichzeitig möchten wir betonen, dass es Menschen gab, die sowohl auf uns als auch auf die Aktivistin zukamen, um das Gespräch zu suchen und in einen konstruktiven Dialog gingen. Wir ermutigen Menschen so zu handeln. Demokratie heißt verschiedene Meinungen zu haben, darüber zu reden, ja auch zu streiten aber bitte in einem konstruktiven Rahmen. Abschließend machte Silke als Verdi-Vertreterin in ihrem Redebeitrag deutlich, warum die AfD eben keine Partei für „kleine Menschen”, keine Partei für Arbeiterinnen ist.
Nach einer kurzen, musikalischen Pause formierte sich unser Demonstrationszug zur evangelischen Kirche, bevor die AfD- Veranstaltung beendet war, da wir uns unsere Demonstration nicht von der AfD vorschreiben lassen. Wir trafen und begrüßten auf dem Rathausplatz die “Kidical Mass” Tour.
Bei der abschließenden Kundgebung vor der evangelischen Kirche betonte die Versammlungsleitung wie wichtig es ist nicht nur einmalig zu demonstrieren, sondern jeden Tag die rechte Welle zu brechen. Anhand eines persönlichen Beispiels wurde gezeigt, wie steter Tropfen den Stein höhlt und Menschen aus den Händen der Parolen rechter Rattenfänger befreit werden können. Anschließend ging es weiter in der Kirche. Nach der Gründung des neuen Annweilrer Vereins „Menschenwürde, Toleranz und Demokratiebildung Annweiler“ diskutierten in zwei Runden zuerst Vertreter aus der Zivilgesellschaft und anschließend Vertreter der Kommunal- und Landespolitik auf dem Podium zum Thema „Krise der Demokratie? Weltweite Krisen und deren Auswirkungen auf das politische Handeln“, moderiert on unserem Verstandsmitglied Björn Eisenmann
Wir freuen uns über die durchweg positiven Rückmeldungen aus Annweiler zu diesem Tag und wiederholen unser Versprechen für Annweiler: Wenn ihr uns ruft, kommen wir selbstverständlich wieder!

Starkes Signal für Demokratie – Landau steht zusammen!

Unter dem Motto „Alle zusammen für Demokratie und Vielfalt“ fanden sich am vergangenen Samstag weit über 4.000 Menschen auf dem Landauer Rathausplatz zusammen, um gemeinsam ein Zeichen für eine offene Gesellschaft zu setzen und sich gegen Rechtsextremismus und die AfD zu positionieren.
Wir als Co-Initiatitor der Kundgebung mit anschließendem Demo-Zug durch Landau möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Klaus Eisold für sein Engagement und die Anmeldung der Demo bedanken. Ebenfalls ‚Danke‘ sagen möchten wir den Rednern:
Dr. Dominik Geißler, OB Stadt Landau in der Pfalz;
Steffen Jahn, Landesvereinigung Unternehmerverbände RLP;
Für die Gewerkschaften:
Rüdiger Stein (DGB Region Pfalz), Silke Vorpahl (ver.di Pfalz), Heinz Wolge (Vertrauenskörper der IG Metall im Daimler Truck Werk Wörth);
Jacques Delfeld senior (Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz);
David Rosenberg (Hinenu – jüdischer Studierendenverband RLP/Saar);
Clara Kreither (Omas gegen Rechts Landau),
Dekan Volker Janke (Protestantische Stiftskirchengemeinde Landau in der Pfalz) und Pfarrer Axel Brecht (Mariä Himmelfahrt Landau kat.);
Henrik (AStA Landau)

Ein weiteres Dankeschön richten wir an die demokratischen Parteien, allen zivilgesellschaftlichen Initiativen und die Kirchen, die mit uns mobilisiert haben.
Ebenfalls danke sagen möchten wir der Landauer Band Friends, die unsere Veranstaltung musikalisch begleitet hat sowie der Technik und den vielen Ordnern, die für einen reibungslosen Ablauf der Demo gesorgt haben.
Wir waren begeistert vom großen Zuspruch der BürgerInnen aus Landau und der Südpfalz und möchten uns ausdrücklich auch bei den Demo-Besuchern für Ihr Kommen und den kreativen Protest bedanken.
Bleibt weiterhin laut und schaut nicht weg!

Nachbericht: Gegen den Hass

Gedenken anlässlich des internationalen Holocaust Gedenktag

Am Samstag, den 27. Januar 2024 erinnerten wir am internationalen Holocaust Gedenktag den Opfern des Nationalsozialismus anlässlich der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee heute vor 79 Jahren! Gemeinsam mit rund 100 Menschen versammelten wir uns in der Landauer Katharinenkapelle, um den Millionen ermordeten Menschen zu gedenken.

Maximilian Ingenthron vom Verein für Volksbildung und Jugendpflege e.V. eröffnete die Veranstaltung und betonte in seiner Rede die Notwendigkeit in diesen schweren Zeiten hinzuschauen, Gesicht zu zeigen und sich offen gegen den Rechtsruck zu stellen. Begleitet wurde die Gedenkveranstaltung von Jentzi Winterstein-Reinhardt auf seiner Geige, doch nicht nur die schönen Klänge seiner Geige berührte die Herzen in der Kapelle, sondern auch seine spontane Rede an das Publikum. Er erzählte von seinem Großvater, der drei Konzentrationslager überlebte, von seinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen in diesen erschwerten Zeiten und wie er in seinem christlichen Glauben Trost fand. Er zeigte sich sehr gerührt und betonte, wie wichtig es sei sich gegen den Rechtsextremismus zu stellen.

Jacques Delfeld jun. vom Verband der Sinti & Roma Rheinland-Pfalz erläuterte in seinem Wortbeitrag den Porajmos an den Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten. Wie sehr man den eindrücklichen Beleg für die Totalität des nationalsozialistischen Vernichtungswillens gegenüber den Sinti und Roma am Schicksal der Kinder erkennen konnte. So zitierte er einen Abschiedsbrief des damaligen 14-jährigen Robert Reinhardt:

“Ich habe meine Eltern und meine Geschwister wiedergefunden. Wir sind auf dem Transport in das Konzentrationslager. Ich weiß was uns bevorsteht, meine Eltern wissen es nicht. Ich habe mich nun innerlich so weit durchgerungen, dass ich auch den Tod ertragen kann. Ich danke noch einmal für alles Gute, das Sie mir erwiesen. Grüße an alle Kameraden. Auf Wiedersehen im Himmel! Euer Robert.“

Für die vollständige Rede von Herrn Delfeld auf den Link klicken

David Rosenberg, der an diesen Abend für Hinenu-Jüdische Studierendenverband Rheinland-Pfalz/Saar sprach, erläuterte in seiner bewegenden Rede wie seine Familie in Israel sich seit dem feigen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 wieder Sorgen um ihre Sicherheit und Leben macht. Deutlich zeigte uns Herr Rosenberg in seinen Worten, wenn uns das NIE WIEDER so sehr am Herzen liegen sollte, dann darf so etwas Grausames wie das am 7. Oktober in Israel nie wieder passieren. Seine bewegende Rede schloss Herr Rosenberg, auch mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und die Correctiv- Enthüllungen, mit dem Appell

„Es liegt an uns allen, diesen Bedrohungen entschieden entgegenzutreten und uns für eine offene, inklusive und demokratische Gesellschaft einzusetzen. Wir müssen uns vereinen, um Extremismus, Rassismus und Intoleranz in all ihren Formen zu bekämpfen und sicherzustellen, dass die Gräueltaten des Holocaust niemals vergessen werden und sich niemals wiederholen dürfen. Lasst uns an diesem Tag gemeinsam einen Pakt beschließen, dass wir uns mit ganzer Kraft für eine Welt einsetzen werden, in der jeder Mensch in Würde und Freiheit leben kann. Lasst uns niemals vergessen und niemals aufhören, für eine bessere und gerechtere Zukunft zu kämpfen.“

Für die vollständige Rede von Herrn Rosenberg auf den Link klicken

Im Anschluss sprach unsere Vorsitzende Tanja Sattler vom „Verein für Toleranz & Menschlichkeit Südpfalz“ zu den Anwesenden. In ihrer Rede ergänzte sie, dass 1945 nach der Niederlage von Nazideutschland für die Überlebenden des Holocaust und Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime, der Kampf noch nicht zu Ende war: „Der Kampf um Anerkennung, Entschädigung und Wiedergutmachung muss bis heute fortgeführt werden!“ Und mit klaren Worten fordert sie die Anwesenden auf „Nie wieder“ an 365 Tagen im Jahr zu leben und mit Taten zu füllen und die Politiker, nicht weiter die Sprache und Diktion der Rechtsextremisten zu übernehmen.

Erica Schwarz-Risch und Claudia Scharfenberger vom Verein für Volksbildung und Jugendpflege e.V. rezitierten Texte gegen den Hass von Carolin Emcke und Gedichte von Ruth Klüger. Auf diese ging Wolfgang Pauly von der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz“ in seiner Ansprache ein und erläuterte in seiner Rede wie schmerzhaft und infam Relativierungen des Holocaust durch unsägliche Vergleiche und „Ja, aber die anderen…“ Gerede doch sind, wir müssen uns gegen den Rechtsextremismus stellen und das: „Ohne Wenn und Aber“. Die Veranstaltung wurde beendet mit der „Todesfuge“ von Paul Celan, rezitiert von Elisabeth Morawitz und Sigrid Weyers.

Am Ende dieses Abends waren alle zusammen sich einig, die Geschichte darf sich nicht wiederholen und vor allem nach den Enthüllungen vom Correctiv Rechercheteam liegen jetzt unmissverständliche Fakten auf den Tisch. Nie Wieder ist Jetzt muss mit Leben gefüllt werden, denn es liegt in unser aller Verantwortung, dass wir aus den Erfahrungen von damals, heute klare Kante zeigen gegen den Rechtsruck.

Wir sind Landau! Wir sind Südpfalz!

Alle zusammen für Demokratie und Vielfalt – Gemeinsam gegen Rechts!

Auch in Landau hat sich ein breites Bündnis aus Parteien, Vereinen, Kirchen und Gewerkschaften zusammen gefunden um mit einer Kundgebung auf dem Rathausplatz und Demonstrationszug durch die Innenstadt ein Statement für Demokratie abzugeben. Gemeinsam wollen wir ein buntes und kreatives Zeichen für unsere wehrhafte Demokratie setzen.

Die Erkenntnisse von Correctiv und die Ziele der AFD zur sogenannten Remigration hat vielen Menschen verdeutlicht, dass mit einem Erstarken einer in großen Teilen antidemokratischen und faschistoiden Partei die Demokratie in Gefahr ist. Wir müssen aktiv werden, um für unsere wehrhafte Demokratie einzustehen. Demokratie hat man nicht, sondern man muss sie auch leben und verteidigen! Auch wenn wir auf dem breiten demokratischen Spektrum in Vielem nicht einer Meinung sind, so eint uns doch ein gemeinsames Ziel: Den endgültigen Rechtsruck zu verhindern und die Brandmauer gegen Rechts und somit unsere Demokratie zu stärken! Deshalb rufen wir dazu auf am 04.02. in Landau ein Zeichen zu setzen, für Demokratie und Vielfalt, gegen Hass und Menschenfeindlichkeit!

Am Sonntag, den 4. Februar 2024 um 14 Uhr auf dem Rathausplatz in Landau!

Dem demokratischen Bündnis angeschlossen haben sich:
• AWO-Ortsverein Landau (Anmelder)
• Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz (Mitveranstalter)
• attac Landau-Südpfalz
• Bündnis90 Die Grünen
• Café Asyl Landau,
• CDU
• DGB-Pfalz
• Die Linke Landau/ SÜW
• EuropaUnion Südpfalz
• FDP
• Fridays for Future/Klimastreik Landau
• FWG Landau
• GEW Südpfalz
• Greenpeace Landau
• Hinenu Jüdischer Studierendenverband RLP/SL
• IG Metall Landau
• Katholische Kirche Landau
• Katholische Hochschulgemeinde Landau (KHG)
• Landauer Politikforum (LaPo)
• Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU)
• Leben und Kultur e.V. // Haus am Westbahnhof
• Omas gegen Rechts (Landau)
• Pfeffer & Salz Landau
• Protestantische Stiftskirchengemeinde Landau
• SPD Landau/Südpfalz
• Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Rheinland-Pfalz
• ver.di Pfalz

Podiumsdiskussion: Zukunft der Erinnerungs- und Gedenkkultur in Rheinland-Pfalz

Verfolgtenverbände haben eine lange Geschichte der Ausgrenzung auch in der Erinnerungskultur. Nur die massiven Proteste seit den 1980er Jahren haben dazu geführt, dass nach und nach überhaupt eine Wahrnehmung dafür entstand, wie umfangreich die Ausgrenzungspolitik der NS-Diktatur war – und dass sie in der Bundesrepublik (teilweise mit den Gesetzen der NS-Diktatur) fortgesetzt wurde. Seit einiger Zeit beobachten Verbände der Verfolgtenorganisationen die Tendenz, dass Ihre Erfahrungen, Expertisen und Perspektiven in der Erinnerungs- und Gedenkkultur durch ein „wissenschaftliches Expertentum“ ersetzt werden sollen. Mit der Fortsetzung von Exklusion und dem Ausschluss aus Entscheidungsstrukturen der Gedenkstätten verbinden die Verfolgtenvertretungen die Sorge, dass die Deutungsmacht wieder allein von der Dominanzgesellschaft übernommen wird. Dies de-gradiert jedoch die NS-Opfer und die Betroffenen der Nachkriegszeit wieder zum Objekt bzw. Forschungsgegenstand. Darüber hinaus gefährdet es auch deren gleichberechtigte Teilhabe in Staat und Gesellschaft.
Zu diesem Thema diskutieren auf dem Podium:
Jacques Delfeld Jr., Geschäftsführer des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma Rheinland- Pfalz
Joachim Schulte, Sprecher von QeerNet Rheinland-Pfalz
Peter Zank, Mitglied der Jüdischen Kultusgemeinde Rheinlandpfalz
Prof. Dr. Wolfgang Pauly, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Landau
Tanja Sattler, 1. Vorsitzende im Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V.

Keine Anmeldung erforderlich.

Gegen den Hass

Gedenken an die Opfer des Faschismus

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee  befreit. Seit 1996 wird in Deutschland an diesem Datum an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, an Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, homosexuelle und transsexuelle Menschen, kranke Menschen und Menschen mit Behinderungen, Gewerkschafter*innen, Antifaschist*innen, Sozialdemokrat*innen, Kommunist*innen… . Gerade in heutigen Tagen, gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Situation, vor den Eindrücken des weltweiten Rechtsruckes und dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel, des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, wohin rechtes, völkisches und nationalistisches Denken und Handeln führen kann.

Am Samstag dem 27. Januar 2024, 19 Uhr, findet in der Katharinenkapelle in Landau eine Gedenkveranstaltung anlässlich der Befreiung des KZ Auschwitz statt. Es sprechen Dr. Maximilian Ingenthron (VVJ – Verein für Volksbildung und Jugendpflege), Jacques Delfeld ( Verband Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz), Tanja Sattler (TOM – Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz), David Rosenberg (Hinenu – Jüdischer Studierendenverband Rheinland-Pfalz) und Dr. Wolfgang Pauly (Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz) statt. Es werden Texte von Carolin Emcke, Ruth Klüger und Paul Celan zum Thema „Gegen den Hass“ gelesen. Jenzi Winterstein-Reinhardt begleitet die Veranstaltung auf seiner Geige.

Podiumsveranstaltung: Meine Integrationsgeschichte

Mitbürgerinnen mit Flucht- und Migrationshintergrund präsentieren interessierten Besucherinnen ihre Geschichte.

Warum haben sie ihre alte Heimat verlassen? Wie kamen sie hierher? Was bewog sie zum Bleiben? Auf welche Hürden und Hindernisse sind sie gestoßen? Was oder Wer hat ihnen dabei geholfen sich in ihrer neuen Heimat zu integrieren? Wie sehen sie ihre neue Heimat und die Menschen heute? Wie empfanden sie es, unsere Kultur und die hiesigen Menschen kennen zu lernen?

Kommen Sie vorbei, kommen Sie mit diesen Menschen in den Dialog, lernen Sie sie kennen und wagen Sie den Perspektivwechsel.
Es lohnt sich garantiert!
Am 17.11.23 um 19 Uhr im Chorsaal der Stiftskirchengemeinde Landau, Stiftsplatz 9

Herzliche Einladung zum Filmabend mit Diskussion und Austausch. Antiziganistische Traditionslinien im Film

🗓 08. November 2023
🕰 18.30 Uhr
📍 Roxy Kino Neustadt
Eintritt frei!

Wie wurde die fiktive Figur des “ Zigeuners“ oder der “ Zigeunerin“ in der Filmgeschichte dargestellt? Welche Klischees und Stereotypen wurden dadurch weitergegeben? Die Literatur- und Filmwissenschaftlerin Dr. Radmila Mladenova wird anhand von Filmausschnitten Beispiele für gängige Filmmuster diskutieren.
Im Anschluss zeigen wir den Film „Tom Medina“ (2021) von Tony Gatlif.
Tom Medina wird von einem Jugendrichter in die Camarque zu Ulysses geschickt, einem Mann von großem Herzen, der mit der Natur im Einklang steht. Von Stieren und Pferden fasziniert und von Visionen geleitet, lernt Tom an der Seite von Ulysses den Beruf des Naturwächters kennen. Er stiehlt nicht mehr, ist wissensdurstig und sehnt sich danach, ein anderer Mensch zu werden. Aufgebracht über unveränderte Feindseligkeit, die ihm entgegenschlägt, kämpft er um sein Schicksal und kreuzt dabei den Weg der AktivistIn Suzanne.
Wir laden Euch alle herzlich ein und freuen uns auf den Austausch mit Euch!
Landesverband deutscher Sinti und Roma RLP, Mia Meldestelle RLP, Goetheinstitut Mannheim, Omas gegen Rechts Landau,Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V

„Lebenslinien – Die NS-Verfolgung von Juden und Sinti in der Pfalz“

Anlässlich des Gedenktags zur Reichspogromnacht am 9.November 1938 veranstalten der Verband Deutscher SINTI und ROMA in Kooperation mit der Gedenkstätte für NS-Opfer Neustadt, Stadt Neustadt, ToM Südpfalz e.V. und den Omas gegen Rechts Landau am 9. November einen Vortragsabend im Roxy Kino Neustadt.
Zeit: 9. November 2023, 18.30 Uhr
Ort: Roxy-Kino Neustadt, Konrad-Adenauer-Straße 23 in Neustadt an der Weinstraße

Im Dritten Reich wurden alle Menschen, die aus Sicht der Nationalsozialisten keinen Platz in der deutschen Volksgemeinschaft hatten, zu ,,Volksfeinden“ erklärt. Dazu zählten in der nationalsozialistischen Vorstellung neben Jüdinnen und Juden auch regelmäßig Sinti und Roma. Letztere wurden als sogenannte ,,Zigeuner“ stigmatisiert und verfolgt.
Als ,,Zweitzeugen“ zeichnen Jacques Delfeld Jr. und Peter Zank die Lebenswege ihrer Familien aus der Pfalz von 1920 bis 1970 nach. Am Beispiel der Familien Koch und Winterstein zeigen die Referenten exemplarisch, wie Juden und Sinti ab 1933 systematisch ausgegrenzt, entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. Auch der Umgang der Nachkriegsgesellschaft mit dem Völkermord an den Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma und anderen betroffenen Gruppen wird im Vortrag thematisiert. Während ihrer Zeitreise weisen die Vortragenden auf die Geschichte von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung bzw. historische Traditionen, Parallelen und Unterschiede zwischen Antisemitismus und Antiziganismus hin.
Die Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht wird offiziell durch Oberbürgermeister der Stadt Neustadt und den Vorsitzenden des Fördervereins der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt eröffnet.
Aufgrund der hohen Platznachfrage bitten wir um Anmeldung per Email an info@gedenstaette-neustadt.de
Bitte geben sie ihren Klarnamen und die Personenanzahl an, damit wir Plätze für sie reservieren können.
Referenten:
Jacques Delfeld Jr., Geschäftsführer des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma, Rheinland-Pfalz
Peter Zank, Bildungsreferent der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt an der Weinstraße.
Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz, Gedenkstätte für NS-Opfer Neustadt, MIA – Rheinland-Pfalz, Omas gegen Rechts Landau

Film- und Vortragsabend: Antiziganistische Traditionslinien im Film

Antiziganismus ist ein tief verwurzelter Rassismus gegenüber Menschen und Gruppen, die als „Zigeuner“ bezeichnet werden. Was oft als „Zigeuner“ bezeichnet wird, sind jedoch keine realen Personen, sondern Konstruktionen, Klischees und Stereotype, die seit der Frühen Neuzeit überliefert wurden.
🗣️ Am 8. November um 18.30 Uhr lädt das Roxy Kino zu einem faszinierenden Vortrag von Dr. Radmila Mladenova ein. Sie wird uns Einblicke in die neuesten Forschungen zum Thema Antiziganismus im Film geben. Dabei werden anhand von Kurzfilmen und Filmausschnitten gängige Muster, Motive und Darstellungen im Film sowie filmische Gegenstrategien beleuchtet.
🎞️ Im Anschluss an den Vortrag wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Mannheim der Film „Tom Medina“ (2021) des französischen Regisseurs Tony Gatlif gezeigt und diskutiert.
Der Eintritt ist frei.
Gemeinsam können wir dazu beitragen, diese schädlichen Vorurteile zu bekämpfen und für eine inklusivere Gesellschaft einzustehen. 🤝✨

Eine Veranstaltung des Landesverbandes deutscher Sinti und Roma RLP, Mia Meldestelle, Goetheinsititut Mannheim, ToM Südpfalz e.V. und den Omas gegen Rechts Landau

#Antiziganismus #Film #Rassismus #Kultur #Diskussion