Frauen, Leben, Freiheit! Jin, Jiyan, Azadî! ژن، ژیان، ئازادی

+++Solidarität mit den Frauenprotesten im Iran+++
Nach dem brutalen Mord an Jina Amini durch die sogenannte „Moralpolizei“, protestieren seit Tagen tausende Frauen auf den Straßen von Iran. Sie fordern ihr Recht auf Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und für ihr universelles Recht auf Freiheit. Sie verbrennen ihre Kopftücher und schneiden sich die Haare ab, als deutliches Zeichen gegen das patriarchale System im Iran. Das antisemitische und islamistische Mullah Regime reagiert mit brutaler Polizeigewalt. Doch die mutigen Frauen und Männern lassen sich nicht einschüchtern und protestieren entschlossen weiter. Wir als Verein für Toleranz und Menschlichkeit solidarisieren uns mit diesen mutigen Menschen, die für ihre Freiheit und ihre Hoffnungen auf demokratischen Wandel in ihrer Heimat ihr Leben aufs Spiel setzen.
(Bildquelle: taz)

#Iran #solidarity #Frauenkampf #Frauenproteste #Feminismus #ProChoice #MyChoice #JinaAmini

Gedenken: 9/11

Heute gedenken wir der Opfer des islamistischen Terroranschlags vom 11. September 2001 in New York. An diesem Tag verloren fast 3000 Menschen ihr Leben. An diesem Tag stand die Welt still, an diesem Tag stand die Welt unter Schock. Journalistinnen und Moderatorinnen fanden keine Worte dafür und spielten im Radio und Fernsehen einfach nur den Song „Only Time“ von Enya. An diesem Tag war die Welt nicht mehr dieselbe. Unsere Gedanken sind bei den Verstorbenen und deren Angehörigen.
(Bild: National September 11 Memorial & Museum in New York)
Today we commemorate the victims of the Islamist terrorist attack of September 11, 2001 in New York. Almost 3000 people lost their lives that day. On that day the world stood still, on that day the world was in shock. Journalists and moderators couldn’t find any words for it and just played the song „Only Time“ by Enya on radio and television. On that day the world was no longer the same. Our thoughts are with the deceased and their families.
(Picture: National 9/11 Memorial and Museum in New York)

#USA #NewYork #WeRemember #NeverForget #September11 #solidarity

Gedenken: Olympia Attentat München

++Heute vor 50 Jahre wurden elf israelische Sportler von Terroristen ermordet++
Nur 27 Jahre nach dem Ende der #Shoah, wurden wieder auf deutschen Boden jüdische Menschen ermordet. Und das zur Zeit der Olympischen Spiele. Der Zeit in dem die ganze Welt zusammenkommen, um gemeinsam die Kultur des Sports zu pflegen. Am solch einem Tag ist die Welt zu Gast bei Freunden.
Ausgerechnet an so einem Ort wird solch eine menschenverachtende Tat vollzogen.
Die Opfer dürfen nicht vergessen werden.
(Bild: Erinnerungsort Olympia-Attentat in München)
++לפני 50 שנה היום, אחד עשר ספורטאים ישראלים נרצחו על ידי מחבלים++
רק 27 שנים לאחר תום השואה, נרצחו שוב יהודים על אדמת גרמניה. וזה בזמן המשחקים האולימפיים. הזמן שבו כל העולם מתאחד כדי לטפח יחד את תרבות הספורט. ביום כזה, העולם מבקר חברים.
למרבה האירוניה, במקום כזה מתבצע מעשה כל כך לא אנושי.
אסור לשכוח את הקורבנות.
(תמונה: מקום הזיכרון לפיגוע האולימפי במינכן)

#München #Erinnern #Gedenken #Israel #NieWieder #KeinVergessen #Olympia

Antikriegstag

Heute ist in Deutschland der #Antikriegstag. #Solidarität mit der #Ukraine und der Opposition in #Russland . Für das Selbstbestimmungs- und Existenzrecht der Ukraine, für die Freiheit der russischen Bevölkerung von der Putin Entourage.

#Frieden #Freiheit #Demokratie #noPutin #StandForPeace #Solidarität #StandForUkraine #StandForRussianOpposition #StandForRussianPeacemovement #Menschenrechte #Grundrecht #Völkerrecht #Мир #Противвойны #Противійни #СлаваУкраїні #НикогдабольшеПутин

Lesung mit Kapitänin Pia Klemp: Wutschrift

Am 13.09.2022 kommt Pia Klemp auf ihrer Lesereise mit der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz nach Landau ins Café Cosmo! Wir freuen uns Euch zu dieser spannenden Lesung aus ihrem neuen Buch mit anschließendem Gespräch einladen zu dürfen!
Habe Wut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen
Pia Klemp, Kapitänin, Aktivistin und Seenotretterin, fordert mehr Wut von uns allen. Wut, die zu Engagement führt, die uns antreibt, zu ändern, was schiefläuft. Es scheint, wir leben in wütenden Zeiten: Frauen fordern ihre Gleichberechtigung mit Männern, People of Colour die ihre mit Weißen, junge Leute einen verantwortungsvollen Umgang mit unserem Planeten, Menschenrechtsaktivist*innen ein humanes Verhalten gegenüber Geflüchteten. Das bringt ihnen Aufmerksamkeit ein. Aber nicht unbedingt Wertschätzung oder Verständnis. Benachteiligte sind nicht wütend, sie sind hysterisch. Nicht ernst zu nehmen. So scheint es. Und es ist an der Zeit, dass sich das ändert. Wut ist ein Werkzeug, das wir nutzen können, um Wände einzureißen, anstatt sie hochzugehen. Ein Impulsgeber, der aufzeigt, was uns wichtig ist. Denn wer nicht wütend ist, hat nur noch nicht richtig aufgepasst.

30 Jahre Rostock- Lichtenhagen – aus der Geschichte nichts gelernt?!

Vom 22. bis in die Nacht zum 26. August 1992 wurde in Rostock die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZaSt), die sich im Sonnenblumenhaus befand, von einheimischen und aus der ganzen Bundesrepublik angereisten Neonazis und einem wütenden rassistischen, auch bürgerlichen Mob belagert. Die massiven Übergriffe und Ausschreitungen gingen als die schlimmsten rassistischen Ausschreitungen der Bundesrepublik in die deutsche Nachkriegsgeschichte ein. Stein des Anstoßes für die Gewalttäter war die Anzahl der Asylbewerber:innen, die von der „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZaSt) nicht mehr bewältigt werden konnte. Die Menschen mussten teils auf der Wiese vorm Haus campieren, ohne Geld, ohne Nahrung und ohne Zugang zu sanitären Anlagen. Die hygienischen Zustände waren untragbar, es kam zu Diebstählen, Übergriffen. Über Wochen angeheizt von organisierten Neonazis, Medien und der Politik wuchs die Wut der Rostocker bis hin zum Hass. Vor allem auf Sinti und Roma, die den Großteil der Asylsuchenden unter freiem Himmel vor der und auch in der ZaSt ausmachten.
Die Chronologie des Versagens beginnt bereits 1991. Bereits im Sommer ´91 hatte der Hohe UN-Flüchtlingskommissar nach einem Besuch die Zustände vor dem Sonnenblumenhaus als „nicht haltbar“ bezeichnet. Doch die Stadt weigerte sich lange, auch nur sanitäre Anlagen aufzustellen. Auch hatte der Rostocker OB im gleichen Jahr den Landesinnenminister vor „schwersten Gewalttaten bis hin zu Tötungen“ gewarnt. Es gibt weitere Aussagen lokaler Politiker, die belegen, dass sie sich der explosiven Situation vor dem Sonnenblumenhaus bewusst waren. Bereits im Vorfeld kam es zu rassistisch motivierten Morden. Allein in Mecklenburg-Vorpommern sind in den Monaten vor dem Pogrom drei Sinto rumänischer Herkunft ermordet worden: Dragomir Christinel am 15. März 1992, Grigore Velcu und Eudache Calderar am 29. Juni 1992
Der Anteil von Politik und Medien, die die Stimmung weiter aufheizen, zeugt von kollektiver Blindheit und tief in der Bundesrepublik verwurzeltem Fremdenhass. Die gesamtdeutsche Presse, nicht nur die Springerpresse!, nahm an der medialen Hetzjagd gegen die Asylbewerber:innen teil, unterstellte in großen Lettern auf ihren Titelseiten kollektiven Asylmissbrauch, Ladendiebstähle wurden als kulturelle Praxis der Roma dargestellt, Drohungen und Ultimaten gegen die ZaSt wurden teils kommentarlos abgedruckt. „90 Prozent Schwindler“, witterte die Welt damals unter den Asylsuchenden, „Ansturm der Armen“ titelte der Spiegel, der sich einer Bildsprache bediente, die offenkundig Angst machen sollte.
Bereits einen Tag vor den fremdfeindlichen Ausschreitungen wurden diese bereits durch die lokalen Medien „angekündigt“, die die Androhungen von Jugendlichen und einer „Interessengemeinschaft Lichtenhagen“, selbst für Ordnung zu sorgen, kommentarlos abdruckten. Wenig überraschend, dass dann in den darauf folgenden Tagen während des Pogroms tausende Rostocker Bürger:innen jubeln und klatschen, die randalierenden, zumeist jugendlichen Neonazis anfeuern, die Feuerwehr an den Löscharbeiten hindern, den rassistischen Mob mit Bratwurst und Bier versorgen.
Steine flogen durch Fensterscheiben, Molotow-Cocktails direkt hinterher, Hitlergrüße wurden gezeigt, neonazistische Parolen gebrüllt. Als die ZaSt dann an Tag 3 der Ausschreitungen evakuiert wurde, zog sich die Polizei nach Ausschreitungen zurück. Die verbliebenen Bewohner:innen des Sonnenblumenhauses, darunter hunderte vietnamesische Vertragsarbeiter:innen der ehemaligen DDR, wurden schutzlos zurückgelassen.
Lediglich eine kleine Gruppe junger Antifaschisten greift ein, kann die Neonazis zumindest zeitweise zurückdrängen. Daraufhin wird die anwesende Polizei doch noch aktiv: Die jungen Antifaschisten werden verhaftet und Repressionen unterzogen. Der rassistische Mob kann weiter wüten.
In der Nacht zum 25. August steht das Sonnenblumenhaus in Flammen. Erst am Morgen des 26. August 1992, bekommt die inzwischen von der Feuerwehr zu ihrem Schutz zurückgerufene Polizei die Lage wieder langsam unter Kontrolle
Dass niemand dabei ums Leben kam, ist schierer Zufall. Die Bewohner:innen mussten sich über das Dach vor den Flammen retten.
Die Signalwirkung der Pogrome von Rostock- Lichtenhagen war fatal. Die nachfolgenden Brandanschläge, sowie die NSU-Morde sind mehr oder minder direkte Folgen. Denn die Verantwortlichen haben hier nur eines sehr eindrücklich zur Schau gestellt: ihre Machtlosigkeit und ihren Unwillen gegen den wütenden Mob vorzugehen!
Aber Deutschland hat doch aus den Pogromen gelernt?
Nein, leider nicht. Die gewalttätigen „besorgte Bürger“ sollen in ihren Problemen, Ängsten und Sorgen ernst genommen und vor „Linksextremisten“ geschützt werden, nicht die Opfer von rassistischen Übergriffen und dem Hass der Fremdenfeinde. Die Asylgesetze wurden weiter verschärft. Die Flucht- und Einwanderungspolitik seit 2015 folgte dem Muster der Asylpolitik der 90er Jahre. Auch hier hat die Politik nicht nur vor der rechten Stimmungsmache gekuscht, sie hat sie im Gegenteil genutzt, um Asylverfahren weiter zu erschweren und es Geflüchteten zu verleiden, hier ein neues Zuhause zu suchen.
Wir gedenken diese Woche den Opfern des Pogroms in Rostock- Lichtenhagen sowie allen Opfern rechtsextremer Gewalt und fordern unsere Politik auf, die Blindheit auf dem rechten Auge aufzugeben und endlich aktiv etwas gegen Rechtsextremismus zu tun. Weiterhin dominieren in Deutschland, 30 Jahre nach Rostock- Lichtenhagen, extrem rechte und menschenfeindliche Narrative die Debatte, immer noch sitzen Faschisten in den Parlamenten. Sie sitzen zu Hause vor ihren Rechnern und schreiben menschenverachtende Texte ins Netz. Sie sitzen an den Stammtischen und dreschen Nazi-Parolen. Sie marschieren durch unsere Straßen und tragen ihren Hass öffentlich zur Schau. Sie greifen Menschen an, die in ihren Augen weniger wert sind als sie. Und die Politik und die Gesellschaft haben dem, auch 30 Jahre nach Rostock- Lichtenhagen, nur leere Phrasen und Wahlkampfmanöver entgegen zu setzen, bzw. ignorieren sie gänzlich. Schluss damit!
Quelle der Bilder:
Original brennendes Haus in Lichtenhagen 1992: MDR (https://www.mdr.de/…/was-wurde-aus-der-volkspolizei…)
mit PowerPoint bearbeitet
Hitlergruß Lichtenhagen 1992: Stern.de
(https://www.stern.de/…/rassistische-uebergriffe–auch…)

Gedenken der Opfer der NS- Psychiatrie

Heute gedenken wir der Opfer des menschenverachtenden Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten. Am 18. August 1939 begannen die Nazis die „Aktion T4“, die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderungen, die im Weltbild des Nationalsozialismus als nicht lebenswert angesehen wurden. Zynisch nennen sie es „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. Menschen mit Behinderung wurden als „unnötige Fresser“ bezeichnet, um ihr Mordprogramm zu rechtfertigen. Zuvor propagierten die Nazis, dass es aus finanziellen und aus angeblich „humanen“ Gründen besser sei, diese Menschen dem „Freitod“ zuzuführen, mit dem Ziel die Bevölkerung auf dieses menschenverachtende Programm einzustimmen. Zu Beginn dieses Mordprogramms kam es aber zu Widerstand von Eltern und Angehörigen der Betroffenen und hohen Kirchenvertretern, wie dem Kardinal Clemens August Graf von Galen. Der große Widerstand von Bevölkerung und Kirche führte dazu, dass dieses Mordprogramm offiziell beendet werden musste.
Die Nationalsozialisten führten die Ermordung der Menschen jedoch dezentral heimlich, unter dem Namen „Aktion 14f13“, auch als „Sonderbehandlung 14f13“ bezeichnet, weiter fort. Dies bedeutete de Tötung und Selektion von alten, kranken und nicht mehr arbeitsfähigen KZ- Häftlingen von 1941- 1944. Für diese Euthanasieaktionen wurden vornehmlich ab Herbst 1941, die nach dem äußerlichen Stopp der T4 Euthanasieaktion nicht mehr ausgelasteten Tötungsanstalten und deren inzwischen „erfahrenes“ Personal genutzt. Der die Zahlen- und Buchstabenkombination „14f13“ entstammte der NS- Bürokratie und setze sich aus der Ziffer „14“ für den Inspekteur der Konzentrationslager „t“ für Todesfälle und „13“ für die entsprechende Tötungsart, in diesem Falle Tötung durch Gas.
Am 30. November 1942 folgte der sogenannte „Hungererlass“ des gleichgeschalteten Innenministeriums. Hier wurde in typischer Verwaltungssprache verfügt „arbeitsunfähige“ Menschen ohne unmittelbaren „Nutzen“ für die „Volksgemeinschaft“ eine fett- und fleischlose, kohlehydratarme „Sonderkost“ erhalten sollten. Mit dieser „Sonderkost“ und auch häufig in Kombination mit vom Anstaltspersonal verabreichter Medikamentenüberdosis wurden die Betroffenen Menschen in kürzester Zeit ermordet. Auch über das Kriegsende hinaus starben noch zahlreiche Menschen in Folge des Hungererlasses. Die konkrete Zahl der Opfer des Hungererlasses in den Heil- und Pflegeanstalten ist bis heute nicht bekannt. Insgesamt sind bis 1945 etwa 200.000 Menschen durch die „Aktion T4“ und der weiterführenden „Aktion 14f13“ ermordet worden. In der Zeit von 1933- 1945 forderte die NS- Rassenideologie insgesamt 600.000 Opfer.
Die menschenverachtende Ideologie der Eugenik, dem verzerrten Weltbild des „Gesunden Menschen“ lebt bis heute weiter. Ableismus ist und bleibt ein weit verbreitetes Problem in unserer Gesellschaft, dem wir mit aller Kraft entgegentreten müssen.
Auch bei uns in der Pfälzer Region fand dieses grausame Euthanasieprogramm statt. Die Heil- und Pflegeanstalt bei Klingenmünster war auch Teil der verbrecherischen Maßnahmen der NS-Psychiatrie.
Untersuchungen belegen, dass mindestens 264 Patientinnen und Patienten der Anstalt deportiert wurden und außerhalb von Klingenmünster in anderen Einrichtungen gewaltsam zu Tode kamen. Etwa 1700 weitere Patienten starben in Klingenmünster durch gezielten Nahrungsentzug, unterlassene Hilfe und vermutlich auch durch Überdosierung von Medikamenten. Zudem war die Anstalt aktiv in die NS-Erbgesundheitspolitik und die Durchführung von Zwangssterilisationen in der Pfalz eingebunden.
Im heutigen Pfalzklinikum in Klingenmünster gibt es eine Gedenkstätte dass sich mit dieser dunklen Zeit auseinander setz, die eigene Geschichte aufarbeitet und so einen wichtigen Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur leistet. Auf dem klinikeigenen Friedhof des Pfalzklinikum befindet sich ein Mahnmal, an dem jedes Jahr der ermordeten Menschen gedacht werden.
Für mehr Informationen zur NS Psychiatrie in der Pfalz und zur Gedenkstätte im Pfalzklinikum:
https://www.pfalzklinikum.de/uebe…/geschichte/gedenkarbeit
https://www.ns-psychiatrie-pfalz.de/home
Weitere Quellen:
http://www.ns-euthanasie.de/
https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/…/Hungerkos…
https://de.statista.com/…/opfer-der…/

#Erinnerungskultur #Gedenkkultur #Pfalz #AbleismusTötet #NieWieder #KeinVergessen #KeinVergeben

Gedenken: Srebrenica – der größte Genozid in Europa seit dem 2. Weltkrieg


Es war heute vor 26 Jahren, als der größte Massenmord der jüngeren europäischen Geschichte ihren Anfang nahm. Über 7000, je nach Quelle sogar 8000 muslimische Männer und Jungen wurden vom Rest der muslimischen Bevölkerung getrennt und über mehrere Tage verteilt ermordet- unter den Augen der UN-Blauhelme, die dort eigentlich eine Schutzzone errichtet hatten. Genützt hatte es nichts. Sie waren in der Unterzahl und zu schlecht ausgerüstet, um gegen die serbisch- bosnischen Truppen, die vom Präsidenten der serbischen Republik unterstützt wurden, etwas ausrichten zu können. Die angeforderte Hilfe wurde niemals zugesagt und geschickt. Die abertausend Toten sind bis heute noch nicht alle identifiziert, denn die Gräber wurden wieder ausgehoben, um die Überreste auf andere Gebiete zu verteilen. Welch eine niederträchtige Perversion, die Leichen zu schänden, um die eigenen Verbrechen zu vertuschen! Der Genozid, war der traurige Höhepunkt des dortigen Bürgerkriegs. Er hätte, ebenso wie viel weiteres Leid, durch die Nato verhindert werden können und nicht nur die Angehörigen der Ermordeten, sondern auch wir, warten immer noch auf eine Antwort auf das „Warum“!
Die Anerkennung als Genozid wurde 2015 durch Russland verhindert, Klagen der Hinterbliebenen vom Europäischen Gerichtshof abgewiesen, die Zahl der Opfer von verschiedensten Politker:innen, Journalist:innen und verschiedenen anderen Menschen in Zweifel gezogen und relativiert. Während die Hinterbliebenen immer noch trauern und traumatisiert sind, schieben sich die Beteiligten die Verantwortung gegenseitig zu oder leugnen sie gänzlich
Wir fordern, dass Schluss damit sein muss! Nennt das Verbrechen beim Namen, erkennt die Zahl der Opfer und die Verantwortung endlich an und bringt den Hinterbliebenen endlich die Gerechtigkeit, die sie verdienen!

#srebrenica #Genozid #gerechtigkeitfürsrebrenica #aufarbeitung #kriegsverbrechen #saytheirnames

Bildquelle (nachträglich bearbeitet): https://live.staticflickr.com/840/43550402932_944d253ab0.jpg

Happy Birthday Antifa!

Am 10. Juli 1932 versammelten sich rund 1500 Delegierte der KPD, SPD, USPD, Gewerkschaften und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, unabhängig und ohne Absprache mit ihren Vorständen, in der Bernburger Straße 22 im Berliner Stadtteil Kreuzberg zum Auftakt einer „Antifaschistischen Kampfwoche“ kurz vor den Reichstagswahlen 1932. Diese Menschen folgten damit der Einladung zum ersten überregionalen Kongress der „Antifaschistischen Aktion“ mit dem Ziel gemeinsam eine antifaschistische Front gegen die NSDAP, Wehrverband „Stahlhelm“ und DNVP zu bilden. Doch die Parteiführungen von SPD und KPD waren extrem verfeindet, so dass solche überparteilichen antifaschistischen Aktionen nur in einzelnen Regionen und Städten aufgebaut werden konnten. Leider hatte dies keinen nachhaltigen Erfolg. Was folgte waren, wie wir wissen, 12 Jahre Terror, Verfolgung, Vertreibung, Unterdrückung, Weltkrieg und Holocaust.
Heute ist die Antifaschistische Aktion (kurz: Antifa) eine pluralistische und heterogene Bewegung mit dem Ziel dem immer wieder aufkommenden Faschismus die Stirn zu bieten. Konservative und Rechtsextreme versuchen immer wieder diese soziale Bewegung zu kriminalisieren, indem sie immer wieder behaupten es sei eine rein gewaltorientierte bundesweite einheitliche Organisation. Dabei wird bewusst verschleiert, dass eben nicht „die Antifa“ als einheitliche Gruppierung existiert, dies sagt auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestags. Antifa ist vielmehr eine Grundhaltung, die von einer Vielzahl von örtlichen Bündnissen, Initiativen, Vereinen, Gewerkschaften, Parteien und Einzelpersonen geteilt wird. Sie bekennen sich zu dieser Grundhaltung, weil es für eine:n aufrechten Demokrat:in selbstverständlich ist, Antifaschist:in zu sein.
Jede*r engagiert sich auf seine Art, sei es durch Aufklärungsarbeiten, Workshops, interkulturelle Begegnungen, Pflege einer lebhaften Erinnerungskultur, solidarische Hilfe für die Schwächsten in unserer Gesellschaft oder wenn es drauf ankommt, sich Demonstrationen von faschistischen Strukturen mit zivilem Ungehorsam entgegenzustellen. Antifaschist:in sein ist keine reine linke Haltung, sondern eine gesamtgesellschaftliche und demokratische Grundhaltung und Grundkonsens. Wir als Verein für Toleranz & Menschlichkeit Südpfalz e.V. bekennen uns zu dieser Grundhaltung des Antifaschismus, weil es für uns als Demokrat:innen eine Selbstverständlichkeit ist und wir verwehren uns jeder pauschalisierten Stigmatisierung des Begriffs des Antifaschismus, denn gegenüber dem Faschismus kann es keine neutrale Haltung geben.

#Antifa #Antifaschismus #NieWiederFaschismus #KeinVergessen #KeinVergeben #Solidarität #AlleZusammenGegenDenFaschismus #WirSindAlleAntifa

„Die Welt im Zenit“ – Apocalypse now?

Dass wir unsere Welt immer weiter zerstören, die Profitgier der Reichen bedienen und die ärmsten der Armen dabei alles verlieren, ist uns allen klar. Eigentlich. Dennoch braucht es immer mal wieder Denkanstöße dazu. Ein solcher Denkanstoß wurde von uns gemeinsam mit der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz am 09.06.2022 auf dem Gelände des Südstern-Hauses angeboten. Die Rede ist von „Grupo Sal“ und Patricia Gualinga. Patricia ist die Sprecherin und treibende Kraft der ecuadorianisch-indigenen Gemeinschaft Sarayaku, die sich seit 20 Jahren erfolgreich gegen die Machenschaften internationaler Ölkonzerne wehrt und somit ein internationales Symbol der Nachhaltigkeit und des zukunftsweisenden Widerstands darstellt.
Die Vorband des Abends, das Dagdrøm Jazz Trio aus Landau, verleitete die Hörer:innen zuerst einmal, sich in den eigenen Gedanken zu verlieren. Ihre langsamen, träumerischen Klänge ließen das Hier und Jetzt für einen kurzen Moment vergessen. Es war die ideale Vorbereitung auf die Konzertlesung, die uns daraufhin in die knallharte Realität zurückholte.
Während Patricia nun per Video zugeschaltet wurde und von Laura Rupp (Lateinamerika-Wissenschaftlerin) synchron übersetzt wurde, ergänzte die leidenschaftliche Musik von Grupo Sal die Eindrücke zu einer Symbiose, die informiert, hinterfragt, berührt und bewegt. Das Zusammenspiel von Musik und Bericht, Gesang und Gespräch schuf eine besondere und mitreißende Atmosphäre, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Die Lesung „Die Welt im Zenit“ nahm uns mit zum Ist-Zustand der Welt und skizzierte den weiteren Verlauf, wenn wir nichts an unserem Handeln ändern: Nach dem Zenit folgt der Absturz, der Untergang. Noch haben wir die Möglichkeit, dieses Szenario abzuwenden. Sei es durch den Kampf um die Rettung des Amazonas-Regenwaldes, den FFF-Demonstrationen, um Einfluss auf die Politik und das 1,5 Grad-Ziel zu nehmen oder durch den Widerstand gegen menschenfeindliche Ideologien, die die Ausbeutung des globalen Südens unermüdlich vorantreiben, weil sie sich selbst als überlegen ansehen. Dieser Abend hat uns gezeigt: Wir sind alle eins, wir haben das gleiche Ziel und es lohnt sich, dafür zu kämpfen.
Welche Möglichkeiten der Einflussnahme es gibt, konnten die Besucher:innen direkt vor Ort in Erfahrung bringen. Denn dort gab es Infostände von der Umweltgruppe Uni Landau, dem Weltladen Landau, ToM und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Wir möchten uns bei allen Mitwirkenden herzlich bedanken: Bei Kulturbüro Grupo Sal und Patricia Gualinga für ihr Erscheinen, bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die uns zur Kooperation angefragt hat, bei unserem Mitveranstalter Südstern-Haus für die Hilfe und die tolle Location, sowie bei allen helfenden Händen, die diesen tollen Abend überhaupt erst möglich gemacht haben!
Ein besonderer Dank geht auch raus an Luis Gonzalez-Casin, der zusammen mit der ToM Kitchen Crew die Besucher:innen mit original spanischer Paella und Tapas verwöhnt hat.