Nachbericht: Gegen den Hass

Gedenken anlässlich des internationalen Holocaust Gedenktag

Am Samstag, den 27. Januar 2024 erinnerten wir am internationalen Holocaust Gedenktag den Opfern des Nationalsozialismus anlässlich der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee heute vor 79 Jahren! Gemeinsam mit rund 100 Menschen versammelten wir uns in der Landauer Katharinenkapelle, um den Millionen ermordeten Menschen zu gedenken.

Maximilian Ingenthron vom Verein für Volksbildung und Jugendpflege e.V. eröffnete die Veranstaltung und betonte in seiner Rede die Notwendigkeit in diesen schweren Zeiten hinzuschauen, Gesicht zu zeigen und sich offen gegen den Rechtsruck zu stellen. Begleitet wurde die Gedenkveranstaltung von Jentzi Winterstein-Reinhardt auf seiner Geige, doch nicht nur die schönen Klänge seiner Geige berührte die Herzen in der Kapelle, sondern auch seine spontane Rede an das Publikum. Er erzählte von seinem Großvater, der drei Konzentrationslager überlebte, von seinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen in diesen erschwerten Zeiten und wie er in seinem christlichen Glauben Trost fand. Er zeigte sich sehr gerührt und betonte, wie wichtig es sei sich gegen den Rechtsextremismus zu stellen.

Jacques Delfeld jun. vom Verband der Sinti & Roma Rheinland-Pfalz erläuterte in seinem Wortbeitrag den Porajmos an den Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten. Wie sehr man den eindrücklichen Beleg für die Totalität des nationalsozialistischen Vernichtungswillens gegenüber den Sinti und Roma am Schicksal der Kinder erkennen konnte. So zitierte er einen Abschiedsbrief des damaligen 14-jährigen Robert Reinhardt:

“Ich habe meine Eltern und meine Geschwister wiedergefunden. Wir sind auf dem Transport in das Konzentrationslager. Ich weiß was uns bevorsteht, meine Eltern wissen es nicht. Ich habe mich nun innerlich so weit durchgerungen, dass ich auch den Tod ertragen kann. Ich danke noch einmal für alles Gute, das Sie mir erwiesen. Grüße an alle Kameraden. Auf Wiedersehen im Himmel! Euer Robert.“

Für die vollständige Rede von Herrn Delfeld auf den Link klicken

David Rosenberg, der an diesen Abend für Hinenu-Jüdische Studierendenverband Rheinland-Pfalz/Saar sprach, erläuterte in seiner bewegenden Rede wie seine Familie in Israel sich seit dem feigen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 wieder Sorgen um ihre Sicherheit und Leben macht. Deutlich zeigte uns Herr Rosenberg in seinen Worten, wenn uns das NIE WIEDER so sehr am Herzen liegen sollte, dann darf so etwas Grausames wie das am 7. Oktober in Israel nie wieder passieren. Seine bewegende Rede schloss Herr Rosenberg, auch mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und die Correctiv- Enthüllungen, mit dem Appell

„Es liegt an uns allen, diesen Bedrohungen entschieden entgegenzutreten und uns für eine offene, inklusive und demokratische Gesellschaft einzusetzen. Wir müssen uns vereinen, um Extremismus, Rassismus und Intoleranz in all ihren Formen zu bekämpfen und sicherzustellen, dass die Gräueltaten des Holocaust niemals vergessen werden und sich niemals wiederholen dürfen. Lasst uns an diesem Tag gemeinsam einen Pakt beschließen, dass wir uns mit ganzer Kraft für eine Welt einsetzen werden, in der jeder Mensch in Würde und Freiheit leben kann. Lasst uns niemals vergessen und niemals aufhören, für eine bessere und gerechtere Zukunft zu kämpfen.“

Für die vollständige Rede von Herrn Rosenberg auf den Link klicken

Im Anschluss sprach unsere Vorsitzende Tanja Sattler vom „Verein für Toleranz & Menschlichkeit Südpfalz“ zu den Anwesenden. In ihrer Rede ergänzte sie, dass 1945 nach der Niederlage von Nazideutschland für die Überlebenden des Holocaust und Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime, der Kampf noch nicht zu Ende war: „Der Kampf um Anerkennung, Entschädigung und Wiedergutmachung muss bis heute fortgeführt werden!“ Und mit klaren Worten fordert sie die Anwesenden auf „Nie wieder“ an 365 Tagen im Jahr zu leben und mit Taten zu füllen und die Politiker, nicht weiter die Sprache und Diktion der Rechtsextremisten zu übernehmen.

Erica Schwarz-Risch und Claudia Scharfenberger vom Verein für Volksbildung und Jugendpflege e.V. rezitierten Texte gegen den Hass von Carolin Emcke und Gedichte von Ruth Klüger. Auf diese ging Wolfgang Pauly von der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz“ in seiner Ansprache ein und erläuterte in seiner Rede wie schmerzhaft und infam Relativierungen des Holocaust durch unsägliche Vergleiche und „Ja, aber die anderen…“ Gerede doch sind, wir müssen uns gegen den Rechtsextremismus stellen und das: „Ohne Wenn und Aber“. Die Veranstaltung wurde beendet mit der „Todesfuge“ von Paul Celan, rezitiert von Elisabeth Morawitz und Sigrid Weyers.

Am Ende dieses Abends waren alle zusammen sich einig, die Geschichte darf sich nicht wiederholen und vor allem nach den Enthüllungen vom Correctiv Rechercheteam liegen jetzt unmissverständliche Fakten auf den Tisch. Nie Wieder ist Jetzt muss mit Leben gefüllt werden, denn es liegt in unser aller Verantwortung, dass wir aus den Erfahrungen von damals, heute klare Kante zeigen gegen den Rechtsruck.

We Remember – Jahrestag der Befreiung von Auschwitz / Holocaust Rememberance Day

Am 27. Januar, dem internationalen Holocaustgedenktag und 78. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, haben wir an die vielen Millionen, durch das nationalsozialistische Terrorregime, ermordete Menschen erinnert und ihrer gedacht.
Zu dieser Gedenkveranstaltung in Landau, auf dem Elias-Grünebaum-Platz am Synagogenmahnmal, haben Jacques Delfeld Jr. vom Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz , Maximilian Ingenthron und unser Vereinsmitglied Björn Eisenmann sehr bewegende Reden gehalten und schlugen auch die Brücke zum heutigen gesellschaftlichen Geschehen, das viele beängstigende Parallelen zur damaligen Zeit aufzeigt. Alle waren sich einig, dass es nicht beim Gedenken allein bleiben darf. Wir alle müssen uns dafür engagieren, dass sich die Geschichte niemals wiederholt, dass Gedenken daran nicht als „Schuldkult“ diffamiert wird. Und zwar nicht nur an Gedenktagen und nicht nur mit Reden! Wir müssen uns diesen Entwicklungen, wie zum Beispiel den Holocaustrelativierungen, die in der Vergangenheit etwa bei diversen sogenannten „Querdenker-Demos“ und „Montagsspaziergängen“ geäußert und gezeigt wurden, 365 Tage im Jahr aktiv entgegenstellen.
Margot Friedländer, in Theresienstadt internierte Holocaustüberlebende und Bundesverdienstkreuzträgerin, mahnt uns: „Ich bin nach Deutschland zurückgekommen, um mit Ihnen zu sprechen, Ihnen die Hand zu reichen und Sie zu bitten, dass Sie die Zeitzeugen werden, die wir nicht mehr lange sein können“. Wir, die nachgeborenen Generationen, müssen eines Tages das Erbe der Zeitzeugen tragen und weiterreichen damit die Erinnerungskultur weiter lebendig bleiben wird. Dies ist unsere Aufgabe, unsere Verantwortung damit „Auschwitz nicht noch einmal sei“.

#weremember #keinVergebenkeinVergessen #niewieder #HolocaustRemembranceDay

Gedenken: Holocaustgedenktag 27.01.2023

Am internationalen Holocaustgedenktag erinnern wir gemeinsam in Landau in der Pfalz an die 6 Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden. Kommt am 27. Januar um 17:30 Uhr zum Synagogenmahnmal. Es dürfen Blumen und Kerzen zum Niederlegen mitgebracht werden.

Aufruf zum Stolpersteineputzen!

Gedenken zur Reichspogromnacht

Das OAT Landau und ToM Südpfalz rufen gemeinsam dazu auf am Tag vorm Gedenken anlässlich der Reichspogromnacht die Landau Stolpersteine zu putzen. Hierzu treffen wir uns um am Dienstag, 08. November 2022 um 16 Uhr am Synagogenmahnmal (Elias-Grünbaum-Platz, Friedrich-Ebert-Str. 3). Vor Ort werden wir uns in kleine Gruppen aufteilen, die Putzmaterialien ausgeben und dann loslegen. Bringt bitte Wasser mit, um die Stolpersteine nach dem Putzen noch mal abzuspülen!
Der Abend des 9. November 1938: In ganz Deutschland sowie in Österreich und der Tschechoslowakei brennen Synagogen und jüdische Geschäfte. Jüdinnen und Juden werden in ihren Wohnungen überfallen, zusammengeschlagen, verschleppt, in vielen Fällen ermordet. Am folgenden Tag werden Häuser, Wohnungen und Geschäfte geplündert. Der ohnehin schon grassierende Antisemitismus schlägt der jüdischen Bevölkerung in der Reichspogromnacht mit einer neuen Eskalationsstufe entgegen. Die Überfälle, Brandstiftungen und Plünderungen waren keine spontanen Einfälle, sondern geplant und organisiert von NSDAP, SA und Behörden des faschistischen Staates. Auch in Landau wurde in der Reichspogromnacht die Synagoge angezündet und am 9./10. November insgesamt 18 Wohnungen und Häuser geplündert. Der 9. November 1938 markiert einen Eckpfeiler für den systematischen Massenmord an Jüdinnen und Juden in ganz Europa. Der 9. November ist daher ein Tag, an dem wir jedes Jahr allen Gefolterten, Deportierten und Ermordeten der faschistischen Gewaltherrschaft gedenken.
Antisemitismus ist dabei aber kein Phänomen aus der Zeit des deutschen Faschismus, wenngleich er dort in seiner bisher widerwärtigsten Form zu Tage trat. Antisemitische Verschwörungsmythen und Verklärungen gesellschaftlicher Probleme haben vor allem in Krisenzeiten Hochkonjunktur. Hinzu kommt die Tatsache, dass es in der BRD der Nachkriegszeit nie eine wirkliche Entnazifizierung gab. Das wird an der Tatsache deutlich, dass Faschist:innen ungestört in ihren alten Berufen und Wirkungsstätten, von Richter über Arbeitgeberpräsident bis Bundeskanzler, weiter agieren konnten sowie den deutschen Sicherheitsapparat neu aufbauten – eine Kontinuität, die sich noch lange fortsetzen sollte. Die im vergangenen Jahr verstorbene Shoa-Überlebende und Antifaschistin Esther Bejarano sagte daher folgerichtig: „Im Kampf gegen Nazis kann man sich auf den Staat überhaupt nicht verlassen.“
Antifaschismus und die Losung, dass sich die Geschichte nicht wiederholen darf, muss unser aller Aufgabe sein. Deshalb heißt erinnern immer auch kämpfen. Dagegen kämpfen, dass sich wieder faschistische Parteien und Ideologien tiefer ins gesellschaftliche Leben drängen, an Akzeptanz und letztlich an Einfluss gewinnen. Dagegen kämpfen, dass sich antisemitische Denkmuster weiterverbreiten. Dagegen kämpfen, dass Jüd:innen als Sündenböcke für die kapitalistische Krise hergenommen werden. Und dagegen kämpfen, dass die Geschichte verdreht oder vergessen wird.
Für das diesjährige Gedenken an den Jahrestag der Reichspogromnacht rufen wir zu folgenden Aktionen und Veranstaltungen auf:

  • Dienstag, 08.11., 16 Uhr: Stolpersteinputzen, Treffpunkt Synagogenmahnmal; Putzmaterial stellen wir, bringt bitte jeweils noch etwas Wasser mit
  • Mittwoch, 09.11., 17 Uhr: Gedenkveranstaltung, Synagogenmahnmal anschließend Kranz- und Blumenniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Friedhof
  • ab 20 Uhr: Veranstaltung der Omas gegen Rechts mit der Gedenkstätteninitiative Neustadt in der Roten Kaserne

Gedenken: Olympia Attentat München

++Heute vor 50 Jahre wurden elf israelische Sportler von Terroristen ermordet++
Nur 27 Jahre nach dem Ende der #Shoah, wurden wieder auf deutschen Boden jüdische Menschen ermordet. Und das zur Zeit der Olympischen Spiele. Der Zeit in dem die ganze Welt zusammenkommen, um gemeinsam die Kultur des Sports zu pflegen. Am solch einem Tag ist die Welt zu Gast bei Freunden.
Ausgerechnet an so einem Ort wird solch eine menschenverachtende Tat vollzogen.
Die Opfer dürfen nicht vergessen werden.
(Bild: Erinnerungsort Olympia-Attentat in München)
++לפני 50 שנה היום, אחד עשר ספורטאים ישראלים נרצחו על ידי מחבלים++
רק 27 שנים לאחר תום השואה, נרצחו שוב יהודים על אדמת גרמניה. וזה בזמן המשחקים האולימפיים. הזמן שבו כל העולם מתאחד כדי לטפח יחד את תרבות הספורט. ביום כזה, העולם מבקר חברים.
למרבה האירוניה, במקום כזה מתבצע מעשה כל כך לא אנושי.
אסור לשכוח את הקורבנות.
(תמונה: מקום הזיכרון לפיגוע האולימפי במינכן)

#München #Erinnern #Gedenken #Israel #NieWieder #KeinVergessen #Olympia

Gedenken der Opfer der NS- Psychiatrie

Heute gedenken wir der Opfer des menschenverachtenden Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten. Am 18. August 1939 begannen die Nazis die „Aktion T4“, die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderungen, die im Weltbild des Nationalsozialismus als nicht lebenswert angesehen wurden. Zynisch nennen sie es „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. Menschen mit Behinderung wurden als „unnötige Fresser“ bezeichnet, um ihr Mordprogramm zu rechtfertigen. Zuvor propagierten die Nazis, dass es aus finanziellen und aus angeblich „humanen“ Gründen besser sei, diese Menschen dem „Freitod“ zuzuführen, mit dem Ziel die Bevölkerung auf dieses menschenverachtende Programm einzustimmen. Zu Beginn dieses Mordprogramms kam es aber zu Widerstand von Eltern und Angehörigen der Betroffenen und hohen Kirchenvertretern, wie dem Kardinal Clemens August Graf von Galen. Der große Widerstand von Bevölkerung und Kirche führte dazu, dass dieses Mordprogramm offiziell beendet werden musste.
Die Nationalsozialisten führten die Ermordung der Menschen jedoch dezentral heimlich, unter dem Namen „Aktion 14f13“, auch als „Sonderbehandlung 14f13“ bezeichnet, weiter fort. Dies bedeutete de Tötung und Selektion von alten, kranken und nicht mehr arbeitsfähigen KZ- Häftlingen von 1941- 1944. Für diese Euthanasieaktionen wurden vornehmlich ab Herbst 1941, die nach dem äußerlichen Stopp der T4 Euthanasieaktion nicht mehr ausgelasteten Tötungsanstalten und deren inzwischen „erfahrenes“ Personal genutzt. Der die Zahlen- und Buchstabenkombination „14f13“ entstammte der NS- Bürokratie und setze sich aus der Ziffer „14“ für den Inspekteur der Konzentrationslager „t“ für Todesfälle und „13“ für die entsprechende Tötungsart, in diesem Falle Tötung durch Gas.
Am 30. November 1942 folgte der sogenannte „Hungererlass“ des gleichgeschalteten Innenministeriums. Hier wurde in typischer Verwaltungssprache verfügt „arbeitsunfähige“ Menschen ohne unmittelbaren „Nutzen“ für die „Volksgemeinschaft“ eine fett- und fleischlose, kohlehydratarme „Sonderkost“ erhalten sollten. Mit dieser „Sonderkost“ und auch häufig in Kombination mit vom Anstaltspersonal verabreichter Medikamentenüberdosis wurden die Betroffenen Menschen in kürzester Zeit ermordet. Auch über das Kriegsende hinaus starben noch zahlreiche Menschen in Folge des Hungererlasses. Die konkrete Zahl der Opfer des Hungererlasses in den Heil- und Pflegeanstalten ist bis heute nicht bekannt. Insgesamt sind bis 1945 etwa 200.000 Menschen durch die „Aktion T4“ und der weiterführenden „Aktion 14f13“ ermordet worden. In der Zeit von 1933- 1945 forderte die NS- Rassenideologie insgesamt 600.000 Opfer.
Die menschenverachtende Ideologie der Eugenik, dem verzerrten Weltbild des „Gesunden Menschen“ lebt bis heute weiter. Ableismus ist und bleibt ein weit verbreitetes Problem in unserer Gesellschaft, dem wir mit aller Kraft entgegentreten müssen.
Auch bei uns in der Pfälzer Region fand dieses grausame Euthanasieprogramm statt. Die Heil- und Pflegeanstalt bei Klingenmünster war auch Teil der verbrecherischen Maßnahmen der NS-Psychiatrie.
Untersuchungen belegen, dass mindestens 264 Patientinnen und Patienten der Anstalt deportiert wurden und außerhalb von Klingenmünster in anderen Einrichtungen gewaltsam zu Tode kamen. Etwa 1700 weitere Patienten starben in Klingenmünster durch gezielten Nahrungsentzug, unterlassene Hilfe und vermutlich auch durch Überdosierung von Medikamenten. Zudem war die Anstalt aktiv in die NS-Erbgesundheitspolitik und die Durchführung von Zwangssterilisationen in der Pfalz eingebunden.
Im heutigen Pfalzklinikum in Klingenmünster gibt es eine Gedenkstätte dass sich mit dieser dunklen Zeit auseinander setz, die eigene Geschichte aufarbeitet und so einen wichtigen Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur leistet. Auf dem klinikeigenen Friedhof des Pfalzklinikum befindet sich ein Mahnmal, an dem jedes Jahr der ermordeten Menschen gedacht werden.
Für mehr Informationen zur NS Psychiatrie in der Pfalz und zur Gedenkstätte im Pfalzklinikum:
https://www.pfalzklinikum.de/uebe…/geschichte/gedenkarbeit
https://www.ns-psychiatrie-pfalz.de/home
Weitere Quellen:
http://www.ns-euthanasie.de/
https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/…/Hungerkos…
https://de.statista.com/…/opfer-der…/

#Erinnerungskultur #Gedenkkultur #Pfalz #AbleismusTötet #NieWieder #KeinVergessen #KeinVergeben

Gedenken: Srebrenica – der größte Genozid in Europa seit dem 2. Weltkrieg


Es war heute vor 26 Jahren, als der größte Massenmord der jüngeren europäischen Geschichte ihren Anfang nahm. Über 7000, je nach Quelle sogar 8000 muslimische Männer und Jungen wurden vom Rest der muslimischen Bevölkerung getrennt und über mehrere Tage verteilt ermordet- unter den Augen der UN-Blauhelme, die dort eigentlich eine Schutzzone errichtet hatten. Genützt hatte es nichts. Sie waren in der Unterzahl und zu schlecht ausgerüstet, um gegen die serbisch- bosnischen Truppen, die vom Präsidenten der serbischen Republik unterstützt wurden, etwas ausrichten zu können. Die angeforderte Hilfe wurde niemals zugesagt und geschickt. Die abertausend Toten sind bis heute noch nicht alle identifiziert, denn die Gräber wurden wieder ausgehoben, um die Überreste auf andere Gebiete zu verteilen. Welch eine niederträchtige Perversion, die Leichen zu schänden, um die eigenen Verbrechen zu vertuschen! Der Genozid, war der traurige Höhepunkt des dortigen Bürgerkriegs. Er hätte, ebenso wie viel weiteres Leid, durch die Nato verhindert werden können und nicht nur die Angehörigen der Ermordeten, sondern auch wir, warten immer noch auf eine Antwort auf das „Warum“!
Die Anerkennung als Genozid wurde 2015 durch Russland verhindert, Klagen der Hinterbliebenen vom Europäischen Gerichtshof abgewiesen, die Zahl der Opfer von verschiedensten Politker:innen, Journalist:innen und verschiedenen anderen Menschen in Zweifel gezogen und relativiert. Während die Hinterbliebenen immer noch trauern und traumatisiert sind, schieben sich die Beteiligten die Verantwortung gegenseitig zu oder leugnen sie gänzlich
Wir fordern, dass Schluss damit sein muss! Nennt das Verbrechen beim Namen, erkennt die Zahl der Opfer und die Verantwortung endlich an und bringt den Hinterbliebenen endlich die Gerechtigkeit, die sie verdienen!

#srebrenica #Genozid #gerechtigkeitfürsrebrenica #aufarbeitung #kriegsverbrechen #saytheirnames

Bildquelle (nachträglich bearbeitet): https://live.staticflickr.com/840/43550402932_944d253ab0.jpg

Happy Birthday Antifa!

Am 10. Juli 1932 versammelten sich rund 1500 Delegierte der KPD, SPD, USPD, Gewerkschaften und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, unabhängig und ohne Absprache mit ihren Vorständen, in der Bernburger Straße 22 im Berliner Stadtteil Kreuzberg zum Auftakt einer „Antifaschistischen Kampfwoche“ kurz vor den Reichstagswahlen 1932. Diese Menschen folgten damit der Einladung zum ersten überregionalen Kongress der „Antifaschistischen Aktion“ mit dem Ziel gemeinsam eine antifaschistische Front gegen die NSDAP, Wehrverband „Stahlhelm“ und DNVP zu bilden. Doch die Parteiführungen von SPD und KPD waren extrem verfeindet, so dass solche überparteilichen antifaschistischen Aktionen nur in einzelnen Regionen und Städten aufgebaut werden konnten. Leider hatte dies keinen nachhaltigen Erfolg. Was folgte waren, wie wir wissen, 12 Jahre Terror, Verfolgung, Vertreibung, Unterdrückung, Weltkrieg und Holocaust.
Heute ist die Antifaschistische Aktion (kurz: Antifa) eine pluralistische und heterogene Bewegung mit dem Ziel dem immer wieder aufkommenden Faschismus die Stirn zu bieten. Konservative und Rechtsextreme versuchen immer wieder diese soziale Bewegung zu kriminalisieren, indem sie immer wieder behaupten es sei eine rein gewaltorientierte bundesweite einheitliche Organisation. Dabei wird bewusst verschleiert, dass eben nicht „die Antifa“ als einheitliche Gruppierung existiert, dies sagt auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestags. Antifa ist vielmehr eine Grundhaltung, die von einer Vielzahl von örtlichen Bündnissen, Initiativen, Vereinen, Gewerkschaften, Parteien und Einzelpersonen geteilt wird. Sie bekennen sich zu dieser Grundhaltung, weil es für eine:n aufrechten Demokrat:in selbstverständlich ist, Antifaschist:in zu sein.
Jede*r engagiert sich auf seine Art, sei es durch Aufklärungsarbeiten, Workshops, interkulturelle Begegnungen, Pflege einer lebhaften Erinnerungskultur, solidarische Hilfe für die Schwächsten in unserer Gesellschaft oder wenn es drauf ankommt, sich Demonstrationen von faschistischen Strukturen mit zivilem Ungehorsam entgegenzustellen. Antifaschist:in sein ist keine reine linke Haltung, sondern eine gesamtgesellschaftliche und demokratische Grundhaltung und Grundkonsens. Wir als Verein für Toleranz & Menschlichkeit Südpfalz e.V. bekennen uns zu dieser Grundhaltung des Antifaschismus, weil es für uns als Demokrat:innen eine Selbstverständlichkeit ist und wir verwehren uns jeder pauschalisierten Stigmatisierung des Begriffs des Antifaschismus, denn gegenüber dem Faschismus kann es keine neutrale Haltung geben.

#Antifa #Antifaschismus #NieWiederFaschismus #KeinVergessen #KeinVergeben #Solidarität #AlleZusammenGegenDenFaschismus #WirSindAlleAntifa