Gesicht zeigen! Stimme erheben! – Landauer Wochen gegen Rassismus 2020

Wir freuen uns auch in diesem Jahr anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus wieder ein vielfältiges und informatives Veranstaltungsprogramm für „Gesicht zeigen! Stimme erheben! – Landauer Wochen gegen Rassismus 2020“ präsentieren zu können!

Alle Veranstaltungen werden zum freien Eintritt angeboten. Selbstverständlich freuen sich die Veranstalter über eine Spende vor Ort zur Finanzierung der Veranstaltungen.

Die Veranstalter wollen mit diesem Veranstaltungsprogramm zu den Aktionswochen gegen Rassismus ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen, in der Herkunft und Hautfarbe keine Rolle spielen, sowie für die Solidarität mit Gegnern und Opfern von Rassismus weltweit.

In diesem Jahr finden die Aktionswochen zum 25. Mal in Deutschland statt. Gerade heute, nach den rechtsextremen Morden, Terroranschlägen und Bedrohungen, dem Bekanntwerden immer neuer rechtsextremer Terrorzellen in Deutschland, wird wieder deutlich wie wichtig es ist Rassismus und Menschenverachtung aufzuzeigen, anzuprangern und darüber aufzuklären. Im Jahr 2020 in dem Deutschland wieder akut mit Rechtsterrorismus konfrontiert ist. Im Jahr 2020 in dem wiederholt und unbestreitbar deutlich ist, dass Teile der deutsche Bevölkerung auch 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, 75 Jahre nach der Befreiung Nazideutschlands durch die Alliierten, 75 Jahre nach Ende des schrecklichsten Verbrechens der Menschheit, des industriellen Massenmords an Juden, Sinti und Roma, psychisch kranken Menschen, Homosexuellen u.v.m., nach Ende des Holocausts, immer noch anfällig für menschenverachtende Ideologien sind und auch bereit sind, diese in Taten umzusetzen. In einem solchen Jahr, aber auch in den folgenden Jahren ist es wichtiger denn je der Vernunft und der Menschlichkeit eine Stimme zu geben und gegen Hass und Diskriminierung aufzustehen! Gesicht zeigen! Stimme erheben! Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr der Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch wieder die Schirmherrschaft für diese Veranstaltungsreihe übernommen hat!

Die diesjährige Veranstaltungsreihe wurde gemeinsam geplant und organisiert mit unseren Kooperationspartnern Südstern e.V., Viva – Festival contre le racisme Landau, der Protestantischen Stiftskirchengemeinde und der Gedenkarbeit des Pfalzklinikums.
Wir möchten uns ganz herzlich für die finanzielle Unterstützung, die die Umsetzung der Veranstaltungsreihe erst ermöglicht hat, bei unseren „alten“ und „neuen“ finanziellen und ideellen Förderer bedanken: Leitstelle Kriminalprävention des Ministeriums des Inneren und für Sport Rheinland- Pfalz, der Amadeu Antonio Stiftung, der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz, Kiezhelden FC St. Pauli, Ben & Jerry’s, Weingut Emil Bauer & Söhne, Menschenrechtsbildung Campus Landau, DGB Region Vorder- und Südpfalz, Beirat für Migration und Integration Landau in der Pfalz und selbstverständlich der Stadt Landau in der Pfalz!


Die Veranstaltungen im Überblick:

09. März – 19. März 2020 Wanderausstellung „Oh, eine Dummel – Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“

09. März 2020 Vernissage zur Eröffnung der Wanderausstellung: Vortrag „Rechtsextreme Bestrebungen in der Region“

15. März 2020 Gottesdienst „Gesicht zeigen! Stimme erheben!“

15. März 2020 Offenes Podium „Meine Integrationsgeschichte“

16. März 2020 „Landau zeigt Flagge!“

18. März 2020 Poetry Slam „Wir sind bunt“

19. März 2020 und 23. März 2020 Führung Gedenkstätte und Ausstellung „NS- Psychiatrie in der Pfalz“

21. März 2020 Workshop Ursachen, Wirkungen und Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

21. März 2020 Gedenkveranstaltung „Bewegte Lichter gegen das Vergessen“

Vortrag: Braune Esoterik – Die Verbindung zwischen Rechtsextremismus und Umweltschutz“

22. März 2020 Stadtführung „Juden in Landau“

24. März 2020 Film- und Diskussionsabend „Evas Story“

28. März 2020 Workshop „Das Kopftuch aus verschiedenen Perspektiven“

29. März 2020 Familien- und Begegnungsfest „Mittendrin & Bunt Alternative“

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Führungen: NS- Psychiatrie in der Pfalz

Auch in diesem Jahr bieten wir wieder im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus zwei Führungstermine „NS- Psychiatrie in der Pfalz“ an und laden alle interessierten Bürger*innen herzlich ein!

Der Treffpunkt zu den Führungen ist jeweils um 18 Uhr vor dem Alleehaus direkt hinter der Zufahrtsschranke zum Pfalzklinikum. Die maximale Teilnehmerzahl pro Führungbeträgt 20 Personen.

Daher wird dringend um Anmeldung für einen der beiden Termine unter tom_suedpfalz@posteo.de gebeten!

Die Führungen sind selbstverständlich kostenlos!

Nationalsozialistische Psychiatrie in der Pfalz, das bedeutet: Zwangssterilisationen von Patientinnen und Patienten psychiatrischer Kliniken und von Bewohnerinnen und Bewohnern pfälzischer Dörfer und Städte ab 1934; staatlich organisierter, heimlich durchgeführter Krankenmord von 1940 bis 1941; Deportation und Ermordung von »unerwünschten« Patientengruppen; Sterben in der Anstalt Klingenmünster aufgrund von bewusster Mangelversorgung in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges.

Mit der Wanderausstellung »NS-Psychiatrie in der Pfalz« haben das Pfalzklinikum und der Bezirksverband Pfalz ein Bildungsangebot geschaffen, das die Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Maßnahmen der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik in der Region unterstützen soll.

Menschen aus der gesamten Pfalz wurden Opfer der NS-Psychiatrie. Die Ausstellung liefert Hintergrundinformationen zu diesen schrecklichen Vorgängen – und sie macht deutlich, dass hinter den Opferzahlen Menschen stehen: Ehepartner, Verwandte, Freunde und Nachbarn. Weitere Infos zur Ausstellung NS- Psychiatrie in der Pfalz unter

http://www.ns-psychiatrie-pfalz.de/home/

Offenes Podium – Meine Integrationsgeschichte

Gegenseitiges Verständnis zwischen verschiedenen Religionen, Kulturen und Herkünften kann nur durch den Dialog entstehen.

Mitbürger*innen mit Flucht- und Migrationshintergrund präsentieren interessierten Besucher*innen ihre Geschichten. Wie kamen sie hierher? Warum haben sie ihre alte Heimat verlassen? Was bewog sie zum Bleiben? Auf welche Hürden und Hindernisse sind sie gestoßen? Was oder Wer hat ihnen dabei geholfen sich in ihre neue Heimat zu integrieren? Wie sehen sie ihre neue Heimat und die Menschen heute? Wie empfanden sie es, unsere Kultur und die hiesigen Menschen kennen zu lernen? Kommen Sie vorbei, kommen Sie mit den Menschen in den Dialog, lernen Sie sie kennen und wagen Sie den Perspektivwechsel.

https://www.facebook.com/events/252462639081369/

Ankündigung Ausstellung “Oh, eine Dummel!” mit Vernissage

Bald ist es soweit! Am 09.03. eröffnet wir die Wanderausstellung Oh, eine Dummel – Die Ausstellung! Wir möchten uns ganz herzlich beim Ministerium des Inneren und für Sport Rheinland- Pfalz – Leitstelle „Kriminalprävention“, der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz, dem DGB Region Vorder- und Südpfalz und der Fachschaft für Menschenrechtsbildung Campus Landau für die Förderung bedanken, die es uns ermöglicht diese Ausstellung in Landau zu zeigen!

Wir laden alle interessierten Bürger*innen herzlich zur Vernissage am 09.03.2020 um 18 Uhr ein. Die Ausstellung wird vom Oberbürgermeister der Stadt Landau Herr Thomas Hirsch, der auch in diesem Jahr wieder die Schirmherrschaft der Landauer Wochen gegen Rassismus übernommen hat, eröffnet. Anschließend informiert Herr Lafaire von der mobilen Beratungsstelle und dem Beratungsknoten gegen Rechtsextremismus des Landes Rheinland- Pfalz in Ludwigshafen über rechtsextremistische und rechtspopulistische Bestrebungen in der Region Vorder- und Südpfalz. Was hat sich abseits der Öffentlichkeit in Rheinland- Pfalz ereignet? Wie sind die örtlichen Strukturen und wer sind die Akteur*innen? Wo ist zivilgesellschaftliches Engagement 2020 erforderlich? Nach dem Kurzvortrag von Herrn Lafaire können die Gäste sich die Ausstellung anschauen und sich austauschen. Snacks und Getränke stehen auf Spendenbasis zur Verfügung. Der Eintritt ist frei!

https://www.facebook.com/events/528425107752130/?ref=newsfeed

https://www.facebook.com/events/1058323881196406/?ref=newsfeed

Landauer Mahnwache für die Opfer von Hanau

Nach den schockierenden Nachrichten über den rechtsextremen Anschlag mit 9 Todesopfern in Hanau gingen gestern Abend deutschlandweit Menschen auf die Straße um ihrer Trauer und ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. So auch gestern in Landau. In kürzester Zeit wurde in einer übergreifenden Zusammenarbeit der demokratischen, antifaschistischen Strukturen eine Mahnwache organisiert um auch den Landauer Bürger*innen Raum zu geben gemeinsam zu trauern und ihre Trauer und Wut in Worte zu fassen. Um ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Opfern und Angehörigen und allen Betroffenen rassistischer Gewalt und Diskriminierung zu setzen! Begonnen wurde mit einer Schweigeminute für die Opfer des Anschlags.

Viele Menschen nutzten das „offene Mikrofon“ um ihre Trauer und Wut in Worte zu fassen, ihren Mitmenschen Mut zuzusprechen, aber auch um an sie alle zu appellieren zusammen zu stehen, laut zu werden und auf die Straße zu gehen um unsere Demokratie vor den Zersetzungsversuchen der Faschisten und Rechtsterroristen und ihres parlamentarischen Arms in den Räten, Landtagen und im Bundestag zu schützen. Es sprachen Aydin Tas als Anmelder der Mahnwache, der hauptamtliche Beigeordnete Lukas Hartmann der Landauer Grünen für den Landauer Stadtvorstand, der CDU Landtagsabgeordnete Peter Lerch, der SPD Landtagsabgeordnete Alexander Schweitzer, Markus vom Festival contre le Racisme Landau, Paula als Sprecherin der Grünen Jugend Landau, Björn von Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V. und ein Aktivist des Offenen Antifaschistischen Treffens Landau.

Alle waren sich einig. Wir müssen enger zusammen rücken. Wehret den Anfängen ist schon lange vorbei, wir sind alle schon lange Mittendrin. Ein antifaschistischer Konsens ist dringender denn je in Zeiten des Rechtsterrorismus. Die Parteien der „bürgerlichen Mitte“ müssen sich abwenden von der Hufeisentheorie, da durch die Gleichsetzung von Rechts und Links nicht nur die reale Gefahr von Rechts bagatellisiert wird, sondern auch die wichtigen, jetzt dringender denn je benötigten, antifaschistische und demokratische Strukturen der Gesellschaft geschwächt werden. Auch der Landauer Landtagsabgeordnete der CDU Peter Lerch appellierte gestern auf dem Rathausplatz an alle, dass es spätestens jetzt wichtig ist die Parteigrenzen und Konflikte zu überwinden und sich als Demokraten gemeinsam gegen rechten Hass und Terror stellen. Der Feind unserer demokratischen Gesellschaft steht klar rechts! Allem voran wurde eine Partei genannt die immer wieder als parlamentarischer Arm der Rechtsradikalen benannt wurde. Björn Eisenmann von Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V. appellierte an alle demokratischen Parteien, ihre parteipolitischen Machtspiele zu beenden und den Schutz unserer Demokratie an oberste Stelle zu setzen. Die Zeiten der politischen Bluffs sind vorbei! Es geht um unsere Demokratie! Ein Appell an die Politik, zivilgesellschaftliches Engagement nicht zu behindern oder gar zu kriminalisieren, wenn sie klare empörte Botschaften auf die Straße bringen oder sich gegen rechtsextreme Aufmärsche stellt. In einem sehr emotionalen Redebeitrag forderte Paula, Sprecherin der Grünen Jugend Landau, die Anwesenden auf aus ihrer Komfortzone heraus zu treten und sich den aktiven Antifaschisten, die jeden Monat gegen die rechten Aufmärsche, auch in Landau, auf die Straße zu gehen. Die Zeiten des Wegschauens und Ignorierens sind vorbei!

Der Redner des offenen antifaschistischen Treffens wie auch der Südpfälzer Landtagsabgeordnete der SPD Alexander Schweitzer stellten heraus, dass es sich bei Rechtsterroristen wie rechtsextremen Gewalttäter nicht um verwirrte Einzeltäter handelt. Spätestens seit den NSU Morden sollte bekannt sein, dass sich die Täter in rechtsextremen Netzwerken verbinden um ihre menschenverachtende Ideologie auszuleben und aus den Worten Taten werden zu lassen. „Es muss allen klar sein: Rechter Terror ist keine tragische Verkettung von Einzelfällen. Er stellt eine systematische Bedrohung für unsere gesamte Gesellschaft dar. Rechte Täter sind nie Einzeltäter. Sie sind Teil eines Netzes des Hasses, der Hetze und der Radikalisierung.“ (Alexander Schweitzer). Der Einzeltätertheorie widersprach auch Lukas Hartmann, hauptamtlicher Beigeordneter von Die Grünen Landau, der nach der Eröffnung durch Aydin Tas als Erster das Mikrofon ergriff und mit eindrücklichen Worten auch die Emotionen des Tages zusammenfasste.

Markus Klein von ViVa – Festival contre le racisme in Landau stellte fest, dass die Anschläge eins gemein haben: Die Terroristen attackieren gezielt Plätze des geselligen Zusammenseins, der Begegnung. Bei den Anschlägen handelt es sich um gezielte Angriffe gegen unsere Gesellschaft. Angriffe auf jeden einzelnen von uns. Sie versuchen unsere Freiheit anzugreifen, uns einzuschüchtern, zu verängstigen! Aus diesem Grund ist unsere stärkste Waffe die Solidarität und der Widerstand gegen diese Angriffe auf uns, auf unsere Freiheit.

Aydin Tas stellte bereits zu Beginn der Mahnwache laut die Frage, die er und viele unserer migrantischen Mitbürger*innen sich heutzutage leider stellen müssen: Bin ich der Nächste? Ist meine Familie hier noch in Sicherheit? Meine Freunde? Er richtete einen eindrücklichen Appell an seine zugewanderten Mitmenschen: „Löst euch von euren Fesseln. Bringt euch in die Gesellschaft ein. Geht auf Menschen zu und zeigt ihnen, dass ihr ein Teil dieser Gesellschaft seid. Wenn ihr nicht mitredet und mitgestaltet, dann sprechen sie über euch und so wie sie wollen. Lasst dies nicht zu!“ Dieser Apell ist aber auch an alle Bürger*innen gerichtet: Reagiert mit Angst! Schaut nicht weiter zu! Geht raus, stellt Euch den Hetzern entgegen, macht den Mund auf! Bietet gemeinsam den Hetzern, Rassisten und Faschisten die Stirn! Dann kann die Hoffnung ein friedliches Zusammenleben in einer offenen und pluralistischen Gesellschaft frei von Hass, Hetze und Diskriminierungen aufgrund Herkunft, Hautfarbe, Religion und Sexualität auch wieder für die gesamte Bevölkerung Realität werden!

Wir bedanken uns bei allen für das Zusammenstehen, die Mut machenden Worte und die Unterstützung!

Pfeffer und Salz e.V., Jusos Südpfalz, Linksjugend Landau/SÜW, Grüne Jugend Landau-Südpfalz, ViVa festival contre le racisme Landau, Offenes Antifaschistisches Treffen Landau in der Pfalz, AStA Landau, OMAS GEGEN Rechts – Kandel und Südpfalz Die Linke – Kreisverband Landau / SÜW, SPD Landau, Grüne Landau, CDU Landau, Freie Wähler Gruppe – FWG Landau, Stadt Landau in der Pfalz

Aufruf zur Mahnwache anlässlich des Anschlags in Hanau

Spontane Mahnwache für die Opfer von Hanau: Es reicht! Rechten Terror stoppen!

HEUTE Donnerstag 18.00 Uhr vor dem Rathaus in Landau.

Kommt zahlreich und bringt Kerzen und Blumen mit. Licht der Liebe und Blumen gegen Rassismus, Hass und Hetze!“

Gemeinsamer Aufruf von:

Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V.

OAT Landau

ASTA Landau

Linksjugend Landau,

Jusos Südpfalz

Stellungnahme zu den Reaktionen auf die spontanen Proteste am 05. Februar

Wir als Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz schließen uns den Worten unserer Freunde und unserers Bündnispartners Die Linke LD/SÜW an. Damit ist alles gesagt

Sehr geehrter Herr Volker Wissing, Herr Mario Brandenburg, MdB und die FDP Stadt Landau,

als erstes möchten wir voranstellen, dass wir uns alle einig sind, dass Sachbeschädigung nicht das richtige Mittel der Kommunikation ist, es gibt da aber etwas, was uns sehr stört, und das ist ihr ureigener Demokratiebegriff.

Sie werden nicht müde, den Strohmann abzubrennen, dass „die Antifa“ förmlich bürgerkriegsähnliche Zustände vor ihrem Parteibüro in Landau veranstaltete, und regen sich höchst öffentlichkeitswirksam über das mangelnde Demokratieverständnis der anderen auf. So weit, so erwartbar, wir dröseln das alles einmal auf. Es waren Mitglieder der SPD Landau, von uns, der Grüne Landau, von Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V., der OMAS GEGEN Rechts – Kandel und Südpfalz und des AStA Landau da – das ist jetzt nicht gerade die Menschengruppe, die wir persönlich als schwarzen Block definieren würde, der marodierend vor das FDP-Büro zieht.

Liebe über „allen Zweifeln erhabene“ (wir dachten immer das wäre nur Gott) Landauer FDP, wieso hat sich so viel Entsetzen und Frust auf Sie kanalisiert? Das lag vermutlich nicht nur an den Glückwünschen und folgenden Sätzen von Herrn Brandenburger in der Rheinpfalz, der meinte, dass Herr Kemmerich als ausgewiesener Kenner des Mittelstandes genau der richtige Mann für diesen Job sei. Also ein Mann, der sich, wie damals der Ordnungsbund von Faschisten, ins Amt hieven lässt, ist genau der richtige?

Wenn Sie und ihre Prominenten sich nicht dieses unverzeihlichen Tabubruches bewusst sind, haben Sie nicht mehr Anstand im Leibe als Herr Kemmerich in dem Moment hatte, als er die Wahl annahm. Stellen Sie sich ihrer demokratischen Verantwortung und tragen Sie die Konsequenzen für ihr geschichtsvergessenes Gerede. Vielleicht überdenken Sie ihre Streufeuertaktik und besinnen sich, das Entsetzen, den die Bürger:innen der Stadt Ihnen für Ihr Verhalten gaben, einfach hinzunehmen, mit Anstand.

Mit antifaschistischen Grüßen

Die Linke – Kreisverband Landau / SÜW

Die rote Linie wurde überschritten – spontaner Protest in Landau

Wie in vielen anderen Städten auch, sind heute Abend in Landau spontan 85 Menschen zusammen gekommen um gegen die widerliche Scharade im Landtag Thüringens heute zu protestieren! Wer aus politischem Kalkül mit der AfD paktiert und dann noch noch mal den Anstand hat, die Wahl nicht anzunehmen, macht sich zum willigen Steigbügelhalter des Faschistenpacks!

Es gab spontane Redebeiträge aus den Fraktionen der SPD und Die Grünen, OAT LD und ToM Südpfalz. Alle Anwesenden waren sich einig: Die rote Linie wurde spätestens heute durch CDU und FDP überschritten. Jetzt liegt es an uns noch enger zusammen zu stehen, solidarisch und noch lauter gegen Rechts auf die Straße zu gehen und unsere Demokratie zu schützen!

Auch ein Trauerstrauß wurde der FDP symbolisch vor die Füße geworfen, dafür dass die Landauer FDP den heutigen Tabubruch so gefeiert hat!

Wer hat uns verraten? Freie Demokraten!

Wer schaut zu? Die CDU!

#NiewiederCDU

#NoAfDP

#allezusammengegendenFaschismus

In eigener Sache

Wir sind bestürzt und traurig über den Tod unseres Mitstreiters und Freundes Andreas Grasser.

Mit seinem fachlichen Know-How und seinem großen persönlichen Engagement stand er uns auch in schwierigen Situationen zur Seite.

Er hinterlässt eine große Lücke – auch in unseren Reihen.

Unser Mitgefühl gilt Andreas‘ Familie, seinen Freundinnen und Freunden und allen, die um ihn trauern.https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-ein-grosser-verlust-trauer-um-stadtrat-andreas-grasser-_arid,497347.html

Anne Frank

Im Gedenken an Anne Frank, ermordert im Februar 1945, KZ Bergen-Belsen.

Der Landauer Bezug der Familie Frank:

Anne Frank’s Urgroßeltern, Zacharias und Babette Frank. Babette Frank hat das heutige Frank Loebsche Haus nach dem Tod ihres Mannes Ende des 19. Jahrhunderts geerbt. Nach ihrem Tod ein paar Jahre später ging das Haus an ihre 8 Kinder als Erbengemeinschaft. Von diesen 8 Kindern lebte zu diesem Zeitpunkt nur Sophie Loeb, Witwe des Landauer Bankiers Leo Loeb, in Landau. Eines der 8 Kinder war Michael Frank, Kaufmann in Frankfurt und Vater von Otto Frank, dem Vater von Anne Frank! Seit Anfang des 20 Jahrhunderts befand sich das Haus im alleinigen Besitz von Sophie Loeb, geborene Frank. Daher auch der Name Frank- Loeb(sche) Haus. Die Tochter von Sophie Olga Loeb, überlebt den Holocaust in Theresienstadt, psychisch gebrochen, geht sie nach dem Krieg nach Luxemburg zurück, wohin sie vor der Deportation geflohen war. Sie starb im September 1946. Für Olga Loeb wurde der einzige Stolperstein vor dem Frank Loeb Haus verlegt.

#Landau #FrankLoebscheHaus #Stolpersteine #Erinnern #Gedenken #NieWieder #KeinVergessen #Erinnerungskultur