Vortrag: Warum Menschenfliehen – Fluchtwege und Fluchtursachen von Dr. Ramona Lenz am 20.03.2019

Im vollbesetzten Seminarraum der Roten Kaserne referierte am 20.03.2019 Frau Dr. Ramona Lenz von medico international zur Frage „Warum Menschen fliehen – Fluchtwege und Fluchtursachen“. Monja Ott von der Amnesty International Hochschulgruppe Landau, eröffnete die Vortragsveranstaltung mit einer kurzen Rede. In ihrer Eröffnungsrede wieß Monja daraufhin, dass Millionen von Menschen weltweit auf der Flucht sind, während auch in Deutschland immer mehr Menschen der rechten Hetze verfallen. Einer Hetze die gegen Geflüchtete wettert und Ängste und Vorurteile schürt. Doch vielmehr sollte unsere Aufgabe darin bestehen, die Menschen auf der Flucht und ihre Beweggründe zu verstehen, sich mit ihrer Situation auseinander zu setzen, die Beweggründe zu verstehen um konstruktiv helfen zu können. Gerade in den heutigen Zeiten zeigt sich wieder einmal mehr, wie wichtig es ist Empathie als Zeichen der Menschlichkeit wieder in den Focus zu rücken, Ängste abzubauen und Brücken zwischen den Menschen dieser Welt aufzubauen. Bob Dylan sagte einst: Kritisiere nicht, was Du nicht verstehen kannst. Nach dieser kurzen Einführung begann Frau Dr. Ramona Lenz von Medico Inernational ihren Vortrag. Sie erläuterte den interessierten Zuhörern die Hinter- und Beweggründe für die weltweite Fluchtbewegung und warum die europäische Politik weitere Fluchtursachen erschafft, wo sie sie bekämpfen will! Auch wenn von einer Seite immer nur von Wirtschaftsflüchtlingen die Rede ist, es gibt 5 Hauptfluchtgründe, die die Menschen dazu bewegen ihre Heimat, ihre Familie in Richtung Ungewissenheit zu verlassen: 1. Krieg und Gewalt, 2. Perspektivlosigkeit und Armut, 3. Diskriminierung und Verfolgung, 4. Rohstoffhandel und Landraub und 5. Umweltzerstörung und Klimawandel. Die meisten Geflüchteten kommen aus Kriegsgebieten. Die größten Aufnahmeländer sind die Nachbarländer dieser Kriegsgebiete. Proportional zur Einwohnerzahl gesehen hat der Libanon die meisten Menschen auf der Flucht aufgenommen, gefolgt von der Türkei, dem Sudan und Uganda. Musa Ecweru, Minister für Flüchtlingsangelegenheiten in Uganda, wird in der TAZ vom 21.06.2017 wie folgt zitiert: „Wir können nicht sagen: Sorry, geh und stirb, wie es derzeit im Mittelmeer mit den ertrinkenden Migranten passiert! Das ist moralisch einfach grundsätzlich falsch. Unserre Grenzen bleiben offen.“ Uganda hat eine Infrastruktur für Flüchtlinge aufgebaut, von der auch die Bevölkerung pprofitiert und die den Gefölüchteten ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben ermöglicht: Arbeit, Bildung, Land!Ende 2017 waren 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Alle 2 Sekunden ist ein Mensch zur Flucht gezwungen. 9 von 10 Geflüchteten leben in sogenannten Entwicklungsländern. Zwei Drittel aller in Europa lebenden Zuwanderer kommen auch aus Europa.

Die Schwerpunkte der europäischen Migrationspolitik wurden in ihrer Umsetzung kritisch betrachtet:

1. Fluchtursachen mindern: Leider zielen viele Aktivisten bestenfalls auf Verhinderung von Flucht, verursachen dadurch neue Fluchtgründe. Dies zeigte Frau Lenz deutlich am Beispiel Mali und den Cashewröstereien auf: Mali ist ein armes Land. Im Süden des Sahel-Landes hat die EU ein „Vorzeigeprojekt“ ins Werk gesetzt. Miteuropäischem Geld wurde eine Rösterei für Cashewnüsse eingerichtet. Der Haken daran: nachdem das Gebäude samt Einrichtung stand, gingen die EU- Hlfer. Viele Bauern der Gegend pflanzen Cashewnüsse an, es fehelen jedoch Fahrzeuge, Vertriebswege, Großkunden und der Zugang zu einem überregionalen Markt. Viele Bauern bleiben auf ihrer Ernte sitzen. In Sambia wurde versucht Fluchtursachen durch Förderung von Privatinvestitionen zu bekämpfen. Zur Bekämpfung von Armut, Schaffung von Arbeitsplätzen und besseren Löhnen für die Menschen des LAndes, hat der Konzern Agrivision aus dem Africa Agriculture Trade Investment Fond des Entwicklungsministeriums 10 Millionen erhalten. Jedoch arbeit auf den Feldern kaum Menschen, der Betrieb ist mechanisiert um Kosten für die Arbeit zu sparen. Anwohner berichten ihnen wurde das Ackerland weggenommen und die Menschen haben nicht mehr genügend zu essen, weil sie ihr Land nicht selbst bewirtschaften dürfen.

2. Rückkehr- und Reintegrationsförderung: Hierzu hat Deutschland ein Rückkehrerprogramm aufgelegt, dass Geflüchteten ungeachtet der Gefahr, die sie eventuell erwartet Geld für die Rückkehr bietet: „Returning from Germany“. Allerdings sind freiwillge Rückkehrer in ihren heimatländern aufgrund der westlichen Berichterstattung, die sich hauptsächlich auf Kriminalität und Sensation fokusiert, als Kriminelle stigmatisiert. Oft ist eine freiwillige Rückkehr für diese Mesnchen schlimmer als eine Abschiebung, denn sie sind ja in den Augen der anderen selbst schuld an ihrer Situation. Sie haben ja der Rückkehr zugestimmt.

3. Irreguläre Migration und Schleußerkriminalität bekämpfen: es ist gemeinhin bekannt, dass Diktatoren als Türsteher der EU fungieren. Siehe Lybien, Türkei, Niger, Tschad. Europas Grenzschutz beginnt in Afrika. Vor menschenunwürdiger Behandlung, Folter, Menschenhandel und unwürdigen Bedingungen werden die Augen geschlossen. Die deutsche Botschaft in Niger beschrieb 2017 die Situation der Geflüchteten in Lybien als „allerschwerste, systematische Menschenrechtsverletzungen“ und „KZ- ähnliche Verhältnisse“.  Es geht um Wirtschaftsinteressen, um Bodenschätz und vieles mehr. Es geht aber nicht um die Sicherheit der Menschen vor Ort. Es geht um die Sicherheit Europas.

Durch ihren Eingriff in Afrika, der Schaffung von Grenzposten und Grenzen, der Investitionen in Militär, sorgt die EU für weitere illegale Migration innerhalb von Afrika. Viele Arbeiter, die Jahrzehntelang im Nachbarland arbeiteten benötigen plötzlich Arbeitsvisa oder werden illegal, wenn sie diese nicht bekommen. Das sind die paradoxen Effekte der EU- Fluchtpolitik: Für die Menschen vor Ort gibt es keine Zukunftsperspektiven, keine Arbeit und viel Armut. Europa ist Exportweltmeister für fluchtgründe durch seine Fluchtpolitik der „Festung Europa“

Teilhabe und Gerechtikeit müssen für alle geschaffen werden, für viele Menschen auf der Welt ist dies jedoch nur durch Flucht und Migration möglich.

„Wir haben keine Flüchtlingskrise, wir haben eine Weltkrise!“

Weitere Infos unter: https://www.medico.de/

#IWgR19 #IWgR2019 #immerwaslosinld

Presse-Information Nr. 140: Bewegte Lichter gegen das Vergessen: Landau setzt Zeichen für Frieden, Respekt, Toleranz und Menschlichkeit – Stadtspitze dankt Veranstalterinnen und Veranstaltern der Wochen gegen Rassismus

Um der Opfer der NS-Verfolgung, aber auch aller anderen Opfer rassistischer
und rechtsextremistischer Gewalt zu gedenken, hat der Verein Aufstehen
gegen Rassismus Südpfalz in der Landauer Innenstadt die Aktion „Bewegte
Lichter gegen das Vergessen“ durchgeführt. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer trafen sich am Synagogenmahnmal in der Friedrich-Ebert-Straße zu
einer gemeinsamen Kundgebung und liefen von dort zum Rathausplatz, wo sie
mit brennenden Kerzen ein „menschliches Peace-Zeichen“ bildeten.

Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, der die Stadtspitze bei der
Veranstaltung vertrat, sprach im Anschluss von einer „bewegenden
Kundgebung“ und einem „beeindruckenden Bekenntnis“. „Zuerst brannten
die Gedanken, dann die Bücher, dann die Synagogen und schließlich die
Menschen und die Städte“, erinnerte Dr. Ingenthron in seiner Ansprache am
Synagogenmahnmal an die Opfer der NS-Diktatur. Um die Vergangenheit zu
verstehen und aus ihr zu lernen, sei es entscheidend, nicht nur die großen
Daten und Weichenstellungen zu sehen, sondern auch die vielen kleinen
Zwischenschritte, so Landaus Bürgermeister. „Es geht um die Veränderungen,
die sich aus der alltäglichen Warte heraus vielleicht kaum merklich vollzogen
haben – und die dies auch heute wieder tun. Verrohung der Sprache,
kalkulierte Tabubrüche, zunehmende Radikalisierung und Ausgrenzung sind
ein Gift, das sukzessive seine Wirkung entfaltet. Dagegen gilt es entschieden
vorzugehen.“ Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, gemeinsam ein Zeichen für Frieden, Respekt, Toleranz und Menschlichkeit zu setzen, so Dr.
Ingenthron.

Die Leiterin des Stadtarchivs, Christine Kohl-Langer, berichtete über die
zunehmenden Repressionen gegenüber den jüdischen Bürgerinnen und
Bürgern Landaus bis hin zur Deportation ins Lager Gurs nach Südfrankreich im
Oktober 1940. Am Ende des Kriegs sei die einst große und blühende jüdische
Gemeinde Landaus nicht mehr existent gewesen, so Kohl-Langer.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Bürgermeister Dr. Ingenthron und
Beigeordneter Rudi Klemm danken den Organisatorinnen und Organisatoren
von Aufstehen gegen Rassismus um Tanja Sattler für die Durchführung der
Aktion „Bewegte Lichter gegen das Vergessen“ im Rahmen der Internationalen
Wochen gegen Rassismus in Landau. Unterstützt von vielen Partnern wie dem
städtischen Beirat für Migration und Integration, veranstaltet der Verein
aktuell Vorträge, Filmabende, Ausstellungen, Konzerte und vieles mehr.
Informationen zu allen Veranstaltungen finden sich auf der Internetseite
www.agr-suedpfalz.org/events.

Pressemitteilung der Stadt Landau in der Pfalz.

Demo #WirsindLandau #Wirsindmehr am 09.03.2019

Wir danken allen Menschen, die am 09.03.2019 in Landau Nässe, Kälte und Wind getrotzt haben, um mit uns gemeinsam ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander und ein tolerantes Landau, in dem Fremdenhass und menschenverachtende Ideologien keinen Platz haben, zu setzen! Wir waren nicht nur mehr! Wir waren viel mehr! Bereits zum zweiten Mal sind ca. 1000 Landauer Bürger und Südpfälzer einem Häufchen von ca. 70 verblendeten Ideologen Schulter an Schulter entgegengetreten und haben damit ein großartiges Zeichen für unsere weltoffene und pluralistische Gesellschaft und gegen Rassismus gesetzt!
Danke an die Antifaschisten, die die „besorgten Bürger“ über eine Stunde am weiterlaufen gehindert haben! Danke an die Antifaschisten und Passanten, die sich spontan dem Frauenbündnis in den Weg gestellt und dadurch verhindert haben, dass die Rechten ihre Route verlassen und zum Landauer Rathaus ziehen konnten! Danke an unsere Unterstützer! Danke an die Mitorganisatoren! Einfach ein fettes Danke an alle, die den gestrigen Tag möglich gemacht haben! Ihr wart klasse! Es hat Spaß gemacht, wenn es uns zwischendurch auch mal etwas Nerven gekostet hat! Landau – Das war großartig!
Natürlich wollen wir Euch ein Highlight nicht vorenthalten: Den “ gelebten Patriotismus“ des selbsternannten „Volkes“, dass sich bei türkischen Mitbürgern im Dönerladen mit Essen versorgt hat und sich damit viel Kopfschütteln, Häme und Gelächter der Passanten eingefangen hat! Eine 78jährige Passantin bemerkte dazu treffend „Merken die überhaupt noch was? Wie kann man nur so dumm und verlogen sein?“

Eröffnung der Landauer Wochen gegen Rassismus am 11.03.2019

Gemeinsam für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit! Anlässlich der heute beginnenden Internationalen Wochen gegen Rassismus haben Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron und Beigeordneter Rudi Klemm gemeinsam mit dem Beirat für Migration und Integration Landau in der Pfalz und Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz e.V. ein Banner am Balkon des Rathauses befestigt. Für die Dauer der Aktionswochen – bis zum 24. März – wird das Banner ein sichtbares Zeichen gegen Rassismus setzen.

Demokratiefest in Wörth

Am Samstag hatte die Stadt Wörth alle Demokraten in den Bürgerpark zum Demokratiefest eingeladen. Über 400 Menschen folgten dieser Einladung. Sie feierten unsere Demokratie und 100 Jahre Frauenwahlrecht, informierten sich an den zahlreichen Infoständen genossen die türkischen Spezialitäten, Glühwein und Bratwürste, kostenlose Angebote der muslimischen Gemeinde und der SPD! Neben Infoständen von „Demokratie leben“, IB, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der IG Metall und Wir sind Kandel waren auch Kandel gegen Rechts, Die PARTEI Kandel und wir mit Infoständen vor Ort. Die Wörther Bürger, ja es waren viele Bürger aus Wörth anwesend, auch wenn die AfD Germersheim für sich festgestellt hat, es wären keine „normalen Bürger“ anwesend gewesen, nutzten das Angebot um sich zu informieren, Gespräche und Diskussionen zu führen. In einem waren sich die Bürger von Wörth an unserem Infostand einig: Es ist für sie schwer zu ertragen, dass das rechtsextreme Frauenbündnis nun offensichtlich seine Aufmärsche versucht auf Wörth auszuweiten. Genau so unerträglich fanden sie, dass auch der Landesabgeordnete der AfD Matthias Joa auf dem Demokratiefest reden sollte. Uneinigkeit herrschte hier lediglich in der Frage wie man damit umgehen wird, dass ein Vertreter einer zwar demokratisch gewählten, aber tendenziell antidemokratischen Partei, die inzwischen zu Recht vom Verfassungsschutz als Prüffall eingestuft wurde, dieses Fest als Bühne für seine Hetze und Provokationen nutzen wird. „Ja, es ist sein demokratisches Recht zu reden, aber es ist auch mein demokratisches Recht ihm zu zeigen was ich von ihm halte. Und das werde ich auch tun!“, „Nein den tue ich mir nicht an. Sobald der auf die Bühne kommt, werde ich nach Hause gehen. Ich will den nicht sehen und nicht hören“. Zwei exemplarische Aussagen von zwei Rentnerinnen aus Wörth an unserem Stand.

Joas Rede war wie erwartet. Die üblichen hetzerischen Phrasen gegen Flüchtlinge. Das übliche Opfermimimi. Nur: Joa hatte seine Probleme sich Gehör zu verschaffen. Die anwesenden Demokraten zeigten ihm lautstark was sie von seinen Worten hielten: Mit Pfiffen, Buhrufen und roten Karten. Wie nicht anders zu erwarten, suhlten sich Joa und die AfD Germersheim direkt im Anschluss wieder in ihrer Opferrolle.
Hierzu wollen wir Folgendes feststellen: Nein, auch die Meinungs- und Redefreiheit ist keine Einbahnstraße! Joa hatte das Recht und die Möglichkeit auf dem Demokratiefest zu reden. Die Zuhörer hatten jedoch die gleichen Rechte, nämlich laut und deutlich ihre Meinung kundzutun, dass sie nicht seiner Meinung sind! Meinungs- und Redefreiheit bedeutet tatsächlich, dass jeder das Recht auf seine eigene Meinung hat und diese auch kundtun kann – sie bedeutet aber nun mal auch, dass andere sich dies nicht kritiklos und schweigend anhören müssen und ebenfalls ihre Meinung und Haltung dazu kundtun dürfen. Auch wenn sich Joa im Gegensatz zu Veranstaltungen, wo er sich unter seinesgleichen wähnt, mit seinen rassistischen und menschenverachtenden Aussagen noch zurückhielt, waren seine Aussagen nur schwer für die Anwesenden zu ertragen. Besonders seine Klagen über politische Gewalt, Verächtlichmachung der AfD und „Terror und Diffamierung“ gegen Funktionäre der AfD, die kritische Journalisten und kritische Bürger von ihren Veranstaltungen aussperrt, die Andersdenkende jagen, schlagen und entsorgen möchte, seit Jahren die Saat des Hasses und Gewalt in die Gesellschaft streut und eine maßgebliche Mitverantwortung an der derzeitigen Verrohung trägt, sorgte für laute Lacher und Rufe der Empörung unter den anwesenden Bürgern. (http://wir-sind-afd.com/)
Wie sich die AfD und Joa eine Demokratie in ihrem Sinne vorstellt, sieht man sehr deutlich an ihren Reaktionen. Alle, die nicht der Meinung der AfD sind, werden gnadenlos als Linksextremisten diffamiert! Im Falle des Wörther Bürgerfestes, das von der AfD als „linke Veranstaltung“ bezeichnet wird, besonders lustig. Aber okay: CDU, FDP und FWG sind nun nicht nur links, sondern auch linksextremistisch! Wieder etwas dazu gelernt! Made our day! Für Lacher, ebenso wie Empörung sorgte auch die dreiste Aussage Joas, er und seine Parteikollegen wollten nicht mit den Rechtsextremen der Identitären Bewegung, mit Nazihools oder dem III. Weg in einen Topf geworfen werden! Sorry, aber wer nachgewiesene Verbindungen zu gewaltbereiten Rechtsextremen pflegt, mit diesen gemeinsam auf Demos oder sogenannten Trauermärschen marschiert, kann nicht für sich in Anspruch nehmen, eben nicht mit diesen Rechtsextremen in einen Topf geworfen zu werden! Nicht umsonst wurde die AfD aufgrund völkischer, rassistischer und demokratiefeindlicher Aussagen und Bestrebungen nun bundesweit vom Verfassungsschutz zum Prüffall und die Jugendorganisation, die schon in einigen Bundesländern unter Beobachtung des VS steht, zum Verdachtsfall erklärt! Auch die Positionierung Joas für und die Inschutznahme des rechtsextremen Frauenbündnis Kandel mit seinen grotesken Forderungen und Umsturzphantasien, dessen Teilnehmerspektrum, sogar laut CDU Staatssekretär Krings das nahezu komplette „Who is Who“ des Rechtsextremismus darstellt, und in Joas Augen offensichtlich nicht rechtsextrem ist, spricht für sich.
Und nochmal müssen wir einer weiteren Darstellung Joas und der AfD Germersheim widersprechen! Auch wenn Joa äußert, er hätte gerne inhaltlich diskutiert, so lag das offenkundig nicht in seinem Interesse! Denn die Möglichkeit hätte er auf dem Demokratiefest gehabt, er hätte nur das Gespräch suchen müssen. Aber leider haben wir ihn an keinem der Infostände bei einem Gesprächs- oder Diskussionsversuch angetroffen. Wir hätten ihm gerne eine kostenlose Jubiläumsausgabe der Menschenrechtserklärung geschenkt. Bis zu seiner Rede stand Joa neben der Bühne mit seinen Parteikameraden, suchte keinerlei Kontakt zum Volk, für das doch in ihren Phantasien einzig allein die AfD steht. Nach seiner ca. 10 – 15 Minuten langen Rede war Joa schneller vom Fest verschwunden, als der Folgeredner Tobias Lindner seine 3-minütige Rede beenden konnte.
Trotz des bei der Mehrzahl der Besucher unerwünschten Gastes war es ein sehr gelungenes, friedliches und vor allem buntes und vielfältiges Fest!
Einen ausführlichen Bericht zum Demokratiefest, den Geschehnissen des Tages inkl. des Aufmarsches des rechtsextremen Frauenbündnis Kandel mit mickrigen 50 Teilnehmern in Wörth und viel mehr Bilder des Tages findet in in Kürze auf der Seite unseres Infoblogs Der Rote Rabe -BlogSpot für politische Kultur-!
Achtung Triggerwarnung: Laut AfD Germersheim sind die Menschen auf den folgenden Bildern keine normalen Bürger! ? Und nein, wir haben keine Holzlatten ausgegeben! Wir haben lediglich für interessierte Bürger das sagenumwobene #invisiblekantholz als Anschauungsobjekt ausgestellt und Materialbeschwerer missbraucht! Und Aufklärungsschriften der Bundeszentrale, und auch der Landeszentrale, für politische Bildung, hätten wir jetzt auch nicht gerade unter „linkradikale Schriften“ eingeordnet. Da sagen wir doch mal brav Danke für diesen Hinweis! ??? #alternativefürdumme

Solikneipenabend

Da die Versammlungsbehörde der Kreisverwaltung die antifaschistischen Proteste regelmäßig mit Repressionen belegt, rechtswidrige Auflagen erteilt und das im Versammlungsrecht verbriefte Selbstbestimmungsrecht des Veranstalters einer Veranstaltung und allgemein unsere Grundrechte mit Füßen tritt, haben wir keine andere Möglichkeit als unsere Grundrechte vor Gericht durchzusetzen und zu erklagen! Leider ist der Gang vor das Verwaltungsgericht und die nächsten Instanzen nicht kostenlos, wenn auch in letzter Instanz glücklicherweise nicht umsonst!

Für uns war von Anfang an klar: Diese Anwalts- und Gerichtskosten sind unser aller Kosten!

Daher hatten wir von Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz e.V. uns dazu entschlossen einen Soliabend für die Streitkasse unseres Bündnispartners „Kandel gegen Rechts“ zu machen. Unsere Freunde und Bündnispartner vom „Haus Südstern“ mussten nicht lange überlegen und waren direkt mit im Boot! Und so wurde der jährliche Rockkneipenabend im Haus Südstern zum Solikneipenabend für „Kandel gegen Rechts“. Ein gemütlicher Kneipenabend zum Abschluss des Jahres, bei dem für jeden Freund der Rockmusik etwas dabei sein soll. Von der „MASH- Generation“ bis zur jungen Generation! Schnell hat sich ein phantastisches Thekenteam aus den Reihen unserer Vereinsmitglieder gefunden, das sich bereit erklärte unentgeltlich den Abend über den Durst unserer Gäste zu stillen. Das Haus Südstern spendete 20 % des Gesamtumsatzes für die Streitkasse. Unsere 1. Vorsitzende Tanja gab ihr Debut als DJane und legte auf was das Partyherz begehrte: Rockmusik in all seiner Vielfältigkeit. Von den 60ern bis 2018. Von Classic Rock, Bluesrock, Hardrock über Stonerrock bis hin zu Crossover und Punk! Natürlich kamen auch die Musikwünsche nicht zu kurz! Über 80 Gäste folgten unserem Ruf und feierten und tanzten bis in die frühen Morgenstunden.

Am Ende des Soliabends war die Streitkasse von „Kandel gegen Rechts“ um 800,–€ reicher, wir und alle Gäste waren glücklich und konnten auf einen schönen und gelungenen Abend zurückblicken!

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an das „Haus Südstern“ für die großartige und großzügige Unterstützung und an alle Gäste und Spender!

Unser persönlicher Rückblick 2018 mit kleinem Ausblick auf das Jahr 2019!

Ende des Jahres 2017 gründeten wir uns als Regionalgruppe „Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz“! Wir wollten ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis gegen Rechts aufbauen, in dem sich antifaschistische Gruppierungen, Organisation und Einzelpersonen für einen effektiven Kampf gegen Rechts vernetzen können! Wie bitter nötig ein solches breites Bündnis für die Südpfalz ist, mussten wir schneller als erwartet und auf tragische Art erfahren, nachdem die ersten regionalen Nachrichten über den schrecklichen Mord an der 15jährigen Schülerin aus Kandel durch ihren Exfreund, einem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling aus Afghanistan berichteten. Die Tinte der Meldungen war noch nicht trocken als die ersten „Ratten“ aus ihren Löchern gekrochen kamen, um diesen Mord für ihre politische Propaganda zu missbrauchen, allen voran die AfD! Am 02.01.2018 meldete dann die rechtsextreme Organisation „Ein Prozent“ eine Trauerveranstaltung am Ort des Geschehens an. Versammlungsleiter war Marco Kurz, ein bekannter Reichsbürger und Rechtsextremist, der bereits 2017 mit seiner rechtsextremen Bewegung „Der Marsch 2017“ grandios scheiterte! Wir begaben uns solidarisch mit den Kandler Bürgern also am 02.01.2018 an den Ort des Geschehens, um die Gruppe Kandler Bürger zu unterstützen, die sich gegen die politische Instrumentalisierung des Mordes stellen wollte. Dort wurden wir Zeuge und Opfer von unbändigem Hass gegen Andersdenkende und gewalttätigen Übergriffen und einer Handvoll völlig überforderter Polizisten. Für den 06.01. hat sich dann die NPD in Kandel angekündigt. Wir organisierten erfolgreich einen lautstarken Gegenprotest gegen ein kleines und lächerliches Trüppchen NPDler aus RLP und dem Saarland.
Zwischenzeitlich hatten sich das rechtsextreme Frauenbündnis Kandel um Marco Kurz und die AfD- nahe Gruppierung „Kandel ist überall“ um die AfD Politiker Christine Baum gegründet, die anfingen Kandel mit ihren monatlichen Aufmärschen zu terrorisieren und Kandler Bürger, Flüchtlingshelfer und auch die Bürgermeister massiv bedrohten! Die erste Demo am 28.02. organisierten wir gemeinsam mit der KKA – Kurfürstlich Kurpfälzische Antifa​, wohl wissend um die Notwendigkeit des antifaschistischen Widerstandes von Kandel ausgehend. Das erste Bündnis, dass sich in Kandel gründete um Widerstand zu leisten, werden wir nicht weiter erwähnen, nachdem sich herausstelle, dass es diesem Bündnis weniger um den antifaschistischen Widerstand als um Parteipolitik und Profilierung ging. Üble Nachrede, dauerhafte Nichteinhaltung von Absprache, Diffamierungen von Antifaschisten als Terroristen und Extremisten durch das „Orgateam“ und „führende Persönlichkeiten“ aus der Südpfälzer Parteienlandschaft von diesem „Bündnis“, unsolidarisches Verhalten u.v.m. führten schnell dazu, dass sich Antifaschisten abwendeten. Daraufhin folgte die Gründung des antifaschistischen Bündnisses Kandel gegen Rechts​, ein loser Zusammenschluss aus Antifaschisten und Gruppierungen, das den antifaschistischen Widerstand in Kandel von nun an erfolgreich organisieren sollte. Monat für Monat gingen wir mit unseren Freunden auf die Straßen und gegen rechten Hass und Hetze Haltung zu zeigen! Getreu dem Motto „Kein Fußbreit den Faschisten“! Hierbei erfuhren wir Gewalt, nicht nur von Rechts, sondern insbesondere von Polizei und Behörden, waren Repressionen durch die Versammlungsbehörde der Kreisverwaltung ausgesetzt. Die Proteste und der rechte Terror in Kandel bestimmten in Folge das antifaschistische Jahr 2018!
Aber inzwischen hatten wir uns als Gruppe gefunden und ein „schlagkräftiges“ Bündnis mit vielen engagierten Menschen aufgebaut. So richteten wir im März als breites Bündnis gemeinsam mit unseren Partnern nebenbei die „internationalen Wochen gegen Rassismus“ in Landau aus. Wir klärten an zahlreichen Infoständen über Rassismus und seine Folgen für die Gesellschaft auf, luden Dr. Mehmet Daimagüler, Nebenklageanwalt im NSU- Prozess, nach Landau ein, der im vollen Gemeindesaal der Stiftskirche über den Prozess und die Hintergründe referierte. Zum internationalen Tag organisierten wir zum Gedenken an die Opfer rassistischer Gewalt eine Lichterkette vom Marktplatz bis zum Landauer Synagogenmahnmal. 750 Menschen bildeten eine beeindruckende Lichterkette quer durch die Landauer Innenstadt und gedachten würdig der Opfer! Noch heute bekommen wir eine Gänsehaut, wenn wir daran zurückdenken. Zum Abschluss der internationalen Wochen feierten wir bei strahlendem Sonnenschein im Haus Südstern das Familien- und Begegnungsfest „Mittendrin & Bunt unplugged“.
Am 27.05. wurde in einer konstituierenden Sitzung der gemeinnützige Verein „Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz“ gegründet, der seit dem 15.06 ins Vereinsregister eingetragen ist!
Mitglieder und Aktive erliefen bei der Laufserie „Lauf für Deinen Verein – Energie Südwest Cup“ zahlreiche Spenden und feierten sportliche Erfolge.
Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz e.V. etablierte sich als antifaschistischer Verein in der Südpfalz und darüber hinaus. Unsere Vorsitzende präsentierte den Verein als Sprecherin und Rednerin auf diversen Veranstaltungen, ob auf von uns organisierten Mahnwachen in Jockgrim, der „Wir sind mehr“- Kundgebung in Heidelberg oder dem Protest gegen die Kandel ist überall- Demo im September in Landau vor über 1000 Menschen u.v.m.!
Im Rahmen von 2 Stadtführungen zum Thema „jüdische Gemeinde in Landau“ mit Frau Kohl- Langer vom Landauer Stadtarchiv und „jüdisches Leben in Landau“ erhielten viele interessierte Bürger Einblicke in die Geschichte der Landauer jüdischen Gemeinde in Landau und den grausamen Folgen von Faschismus. Es wurden sehr eindrücklich die Parallelen von damals zu heute gezogen.
Im September fand das erste Demokratiefestival auf dem Hambacher Schloss statt, an dem wir mit einem Counter Speech Workshop teilnahmen. 2 Tage lang führten wir tolle Gespräche und Diskussionen und lernten liebenswerte und engagierte Menschen kennen. Dieses Festival war ein beeindruckender Gegenpol zur rassistischen Instrumentalisierung des Hambacher Schloss durch die AfD, die ebenfalls im Jahr 2018 stattfand und uns dreimal den historischen Weg der Revolutionäre des Hambacher Festes hinauf zum Schloss zu den antifaschistischen Gegenprotesten führte!
Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits parallel dabei das Bündnis „Seebrücke LD/ SÜW“ auf die Beine zu stellen! Ende Oktober konnte dieses Bündnis dann über 450 Menschen auf die Landauer Straßen mobilisieren. Unterstützt von vielen regionalen Künstlern und Bands, wurde in einem beeindruckendem Protestzug für ein Ende der europäischen Abschottungspolitik und für die Seenotrettung demonstriert!
Bei der ganzen Arbeit haben wir natürlich auch unsere Mitglieder und Aktive nicht vergessen, für die wir interne Veranstaltungen organisierten. So öffnete die Gedenkstätte „NS- Psychiatrie in der Pfalz“ des Pfalzklinikums an einem spätherbstlichen Sonntag seine Türen für Mitglieder und Aktive des Vereins. In einer sehr informativen Führung durch die Ausstellung, dem klinikeigenen Friedhof und zum Mahnmal lernten wir beeindruckende historische Fakten zur Euthanasie und der Durchführung des T4- Programms in der Südpfalz. Im Dezember konnten wir Prof. Dr. Jan Schneider für einen spannenden und erkenntnisreichen Impulsvortrag „Sprachsensibilität – Die Macht der Sprache“, den wir kostenfrei für Mitglieder und Aktive von AgR Südpfalz ausrichteten, gewinnen. Ihr seht: die kostenfreie Mitgliedschaft bei AgR Südpfalz lohnt sich in so vielen Weisen!
Natürlich haben wir bei allem das Feiern nicht vergessen! Am 16.11. feierten wir, unabhängig von der Vereinsgründung im Sommer, unseren 1. Geburtstag als Regionalbündnis gemeinsam mit unseren Aktiven und unseren Bündnispartnern! Zum 1jährigen gabs im Vorfeld einen Stammtischkämpferworkshop für AgR Südpfalz von unseren Freuden von AgR Rhein- Neckar! Beflügelt von vielen Glückwünschen und lieben Worten unserer Bündnispartner und Freunde wurde bis in die Morgenstunden gefeiert!
Nochmal gefeiert und zwar für einen guten Zweck wurde dann nochmal letzten Freitag! Um die Streitkasse von Kandel gegen Rechts zur Deckung der Anwalts- und Gerichtkosten, die durch die Repressionen der Versammlungsbehörde von Kandel entstanden sind und mit Sicherheit noch entstehen werden, zu füllen, veranstalteten wir gemeinsam mit dem Haus Südstern einen Solikneipenabend für KgR! 20% des Getränkeumsatzes und der Inhalt der überall aufgestellten Spendenkassen waren für die Streikasse vorgesehen. Extra für diesen Abend hat sich innerhalb von AgR Südpfalz eine phantastisches Thekenteam zusammengefunden, dass diesen Abend meisterhaft gestaltete! Bis in den Morgengrauen hinein wurde gefeiert, getanzt und gelacht für den guten Zweck! Am Ende standen neue Freundschaften und Bekanntschaften und phantastische 800€ Spendeneinnahmen für Kandel gegen Rechts!
Wenn das Jahr 2018 uns eins gelehrt hat, dann dass Antifaschismus niemals umsonst ist und auch aus den schlimmsten Dingen Gutes entstehen kann! So haben wir 2018 wunderbare, liebenswerte und engagierte Menschen kennengelernt und neue Freundschaften fürs Leben geschlossen, die wir nicht mehr missen wollen und für die wir sehr, sehr dankbar sind! Und ganz besonders wichtig ist diese eine Erkenntnis: Antifaschismus ist Liebe! Mit einem warmen Gefühl um unsere Herzen, können wir voller stolz sagen: Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz ist Liebe! (Die Insider wissen was gemeint ist) Wir freuen uns sehr für Euch! Möget ihr an Eurer Liebe wachsen und möge sie ewig halten!
Für 2019 stehen wir bereits in den Startlöchern. Wir konnten schon so einige Referenten für spannende Vortragsveranstaltungen gewinnen, es wird Ausstellungen und Filmvorführungen, Feste und Konzerte geben und vieles, vieles mehr! Lasst Euch überraschen was das antifaschistische Jahr 2019 alles mitbringt! Oder noch besser: Unterstützt uns dabei! Egal ob aktiv als Mitglied oder passiv mit Spenden!
Ein besonderer Dank geht an alle Aktive und Unterstützer! An alle unsere alten und neuen Freunde, unsere alten und neuen Bündnispartner!

Kandel gegen Rechts, OMAS GEGEN Rechts – Kandel/Südpfalz – DAS Original​, Tuesday Night Fever​, Südstern-Haus​, Jusos Südpfalz​, Linksjugend Landau/SÜW​, HEIDELBERG GEGEN RASSISMUS​, Aufstehen gegen Rassismus Rhein-Neckar​, Offenes Antifaschistisches Treffen Landau in der Pfalz​, Regionales Bündnis gegen Rechts Neustadt/Weinstraße​, Mittendrin, DGB Region Vorder- und Südpfalz​, KKA – Kurfürstlich Kurpfälzische Antifa, Die PARTEI Kandel​, SPD Ortsverein Landau​, Bürgerbündnis Wörth​, SPD Jockgrim​, AfB Südpfalz​, attac Landau, Café Asyl Landau​, AStA Landau​, Verein „Bündnis Fulda stellt sich quer – gegen Rassismus“​…

Bitte verzeiht, sollten wir jemanden vergessen haben!

Wir wünschen Euch einen guten Start und ein gesundes, erfolgreiches und kämpferisches Jahr 2019!

Wir werden niemals aufgeben!