Happy Birthday Antifa!

Am 10. Juli 1932 versammelten sich rund 1500 Delegierte der KPD, SPD, USPD, Gewerkschaften und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, unabhängig und ohne Absprache mit ihren Vorständen, in der Bernburger Straße 22 im Berliner Stadtteil Kreuzberg zum Auftakt einer „Antifaschistischen Kampfwoche“ kurz vor den Reichstagswahlen 1932. Diese Menschen folgten damit der Einladung zum ersten überregionalen Kongress der „Antifaschistischen Aktion“ mit dem Ziel gemeinsam eine antifaschistische Front gegen die NSDAP, Wehrverband „Stahlhelm“ und DNVP zu bilden. Doch die Parteiführungen von SPD und KPD waren extrem verfeindet, so dass solche überparteilichen antifaschistischen Aktionen nur in einzelnen Regionen und Städten aufgebaut werden konnten. Leider hatte dies keinen nachhaltigen Erfolg. Was folgte waren, wie wir wissen, 12 Jahre Terror, Verfolgung, Vertreibung, Unterdrückung, Weltkrieg und Holocaust.
Heute ist die Antifaschistische Aktion (kurz: Antifa) eine pluralistische und heterogene Bewegung mit dem Ziel dem immer wieder aufkommenden Faschismus die Stirn zu bieten. Konservative und Rechtsextreme versuchen immer wieder diese soziale Bewegung zu kriminalisieren, indem sie immer wieder behaupten es sei eine rein gewaltorientierte bundesweite einheitliche Organisation. Dabei wird bewusst verschleiert, dass eben nicht „die Antifa“ als einheitliche Gruppierung existiert, dies sagt auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestags. Antifa ist vielmehr eine Grundhaltung, die von einer Vielzahl von örtlichen Bündnissen, Initiativen, Vereinen, Gewerkschaften, Parteien und Einzelpersonen geteilt wird. Sie bekennen sich zu dieser Grundhaltung, weil es für eine:n aufrechten Demokrat:in selbstverständlich ist, Antifaschist:in zu sein.
Jede*r engagiert sich auf seine Art, sei es durch Aufklärungsarbeiten, Workshops, interkulturelle Begegnungen, Pflege einer lebhaften Erinnerungskultur, solidarische Hilfe für die Schwächsten in unserer Gesellschaft oder wenn es drauf ankommt, sich Demonstrationen von faschistischen Strukturen mit zivilem Ungehorsam entgegenzustellen. Antifaschist:in sein ist keine reine linke Haltung, sondern eine gesamtgesellschaftliche und demokratische Grundhaltung und Grundkonsens. Wir als Verein für Toleranz & Menschlichkeit Südpfalz e.V. bekennen uns zu dieser Grundhaltung des Antifaschismus, weil es für uns als Demokrat:innen eine Selbstverständlichkeit ist und wir verwehren uns jeder pauschalisierten Stigmatisierung des Begriffs des Antifaschismus, denn gegenüber dem Faschismus kann es keine neutrale Haltung geben.

#Antifa #Antifaschismus #NieWiederFaschismus #KeinVergessen #KeinVergeben #Solidarität #AlleZusammenGegenDenFaschismus #WirSindAlleAntifa

„Die Welt im Zenit“ – Apocalypse now?

Dass wir unsere Welt immer weiter zerstören, die Profitgier der Reichen bedienen und die ärmsten der Armen dabei alles verlieren, ist uns allen klar. Eigentlich. Dennoch braucht es immer mal wieder Denkanstöße dazu. Ein solcher Denkanstoß wurde von uns gemeinsam mit der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz am 09.06.2022 auf dem Gelände des Südstern-Hauses angeboten. Die Rede ist von „Grupo Sal“ und Patricia Gualinga. Patricia ist die Sprecherin und treibende Kraft der ecuadorianisch-indigenen Gemeinschaft Sarayaku, die sich seit 20 Jahren erfolgreich gegen die Machenschaften internationaler Ölkonzerne wehrt und somit ein internationales Symbol der Nachhaltigkeit und des zukunftsweisenden Widerstands darstellt.
Die Vorband des Abends, das Dagdrøm Jazz Trio aus Landau, verleitete die Hörer:innen zuerst einmal, sich in den eigenen Gedanken zu verlieren. Ihre langsamen, träumerischen Klänge ließen das Hier und Jetzt für einen kurzen Moment vergessen. Es war die ideale Vorbereitung auf die Konzertlesung, die uns daraufhin in die knallharte Realität zurückholte.
Während Patricia nun per Video zugeschaltet wurde und von Laura Rupp (Lateinamerika-Wissenschaftlerin) synchron übersetzt wurde, ergänzte die leidenschaftliche Musik von Grupo Sal die Eindrücke zu einer Symbiose, die informiert, hinterfragt, berührt und bewegt. Das Zusammenspiel von Musik und Bericht, Gesang und Gespräch schuf eine besondere und mitreißende Atmosphäre, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Die Lesung „Die Welt im Zenit“ nahm uns mit zum Ist-Zustand der Welt und skizzierte den weiteren Verlauf, wenn wir nichts an unserem Handeln ändern: Nach dem Zenit folgt der Absturz, der Untergang. Noch haben wir die Möglichkeit, dieses Szenario abzuwenden. Sei es durch den Kampf um die Rettung des Amazonas-Regenwaldes, den FFF-Demonstrationen, um Einfluss auf die Politik und das 1,5 Grad-Ziel zu nehmen oder durch den Widerstand gegen menschenfeindliche Ideologien, die die Ausbeutung des globalen Südens unermüdlich vorantreiben, weil sie sich selbst als überlegen ansehen. Dieser Abend hat uns gezeigt: Wir sind alle eins, wir haben das gleiche Ziel und es lohnt sich, dafür zu kämpfen.
Welche Möglichkeiten der Einflussnahme es gibt, konnten die Besucher:innen direkt vor Ort in Erfahrung bringen. Denn dort gab es Infostände von der Umweltgruppe Uni Landau, dem Weltladen Landau, ToM und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Wir möchten uns bei allen Mitwirkenden herzlich bedanken: Bei Kulturbüro Grupo Sal und Patricia Gualinga für ihr Erscheinen, bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die uns zur Kooperation angefragt hat, bei unserem Mitveranstalter Südstern-Haus für die Hilfe und die tolle Location, sowie bei allen helfenden Händen, die diesen tollen Abend überhaupt erst möglich gemacht haben!
Ein besonderer Dank geht auch raus an Luis Gonzalez-Casin, der zusammen mit der ToM Kitchen Crew die Besucher:innen mit original spanischer Paella und Tapas verwöhnt hat.

Solidarität

Nach dem schrecklichen Anschlag auf die #LGBTQ Community in #Oslo mit zwei Toten und mehreren Verletzten. Unsere Gedanken und Herzen sind bei euch in #Norwegen. #Menschlichkeit #Toleranz und #Solidarität ist immer stärker als Hass.

Etter det forferdelige angrepet på #LGBTQ-miljøet i #Oslo med to døde og flere skadde. Våre tanker og hjerter er med deg i #Norge. #Menneskelighet #toleranse og #solidaritet er alltid sterkere enn hat. ❤️🧡💛💚💙💜

Gedenken an den Arbeiteraufstand in der ehemaligen DDR – 17. Juni 1953

Am 17. Juni 1953 fand in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) der Arbeiteraufstand auf der damaligen Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee) in Berlin statt.
Der damalige SED-Vorsitzende und Stalin-Anhänger Walter Ulbricht, der die DDR diktatorisch und mit eiserner Hand regierte, erhöhte massiv die Arbeitsnormen ohne jeglichen Lohnausgleich. Er wollte große Bauprojekten schneller vorantreiben, aber ohne die hart arbeitenden Menschen gerecht zu entlohnen.
Dies war der erste Funke zum Aufstand. Am 12. Juni 1953 begannen die ersten kleineren Proteste in rund 300 Gemeinden, in denen Bauern und Arbeiter auf die Straßen gingen.
Am 16. Juni kam es an zwei Berliner Großbaustellen zu den ersten Arbeitsniederlegungen. Ein Demonstrationszug von Arbeitern ging dann zum „Haus der Gewerkschaften“ des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) und weiter zum Regierungssitz in der Leipziger Straße. Der örtliche Vorsitzende der FDGB weigerte sich, die Streikenden anzuhören, denn die FDGB war Bestandteil und Instrument des Machtgefüges der SED und wie alle anderen Massenorganisationen der DDR zentralistisch und hierarchisch organisiert, sie war somit keine freie und unabhängige Arbeitervertretung.
Am 17. Juni 1953 wurde per Radio verkündet, dass die Arbeitsnormerhöhungen wieder zurückgenommen werden sollten, doch den Menschen ging es inzwischen um weit mehr.
Denn aus dem Funken gegen ungerechte Arbeitsbedingungen wurde bereits ein Flächenbrand gegen die Diktatur. Sie wollten endlich Demokratie und Freiheit in der ganzen DDR haben: Freie Wahlen, freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit, freie unabhängige Gewerkschaften und ein Ende der SED-Diktatur. Inzwischen hatte sich der Arbeiteraufstand zu einem landesweiten Volksaufstand entwickelt, weil sich den streikenden Arbeitern inzwischen auch Bürger*innen angeschlossen hatten. Die Sehnsucht nach Freiheit und Demokratie trieb unzählige Menschen auf die Straßen der Großstädte, die hofften, dass ihre Sehnsucht erhört wird. Aber die DDR-Regierung ging brutal gegen die Demonstrationen vor. Die ersten Schüsse der Volkspolizei fielen und später kamen sogar Soldaten und Panzer der Sowjetarmee hinzu. Aus purer Verzweiflung und Zorn warfen die Menschen Steine gegen die Sowjetpanzer. Diese Bilder gingen um die Welt und erschütterte Millionen Menschen im demokratischen Westen.
Am 11. Juli wurden die letzten Streiks in den Betrieben zerschlagen. Der Aufstand wurde blutig beendet. Die SED-Justiz verurteilte rund 1.526 Menschen, die verhaftet wurden: 1.485 zu Haftstrafen in Zuchthäusern und 2 wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Ihre Namen waren Erna Dorn & Ernst Jennrich.
Laut einem Forschungsprojekt kamen etwa 55 Menschen ums Leben und 20 Todesfälle konnten bis heute nicht aufgeklärt werden, die Zahl der Verletzten konnte nur geschätzt werden.
In den Tagen und Wochen nach dem Arbeiteraufstand versuchte die SED-Führung den Aufstand zu diffamieren, indem sie behaupteten, es seien alles Provokateure, Konterrevolutionäre und Banditen gewesen. Mit bunten schönen Propaganda-Bildern wollte man den Arbeiteraufstand vergessen machen. Es war der erste Aufstand gegen ein autoritäres System im Ostblock und es sollte nicht der letzte sein. Denn bald sollten auch Aufstände in Ungarn, der Tschechoslowakei und Polen folgen, die am Ende ebenfalls blutig niedergeschlagen wurden. Doch der Wille zur Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit sollte dann Ende der 1980er Jahre wieder aufflammen. Und dieses Mal war er unblutig und erfolgreich.
Und heute? Heute wird dieser Tag von Rechten und Rechtsextremen missbraucht, um Stimmung gegen soziales und antifaschistisches Engagement und gegen demokratische Strukturen zu machen, indem sie behaupten, all das seien Nachwirkungen des kommunistischen Systems der DDR. Ganz nach Hufeisen-Theorie-Manier werden Ziele für den Ausbau eines Sozialstaats als kommunistisch dargestellt, antifaschistische Arbeit als extreme Stasi-Methode umgedeutet und unsere heutige Demokratie mit der Diktatur der DDR gleichgestellt. Wir dürfen es nicht zulassen, dass dieser Tag umgedeutet und missbraucht wird von den Rechten und Rechtsextremen. Denn dieser Aufstand vom 17. Juni war nicht nur ein Aufstand für mehr Demokratie, sondern auch ein Aufstand für soziale Gerechtigkeit und für die Gründung freier unabhängiger Gewerkschaften. #DDR #Arbeiteraufstand #Demokratie #Freiheit #Antifa #KeinVergessen #Solidarität #Gewerkschaft #Ostdeutschland #Streik #Generalstreik

OpenAir Konzertlesung Grupo Sal mit Patricia Gualinga: „Die Welt im Zenit“

Wir freuen uns Euch nach 2jähriger Pause wieder zu einem Open Air der besonderen Art einladen zu dürfen! Im weitläufigen Garten des Haus Südstern findet am Donnerstag, 9.6.2022, eine Veranstaltung der besonderen Art statt: Eine Konzertlesung von Patricia Gualinga mit lateinamerikanischer Musik von Grupo Sal. Um das geht es:Tief im ecuadorianischen Regenwald lebt die indigene Gemeinschaft Sarayaku, die schon seit über 20 Jahren einen erfolgreichen Kampf gegen internationale Ölkonzerne führt. Patricia Gualinga ist die Sprecherin und historische Führungspersönlichkeit dieser Gemeinschaft.
Durch ihren beispielhaften Kampf um den Erhalt des Regenwaldes, ihren Einsatz in Sachen Klimaschutz und ihre Impulse zu einem zeitgemäßen Umdenken wurde die Gemeinschaft um Patricia Gualinga zu einem internationalen Symbol der Nachhaltigkeit und des zukunftsweisenden Widerstands.
Die Lateinamerika-Wissenschaftlerin Laura Rupp verleiht Patricia Gualinga an diesem Abend ihre deutsche Stimme und verdeutlicht zusätzlich durch ihre eigene Perspektive und ihr fundiertes Fachwissen die Brisanz und Aktualität des Themas.
Patricia Gualinga übernimmt auch aufgrund ihrer Funktion als Vorbild und Aktivistin eine wegweisende Rolle in der lateinamerikanischen Frauenbewegung. Ihr Netzwerk „Frauen für den Amazonas“ ist inzwischen zur „Speerspitze“ der Bewegung zur Rettung des Amazonas-Regenwaldes in Ecuador avanciert.
Patricia Gualingas Erzählungen und Berichte fügen sich mit der leidenschaftlichen Musik von Grupo Sal zu einer Collage zusammen, die informiert, hinterfragt, berührt und bewegt. Das Wechselspiel von Musik und Bericht, Gesang und Gespräch schafft eine besondere, unvergessliche und mitreißende Atmosphäre.
Im Vorprogramm spielt das Dagdrøm Jazz Trio aus Landau. Die gesamte Veranstaltung wird kulinarisch untermalt mit internationalen Spezialitäten auf Spendenbasis.
Einlass ist 16 Uhr, Beginn 17 Uhr. Das Haus Südstern befindet sich in der Weißenburger Straße 30 in Landau, unweit der Shell Tankstelle. Der Eintritt ist frei, es wird allerdings um Spenden für ein Projekt das vor Ort vorgestellt wird gebeten.
Präsentiert wird das Open Air vom Südstern e.V., Verein für Toleranz und Menschlichkeit Südpfalz e.V., der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz, Weltladen Landau und Attac Landau. Möglich wird diese besondere Konzertlesung dank der finanziellen Förderung von Engagement Global, Katholischer Fonds und der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland- Pfalz.

Uffbass! Haltung und Solidarität

via OMAS GEGEN Rechts – Kandel und Südpfalz

Am Samstag wollen die Querdenker der sogenannten „Demokratischen Freikirche“ mit Hilfe zahlreicher Möchtegern-Prominenz Landau mit ihrer „Liebe“ fluten. Diese „Liebe“ wollen und brauchen wir in Landau nicht!!!!

Deshalb veranstalten wir am Samstag, den 23.04.2022 ab 17 Uhr gemeinsam mit den Landauer OMAS, eine Mahnwache am Synagogen-Mahnmal in der Friedrich-Ebert-Straße in Landau. Zeigen wir den Schwurblern, was wir von ihrer „Liebesflut“ halten: NICHTS!

Wir bitten darum, Mundnasenschutz zu tragen

Aufruf: Gegen Verschwörung von rechts außen

Selbstverständlich unterstützen wir den Gegenprotest des AStA Landau gegen die rechte Schwurbler Demo! Scheißt ihnen in die Klangschalen!
Via AStA Landau:
„Gegen Verschwörung von rechts außen – Kommt zur Gegendemo!
Am Samstag geht’s gegen den Aufmarsch der Demokratischen Freikirche, einer aus dem Querdenken-Spektrum hervorgegangenen „Glaubensgemeinschaft“, deren Arbeit aus dem Vertreten und Verbreiten von Verschwörungsideologien besteht und die seit jeher offen für rechte Akteur*innen und Inhalte sind.
Eine solche Versammlung läuft allem zuwider, wofür wir als hochschulpolitisches Gremium stehen: Wissenschaftlichkeit, Toleranz, Ablehnung und Bekämpfung aller Diskriminierungsformen.
Wir rufen daher dazu auf, euch dem gemeinsamen Gegenprotest anzuschließen. Lasst uns gemeinsam stark sein und deutlich machen, dass Corona-Leugnung und Wissenschaftsfeindlichkeit in Landau nicht unwidersprochen bleiben!
Kommt Am 23.4. Um 12 Uhr zum Parkplatz Landau, vor dem Südpfalz-Stadion.“

UPDATE 2: Spendensammlung für die Ukraine

Nachdem Eure Sachspenden mit diversen Hilfsgütertransporten ihren Weg an die polnisch- ukrainische Grenzen fanden, konnten unsere Jungs vor Ort die verbliebenen Geldspenden nicht wie geplant an eine gemeinnützige Organisation vor Ort übergeben und haben sich daher entschieden das Geld wieder mit nach Hause zu nehmen. So haben wir die Möglichkeit hier in Ruhe nach einer Organisation zu schauen, die die Geldspenden auch wirklich für den gewünschten Zweck und die Leute vor Ort verwendet. Trotzdem hat es sich unser Team nicht nehmen lassen eine ukrainische Familie, gerade an der Grenze angekommen, gezeichnet von den Strapazen der Flucht, zu versorgen. Ursprünglich war geplant, die Familie mit bis nach Frankfurt zu nehmen, wo sie bereits eine Unterkunft hatten. Aber die Kinder und Frauen konnten die Strapazen der Flucht nicht einfach wegstecken und hatten dringend Ruhe nötig, um sich für die letzte Etappe ihrer Flucht zu erholen. Unter diesen Umständen wollten wir ihnen die lange und anstrengende Fahrt nach Deutschland direkt nach ihrer Ankunft an der Grenze nicht zumuten. Nach einem gemeinsamen, stärkenden Frühstück wurde die Familie mit Lebensmittel versorgt und auch eine Unterkunft konnte für sie gefunden und von den Spendengeldern gezahlt werden, in der sie sich bis zu ihrer Weiterfahrt nach Deutschland sicher fühlen und erholen können.

Inzwischen haben wir uns entschieden die verbliebenen Spendengelder i.H.v. 2.109,60€ an den Mainzer Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. des Sozialmediziners und Aktivisten Gerhard Trabert zu spenden. Im persönlichen Gespräch hat uns der Verein berichtet, seit vielen Jahren eine Suppenküche in Lwiw/Lemberg mit Geld für Mieten, Gas, Wasser, Strom, Treibstoff und Lebensmittel zu unterstützen. Ebenso ein ukrainisches Kloster an der polnischen und eines an der rumänischen Grenze zur Ukraine, wo aktuell auch Flüchtende auf ihrer Durchreise versorgt werden. Außerdem kooperiert der Verein mit Inter SOS, einer italienischen NGO, die zusammen mit dem polnischen Rettungsdienst die Sanitätsstation im Auffanglager Korczowa betreibt, in dem auch das Einsatzteam von Armut und Gesundheit tätig war. Mit den Spendengeldern können nicht nur die beschriebenen Projekte weiter unterstützt werden, sondern Gerhard Trabert und sein Team werden damit auch dringend benötigte Medikamente, medizinische Geräte und Verbandsmaterial ins Krisengebiet bringen. Mehr Infos zum Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.: https://www.armut-gesundheit.de/

Lichter gegen das Vergessen für die Opfer rechter Gewalt

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus am 21.03.2022 haben wir gemeinsam mit den Landauer Bürger:innen der Opfer rechter Gewalt und Verfolgung gedacht. Nach bewegenden und mahnenden Redebeiträgen von Claudia Neff-Butz für ToM Südpfalz, Dr. Maximilian Ingenthron für die Stadt Landau, Ebru Tas für die Jusos Landau, Jacques Delfeld für den Landesverband deutscher Sinti und Roma Rheinland- Pfalz und Suhila Algmati für den Beirat für Migration und Integration der Stadt Landau, haben wir gemeinsam die Namen der 316 Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland verlesen, für sie 316 Kerzen auf dem Rathausplatz entzündet und ihnen in einer Schweigeminute gedacht. Dies war ein sehr emotionaler Moment. Die Namen der Opfer zu hören, hat diese Menschen für einen Augenblick wieder lebendig werden lassen. Zugleich war ihr sinnloser Tod sehr erschreckend. Sie hatten folgendes gemeinsam: Alle wurden viel zu früh gewaltsam aus ihrem Leben gerissen. Ihr Tod geht auf das Konto menschenverachtender Ideologien der Ungleichheit von Menschen in Form von Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus, Homofeindlichkeit, Misogynie, Rechtsterrorismus und Neonazismus. Vergessen wir nie, dass diese 316 Menschen für eine noch höhere Dunkelziffer sowie zahlreiche Verdachtsfälle stehen, darunter auch viele mit Hinweisen auf tödliche Gewalt durch Polizei und Behörden. Dies zeigt uns deutlich: Rassismus und institutioneller Rassismus (aufgrund nie erfolgter Entnazifizierung der Justiz und Behörden) sind in Deutschland immer noch weit verbreitet, gar teils in der Mitte der Gesellschaft verankert. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf! Unzählige Menschen werden in Deutschland täglich Opfer körperlicher, seelischer und verbaler rechter Gewalt. Die Folgen: Tod, Leid und tiefe seelische Narben bei den Opfern, ihren Angehörigen und Freunden.
Schluss mit Hinnehmen und Schweigen! Wir müssen für die Betroffenen einstehen und Veränderung fordern! Wir und besonders die verantwortlichen Politiker:innen und Behörden müssen aufhören diese oft tödlich endenden gesellschaftlichen Probleme zu ignorieren. Seid laut! Gedenkt der Opfer und den Betroffenen und tragt ihr Vermächtnis in die Welt hinaus! Jeden einzelnen Tag im Jahr! Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Beteiligten und Mitwirkenden, die diese würdige und bewegende Gedenkveranstaltung möglich gemacht haben, sowie dem Landesverband deutscher Sinti und Roma RLP, den Omas gegen Rechts Landau, der Protestantische Stiftskirchengemeinde Landau und der Landauer Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.

Eröffnung der Landauer Wochen gegen Rassismus 2022

Die Ausstellung hängt, der Stand steht und das Wetter stimmt auch!
Kommt vorbei bis heute Abend um 20 Uhr!
An unserem Stand gibt es jede Menge Infomaterial und den Katalog zur Ausstellung für Kurzangebundene zum zu Hause anschauen.
Besonders gern dürft ihr nach Feierabend ab 18 Uhr vorbeikommen!