Gemeinsam solidarisch – Lasst uns zusammen helfen!

Für den Transport von Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze sammeln wir Sachspenden.
Dank der Unterstützung der Protestantische Stiftskirchengemeinde Landau in der Pfalz können Spenden am kommenden Samstag, 05.03. von 10 – 16 Uhr direkt vor der Stiftskirche abgegeben werden.
Jede Spende hilft und kommt direkt an!
Bitte beachtet, dass wir nur Sachspenden annehmen können, die auf der folgenden Liste stehen!
Benötigt werden dringend:

  • Hygieneartikel
  • Windeln
  • Babynahrung
  • haltbare Lebensmittel, Konserven
  • Schmerz- und Verbandsmittel
  • Decken, Isomatten, Schlafsäcke

Die Firma Jörg Steiger transportiert die Sachen nächste Woche direkt ins Krisengebiet. Gerne könnt ihr auch direkt per Paypal an @suedpfalztom unter dem Verwendungszweck ,Hilfsgüter Ukraine‘ spenden (bitte Name & Adresse für die Spendenquittung angeben). Davon werden ausschließlich benötigte Hilfsgüter angeschafft. Achtet darauf unter Zahlungsart ,Freunde‘ auszuwählen.
Wir danken euch von Herzen für eure Unterstützung.

Mahnwache für die Ukraine

Wir wurden gebeten diesen Aufruf für heute Abend zu verbreiten, was wir selbstverständlich gerne tun:

Am 28.02.2022, also heute Abend, um 18 Uhr findet eine parteilose Mahnwache für die Ukraine auf dem Rathausplatz in Landau statt. Eingeladen sind alle Menschen, die den Krieg ablehnen und die Friedliebenden unterstützen!

24. Februar 2022: Russische Invasion der Ukraine

Wut, Trauer, Entsetzen, Fassungslosigkeit- all diese und noch mehr Gefühle kochen gerade in uns hoch. Es wurde seit Wochen immer wieder heraufbeschworen und nun ist es so weit: Putin hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen. Allen diplomatischen Bemühungen zum Trotz, alle Verhandlungen waren umsonst. Politiker:innen haben sich stundenlang zusammengesetzt, Staatsbesuche abgehalten, versucht, Kompromisse auszuhandeln… Wofür? Für nichts? Nein, nicht ganz. Sie haben damit unsere europäischen Grundwerte hochgehalten, die Frieden über jede Gewalt stellen. Grundwerte, die Putin mit Füßen getreten hat, als er in der Nacht zum 24.02. das Feuer eröffnete. Dabei verwechselt er grundlegende Begriffe. Putin bezeichnet Krieg als Friedensmission und Attacke als Verteidigung. Verteidigung gegen was? Gegen europäische Werte wie Demokratie, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung. Kurzum, alles, was ihm verhasst ist. Das ist keine Verteidigung, das ist Machtgeilheit, völkischer Nationalismus und verabscheuungswürdige Kriegstreiberei, die ein sofortiges Ende finden muss.

Bedingungslose Solidarität mit der Ukraine. Geht gemeinsam auf die Straße und zeigt, was ihr davon haltet. Für ein Ende des Kriegs in Europa! Für den Frieden! Für die Demokratie!

#noputin #stopwar #ukranie #WeStandWithUkraine

Laufen gegen das Sterben – Björn goes Seawatch

Beim kommenden Berlin-Marathon tritt Björn für das Team Seawatch auf der HM-Strecke an. Bei Laufevents politische Statements zu setzen hat bei ToM Südpfalz ohnehin schon Tradition. Wir laufen seit 2018 jedes Jahr beim Energie Südwest Cup mit und haben auch da bereits komplett orange getragen, um auf das Thema Seenotrettung aufmerksam zu machen. Björn möchte dieses Herzensthema nun auch in der Hauptstadt vor einem riesigen Publikum vertreten. Als Mitglied des Seawatch-Teams hat er sich bereit erklärt, Spenden für deren Arbeit zu sammeln. Seine eigene Spendenseite findet ihr unter folgendem Link: https://sea-watch.org/mitmachen/halbmarathon-berlin-2022/…

Wenn ihr Björn unterstützen wollt, klickt auf den Link und lasst gerne was da. Jeder Euro hilft und geht zu 100% an Seawatch. Gegen das Sterben im Mittelmeer!

Fotoaustellung „Deadcalm“ 14.03. – 20.03.2019

Die Stadt Landau schrieb auf ihrer Facebookseite zur Fotoaustellung:

Diese Bilder machen betroffen! Im Haus der Jugend Landau in der Pfalz ist  (…) die Fotoausstellung „Dead Calm – Zivile Seenotrettung“ zu sehen. Gezeigt werden Motive von acht Fotografinnen und Fotografen der Seenotrettungsorganisationen Sea-Watch, Jugend rettet und Ärzte ohne Grenzen/SOS Mediteranee. Die Ausstellung ist Teil der Landauer Wochen gegen Rassismus (…). #landau #jugendförderung #hausderjugend #wochengegenrassismus #fotoausstellung #seenotrettung Bilder: Stadt Landau

Fotovortrag: Flucht nach Europa – die Grenzen der Menschlichkeit von Eriq Marquardt zur Eröffnung der Fotoausstellung „Deadcalm“ am 14.03.2019

Eröffnung der Foto-Ausstellung “Dead Calm” durch Foto-Vortrag von Erik Marquardt

Am Donnerstag, den 14.03. wurde die uns von Sea Watch ausgeliehene Foto-Galerie im Haus der Jugend eröffnet. Zu Beginn um 20.00 Uhr gab es eine musikalische Darbietung von Rosa Stecher, die einige Songs ihrer Band “Sorelle” solo zum Besten gab. Dann hielt Markus Klein, der 2. Vorsitzende des Vereins AgR Südpfalz, eine feierliche Eröffnungsrede zum Thema “Seebrücke”, dem Thema der Ausstellung. Im Anschluss daran übergab Elena Redslob, Vorsitzende der Hochschulgruppe “ViVa Festival Contre Le Racisme”, die Spenden des letztjährigen Festivals an Jan Koch,Vertreter für Café Asyl, und stellvertretend für Sea Watch an Erik Marquardt. Dieser hielt daraufhin seinen mehr als eindrücklichen Foto-Vortrag über die verschiedenen Fluchtrouten nach Europa. Er ging dabei auch auf Afghanistan als angeblich sicheres Land ein, in dem aber jegliche Mitarbeiter der Botschaften mit Transport-Helis vom Flughafen aus in die Botschaften geflogen werden. Dies ist übrigens eine Anordnung des Auswärtigen Amts, weil die Straßen zu gefährlich wären. Selbiges Amt behauptet jedoch, das Land sei sicher genug, um Menschen dorthin abzuschieben!
Erik machte ebenso aufmerksam auf die Balkan-Route, über die die meisten Menschen nach Europa kamen und dass die überhastet hocheskalierten Debatten über Grenzschließungen erst zu den großen Massen an Geflüchteten geführt haben, weil Panik aufkam, dass man es nicht mehr rüber schafft.
Zuletzt ging er auf die Flucht über das Meer ein, mit besonders erschreckenden Details. Zum Beispiel nehmen Frauen eine Spritze, die 3 Monate eine Schwangerschaft verhindern, bevor sie in Lybien ankommen, weil sie schon im Voraus wissen, dass sie dort vergewaltigt werden. Die lybische Küstenwache ist eine von den europäischen Staaten finanzierte Miliz, die das macht, was Europa selbst aufgrund geltender Konventionen nicht möglich ist: Menschen in das menschenrechtsunwürdige Lybien zurückbringen, aus dem sie mit viel Geld zu fliehen versuchten, weg von sexueller Gewalt und Folter bis hin zum Tod.
Ebenso hat Erik beleuchtet, wie viele Steine den Seenotrettern in den Weg gelegt werden. Erst wird die Flagge der Schiffe als ungültig erklärt (nachdem seitens Europa auf das entsprechende Land genügend Druck ausgeübt wurde), dann werden Mängel festgestellt, die angeblich das Leben der Geretteten in Gefahr brächte. Es sei besser, sie direkt und todsicher ertrinken zu lassen als sie zu retten und dabei eventuell unterzugehen, ein Risiko, dessen die Crew-Mitglieder einer Seenotrettungsmission sich völlig bewusst sind. Diese und dergleichen mehr Schildbürger-Argumente finden sich zuhauf, wenn man in der Seenotrettung tätig ist.
Es ist jedoch nicht alles düster und hoffnungslos.Erik hatte auch Bilder von fröhlichen Menschen gezeigt, die allen Widrigkeiten zum Trotz noch Lebensfreude haben und das Beste aus den ihnen gegebenen Karten machen.
Das Gesamtfazit des Abends ist, dass es wichtig ist, sich zu engagieren und diesen Menschen zu helfen, man sich jedoch unbedingt ungeachtet all des Leids noch Hoffnung bewahren muss, denn sie ist eine sehr entscheidende Triebfeder in der Seenotrettung.

Pressemitteilung AgR Südpfalz e.V.

Am vergangenen Samstag fand in Landau eine Demonstration zur „Seebrücke“ statt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass einige Menschen die Symbolik mit dem Sarg und der Europa-Fahne so verstanden, dass man Europa begraben würde, man also gegen Europa sei. Dem ist selbstverständlich nicht so. Wir haben die Werte Europas symbolisch begraben, weil Werte wie „Humanität“, „Hilfsbereitschaft“, „Solidarität“ und allgemein die Wahrung der Menschenrechte seit Anfang des Jahres durch die europäische Abschottungspolitik mit Füßen getreten werden.

„Ganz wichtig ist hierbei das Wort „symbolisch“. Dass man mit so einer Aktion auch durchaus polarisiert, ist ganz klar; dennoch hätte ich mir persönlich mehr Vorsicht bei der späteren Berichterstattung bzw. Wortwahl in der Presse gewünscht, besonders im Hinblick darauf, wie hochsensibel gerade alles ist und man so schnell den Hassrednern und dem rechten Spektrum in die Hände spielt.“ (Zitat MAI, Sängerin)

Und genau dieses Wort hat bei den Berichterstattungen im Anschluss leider gefehlt.

Es ist ein hochsensibles Thema, denn „Menschen suchen in ihrer Angst und Verzweiflung Schutz vor Krieg und Elend in Europa. Sie sterben auf ihrem Weg zu uns im Mittelmeer! Im Jahr 2018 ist bislang jeder 5. Geflüchtete, der den Weg übers Mittelmeer in Kauf nahm, in eben diesem ertrunken! Weit über 1600 Menschen haben in diesem Jahr aufgrund der europäischen Abschottungspolitik auf dem Mittelmeer ihr Leben verloren!“ (Zitat Tanja Sattler)

Es ist ein Thema, das Menschen bewegt. Egal, ob wir von den 400 in Landau sprechen, den 600 in Karlsruhe vor ein paar Wochen oder von den 240.000 Menschen, die in Berlin an der #unteilbar- Demo teilgenommen haben. Sie alle erklären sich solidarisch mit den Menschen in Not. Und damit sind sie nicht allein, auch eine Vielzahl prominenter Künstler aus allen möglichen Bereichen macht sich stark für ein Europa, das für seine Werte einsteht.

Die Kritik, die sich unsere Demonstration gefallen lassen muss, sind die gerufenen Parolen, die teils über das Ziel hinausschossen. Auch hier muss nochmals betont werden, dass das Thema aufgrund der zahlreichen Toten sehr emotional ist und daher Parolen gefallen sind, die keiner wortwörtlich meinte. Niemand möchte „Feuer und Flamme den Abschiebebehörden“, auch diese Phrase ist symbolisch zu verstehen, getreu der Redewendung „jemandem Feuer unterm Hintern machen“.

Für diese missverständlichen Ausrufe entschuldigen wir uns hiermit öffentlich.

Die Kritik an der Performance Kaja Loris, die übrigens mehr ist als „eine Frau mit roter Nase“, ist jedoch nicht gerechtfertigt. Die Künstlerin ist eine erfahrene Clownin und bekannte Bühnenschauspielerin. Sie trug auch kein Kreuz bei sich sondern ein Holzschwert, das sie eingesteckt hatte und der Bedeutung ihrer Performance wurde in den Redebeiträgen im Anschluss mehrmals Rechnung getragen. Es wurde wieder und wieder betont, dass man Europa liebt und gern hier lebt und dass wir gerade aus diesem Grund diese Demonstration veranstaltet haben: Um Europa wach zu rütteln, „um ein deutliches und unüberhörbares Signal nach Berlin und nach Brüssel zu schicken“ (Tanja Sattler). Oder wie Pfarrer Leonhard es ausdrückte:

„Als überzeugter Europäer möchte ich Europa nicht beerdigen,
aber den Krieg und die Kriegstreiberei im Mittelmeer.
Menschen in Seenot nicht zu retten, ist völkerrechtswidrig.
Und so fordere ich Politikerinnen und Politiker im EU Parlament, aber auch in unseren Parlamenten auf, alles zu tun, damit diesem Krieg ein Ende gesetzt wird.“

Die große Idee Europa wurde betrauert. Dass Abschottung vorherrscht anstatt Brückenbau und Solidarität. Eben diese Idee wurde in allen Reden deutlich dargestellt. Kajas Performance hat dies überzeichnet dargestellt, etwas, das Kunst schon immer getan hat. Es ist eines der Stilmittel schlechthin in der Kunst und darum auch nicht anzufechten.

Alles in allem wollten wir aufrütteln und eine Diskussion um Europa anregen: Wie steht es um Europa derzeit und wie kann Europa in 10 Jahren aussehen? Soll man sich abschotten und weitere 1600 und mehr Tote in Kauf nehmen? Oder übernimmt man die Verantwortung für das durch Europa mit verursachte Leid in Afrika und anderen Ländern und bietet den von dort fliehenden Menschen sicheres Geleit nach Europa? Und wäre es nicht auch an der Zeit, endlich die Bekämpfung der Fluchtursachen anzugehen und nicht nur das daraus resultierende Symptom?

Für die Diskussion darüber sind wir jederzeit bereit. Sei es in Facebook, per Mail an agr_suedpfalz@posteo.de oder persönlich bei einem unserer Aktiventreffen.